Wege gehen - Ziele erreichen

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Das Notebook vor Augen

Friday, February 01, 2008

Einsam

Gestern rief er wieder an. Mir war gleich wieder zum Ersticken. Ihm zu sagen, dass ich nichts mit ihm zu tun haben will, habe ich bis jetzt nicht fertig gebracht. Aber alles an ihm nervt mich, seine Stimme, sein Körper, sein Plan vom Ich. Ich fühle mich belagert, sobald er sich meldet. Seine Nähe ist so entgültig. Sie hat so gar nichts von dem selbstverlorenen Schwärmen für den Unerreichbaren. Wie viele er gleichzeitig mit dieser Intensität jagt, ist mir unklar, nur dass ich nicht dazu gehören will. Andererseits will ich von niemanden so erlebt werden, wie ich ihn erlebe. Mein Hirn zerfasert. Jede einzelne Nervenbahn explodiert. Hoffentlich halte ich durch. Irgendein Licht wäre schön, etwas, woran ich glauben kann. Tim kommt heute abend. Gestern war Kunsttag. Ich konnte nicht hin. Ich konnte nicht mal schreiben. Ich wäre am liebsten weg gerannt, nur um mich weniger zu spüren. Als ich bei Maria Forker war, war da auch jemand aus dem Betreuten Wohnen nebenan, aus dem Büro. Ihr Sohn würde Türen kaputt schlagen. Gestern hatte ich das erste Mal das Gefühl, irgendwo dazu zu gehören, zu denen, die Türen einschlagen, so sehr vibrierte es in meinem Schädel. Ich bin nicht mehr konfliktstabil. Ich erlebe schnell Nähe als Konfrontation. XXX XXXXX fehlt mir. Schon um wieder zu spüren, dass ich belastbar bin. Dass ich schlafen kann, wann immer ich Lust dazu habe, statt mit Zahnschmerzen das heimische Laken zu zerwühlen. Gestern habe ich das erste Mal Olaf Schubert auf WDR2 gehört. Der Zusammenschnitt war hörbar, also gut, richtig liebevoll. Franz hat ihn schon mal live erlebt. Das Peinliche war ganz weg. Gestern konnte ich ihn hören, ohne mich zu schämen. Wie entsteht eigentlich dieses Peinliche, dieses Betroffene? Ob ich auch anderen so peinlich bin wie er mir? So peinlich, dass sie, wer auch immer diese Unsichtbaren sind, mich isolieren wollen, so dass ich kaum noch ins Internet komme? Oder ob das ein Virus ist, der grundsätzlich ausgrenzt, ohne zu selektieren? Immerhin hat dieses DasRadioUndDerFernseherSprechenMitMir-Gefühl aufgehört. Zum Schluss konnte ich nicht mal mehr auf dem Klo Radio hören. Jeder Furz war plötzlich bedeutungsgeladen. Britney Spears kann sich bei ihrem angeblichen Selbstmordversuch vorletzte Nacht nicht verfolgter gefühlt haben. Ich könnte ja mal nach ihr googeln. Einmal verfolgen.

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