Wege gehen - Ziele erreichen

Wege gehen - Ziele erreichen
Das Notebook vor Augen

Friday, February 29, 2008

Morgen gibt es Röhrennudeln mit Brokkoli, Bohnen und Tomaten. Nina kommt, Tim vielleicht auch.

Bohlen für Teenies

Bohlen http://www.newsroom.de/news/detail/442804 gibt Teenis jetzt Tipps in der BRAVO.

Thursday, February 28, 2008

Biometrisch gesteuert, öffnet sich die Seite per Blickkontakt. Im Radio singt Paula. Es ist nicht Ninas Paula. Ich höre diesen Sender nur, um zu erfahren, wie es XXX geht. Auf MySpace wird er immer stiller. Exter zischt ein Konkurrenz-Z in mein Dösen.
Nächste Woche sind Vorstellungsgespräche. Übernächste Woche bin ich beim Goldenbogen-Verlag. Janos Tulok sagte gestern, dass ich dann einen Artikel über eine Veranstaltungsreihe machen soll, die am 12. März von 9 bis 15 Uhr läuft. Der 12. und die beiden folgenden Tage verplant er zum Schreiben. Hab ihn gebeten, Sigurd Goldenbogen anzurufen. Mir ist das peinlich. Am Montag habe ich einen Orthopädie-Termin. Damit bin ich nur einen Tag voll da in der Woche. Die pelzige Hand will ich am Montag endlich abklären. Mir ist so flau. Wie Outburn. Ich müsste mich mehr bewegen. Aber sobald ich nach Hause komme, bin ich im Internet und liege flach. Es ist so verkorkst.
Der vorletzte Tag im Archiv. Irgendwann sind die Erhebungsbögen fertig. Bis Mittag ist Theorie angesagt. Dann kommt die Chefin. Vielleicht gehe ich in den Lesesaal.

Ich war im Lesesaal: So leer, wie der ist, brauche ich erst den Katalog.

Wednesday, February 27, 2008

Still alive, schreibt er. Immerhin ein Lebenszeichen. Er fehlt mir. Aber das weiß er. Sabine hat auf meine Email geantwortet. Lukas spielt auf der Schaukel Landung auf einem brennenden Planeten.
Antidepressiva-Therapie lebt von der Pharma-Gläubigkeit der Therapeuten, schreibt das Ärzteblatt heute. Nur bei schweren Depressionen lasse sich eine Indikation rechtfertigen. Dabei wird zur Beurteilung der Schwere die Hamilton Rating Scale of Depression (HRSD) genutzt.

Tuesday, February 26, 2008

Bin in Köln abgelehnt worden. Allmählich begreife ich es. Der Schädel vibrierte. Jetzt bekommen die Praktika eine ganz andere Bedeutung.

Monday, February 25, 2008

Hab Gänsehaut, Petra ist im Frauenhaus. Sie sei emotional, sagt die Frau am Telefon. Ich bin froh, dass sie keine Medikamente mehr nimmt, auch wenn sie dadurch emotionaler ist. Matz ist nicht zu erreichen. Ständig ist besetzt. Hab mich mit Bert im Sorrento verabredet. Langhorst macht grad eine Sendung über Aussteiger, während Nina ihren Indien-Vertrag durcharbeitet. Chilenischen Chardonnay mag er.

Forschung Aktuell

Ich höre grad das erste Mal Forschung Aktuell. Eine angenehme Stimmung ist das. Es tut gut, da rein zu hören.

Sunday, February 24, 2008

Coloradio sei kein Bürgerradio sondern ein Freies Radio, sagt Anne. Es verwalte sich selbst. Gefragt ob mir ein selbstverwaltetes Projekt bekannt ist, fiel mir nur der Blaster ein.
Und wenn ich jetzt einen Text extra für Anne schreiben würde, was würde ich da rein packen? Ich will die Sendetechnik kennen lernen, ich will redaktionell arbeiten, ich nehme VVN-BDA-Probetexte mit.
Irgendwie hängt alles mit allem zusammen. Immer und überall. Grad im Internet laden Verknüpfungen zur Recherche ein. Ein guter PC-Arbeitsplatz hat die oberste Bildzeile in Augenhöhe. Das Notebook liest sich im Liegen am besten. Aber wenn ich lange liege, wird die Hand pelzig und schmerzt die Hüfte. Bin ich nicht online, quält mich dass die Kinder und der Unerreichbare so weit weg sind. Dann bin ich auf meine Einsamkeit zurück geworfen. Sabine Blank erzählt grad von einem bergbau-bedingten Beben im Saarland. Ein paar Jahre früher hätte ich wieder Dipol-Kraftfelder gewittert, die von meinen globalen Spinnereien ausgehen. Inzwischen lässt es mich sogar kalt, dass die beiden O-Töne von einer Claudia und einer Christine stammen. Hab vorhin das erste mal bei Lablue mit einer Ursula gechattet. Sie ist auch berentet, aber schon 49. Ich bin neugierig auf sie.
Ein Posting an Mutter, geschrieben noch unmittelbar, Stunden später schon irrsinnig. Sie liest hier sowieso nicht. Mein Spiegel ist von Fliegen zugeschissen. Im Frühling putze ich ihn, wenn er dann nicht schon blind geätzt ist. Nachher gehe ich zu Anne, mich für das Praktikum vorstellen. Viel an Studiotechnik werde ich dort nicht kennen lernen, sagt sie. Da ist niemand, der es zeigt. Bleibt Jokubeit. Ich muss das Medienzentrum anbaggern, um mich bei Coloradio zurecht zu finden. Ich bin schon wieder müde, kaum dass ich aufgestanden bin. Ob das der Kaffee ist? Paradox. Der Himmel ist blau. Mich mit dem Radio zu betäuben, um zu vergessen, dass ich Tim und Nina heute nicht sehe, macht müde. Ich habe gestern Verstehen Sie Spaß gesehen, obwohl ich das Sendungsprinzip hasse. Am abwegigsten war die Idee, Puttbus zu verlagern.

Saturday, February 23, 2008


Erkennst du die Küche wieder?

Dir geht es besser, als ich dachte. Du magst Kelly. Offensichtlich hat er dich zugetextet, der blutige Mann.
Die Blog-Uhr geht 9 Stunden nach. Bei mir ist es Samstag vormittag 9.22 Uhr.
Hab Sibylle Bergs Märchen zu Ende gelesen und Lust, sie zu sehen, zu hören, mit ihr zu reden - wie nach jedem ihrer Bücher. Vielleicht gebe ich es Tim, nachdem ich an den "Einsamen Cowboys" so kläglich gescheitert bin. Ich lese "Pubertätshölle und Verlassenheitsgefühle" und klingle sofort bei Tim Sturm. Da nimmt natürlich niemand ab. Um Neun schlafen dort noch alle. Hab Vater angerufen: Mutter ist noch im Krankenhaus. Ihr Nierenstein ist noch nicht zertrümmert. Mich zieht gerade alles wieder runter. Geliebt zu werden wäre schön. Mal eben kurz. Hab Tims Venedigbild als Desktop-Hintergrund eingestellt und das Foto von XXX XXXXX gelöscht. Vielleicht hilft das.
Seit Jahren gibst du dich ganz dieser Sehnsucht hin, zu leidest, durchlebst unerfüllten Sex und träumst bei alledem vom Unerreichbaren, selbstzerstörerisch und einsam, verhärmt. Inzwischen ist es nicht mehr zu übersehen. Du bist ausgezehrt und verdorrt vor Gram, durstig und gelähmt. Dein Körper krümmt sich. Nur der Gedanke an ihn jagt dir ab und an Schauer durch den Körper. Es ist alles so aussichtslos. Ziellos wie ein weggeworfenes Taschentuch. Es ist zu spät. Nichts geht mehr. Nichts, was ihn erreichbarer macht. Und es gibt nichts, was dich stärker verunsichert, als wenn sich da plötzlich jemand für dich zu interessieren scheint. Jemand, der nicht er ist. Du vergötterst ihn. Selbstverloren und ziellos. Das Stirnhirn bröselt, und du fällst endlos lange, ohne anzukommen.

Friday, February 22, 2008

Ich möchte auch jede Regung rausschreien und dabei in Gesichter sehen können, möchte Freude auftanken können, ohne durch Farbbrillen zu sehen. Stefan spukt grad unruhig durch seine Wohnung. Auf mein Angebot, ihn zu umarmen, ging er nicht ein. Ich würde ihn verwechseln, der ambulante Pflegedienst käme gleich. Mir ist einsam ohne die Kinder und ohne Internet. Beides gemeinsam wäre es.

Wednesday, February 20, 2008

Im Krankenhaus Neustadt ist ein Chefarzt vom Dienst suspendiert worden. Hab gleich an Morgner denken müssen. Hab keine Ahnung, was es für mich bedeuten würde, wenn er es wäre. Hoffentlich gilt das Gutachten noch.

Tuesday, February 19, 2008

Hunger

Heute wird Werner 80. 27 Jahre kenne ich ihn jetzt. Vor fünf Jahren habe ich daserste Mal XXX XXXXX gehört. Inzwischen darf ich nicht mal mehr seinen Namen nennen. Das geht mir oft durch den Kopf. Nur weil Google meinen Blog gelistet hatte. Sonst hätte er es gar nicht gemerkt. Hab extra einen neuen Blog begonnen. Seitdem ist dieses ErLiestMich kaum noch zu spüren, diese irrationale Nähe. Es ist nur noch das Foto auf dem Monitor mit den Augen, die mich anzuschauen scheinen. Goerge hatte es geschafft, dass ich bei Multimedica ausgeschlossen wurde, XXXXX, dassich bei der Saarländischen Zeitung beigedreht habe und dass der erste Blog privat ist. Saarländer sind schon militant. Die Zahnschmerzen nerven. Der Job im Archiv überhaupt. Ich will dort weg, irgendwohin, wo es feste Mahlzeiten und eine Mikrowelle gibt. Das Wirtschaftsfernsehen fehlt mir, die kurzen Arbeitswege und die Kühle dort. Der Raum jetzt ist überheizt. Ein Zweimannzimmer ist Horror. So anonym das Großraumbüro war, so übernah ist das Zweimannzimmer. Da ist kaum Rückzug möglich. Und dann das Thema: Gefährdungsanalyse. Mit einer Juristin an der Seite. Ich hatte noch nie mit einer Juristin gearbeitet. Sie hat das Studium abgebrochen, sagt sie. Vielleicht studiert sie irgendwann weiter. Marcus Barsch labert grad über Asthma und Einstein.

Monday, February 18, 2008


Kaum kaue ich Fleisch, schmerzen Ober- und Unterkiefer. Ich sehne mich nach Wärme und Nähe. Das Praktikum ist hart: Ich kann nicht Radio hören. Stattdessen muss ich mich mehrfach fragen lassen, was ich an Computerarbeit finde.

Sunday, February 17, 2008

Der Geruch ist wichtig,

du hast recht. Ich hab in letzter Zeit oft Angst zu stinken. Besonders in der Straßenbahn. Dann versinke ich in den Gesichtern meiner Gegenüber und wittere Ekel. Wahrscheinlich bin ich im Moment extrem gehemmt. Ich sehne mich nach Nähe, ertrage sie aber abgesehen von Nina und Tim nur virtuell. Tim hatte einen Unfall. Vielleicht baue ich eine Webcam auf, um schrittweise wieder Nähe zulassen zu können. Wahrscheinlich bin ich durch die Arbeit in der Neuroanästhesie frigide geworden. Die Rückhaltlosigkeit, das Naive ist weg.Dieses Urvertrauen. Das SichInDenAnderenFallenLassenKönnen. Ich bin sehr früh enttäuscht. Sehr schnell. Dann würde ich mich jedes mal am liebsten vollständig zurück ziehen. Nur bei Radiostimmen ist das anders. Das macht die eigentliche Faszination der Massenmedien für mich aus, dass diese scheinbar so intimen Stimmen ja nicht mich sondern zehn-, ja hunderttausende Andere meinen. Das ist anders als dieses Miteinander, bei dem plötzlich ein Fremder aus dem Weltweiten in meinen vier Wänden auftaucht. Radio ist unverbindlicher,freier. Es knebelt weniger. Es sei denn, ja es sei denn ich halluziniere. Dann meint auch das Radio genau mich, egal wie viele sonst noch zuhören. Und dann hilft manchmal nur noch XXXXX zu hören, jemanden, der sich gestalkt fühlt, sobald sein Name in einem für ihn fremden Text auftaucht.

Gestern war die Innenstadt fast vollständig gesperrt

Die Rechten und die Linken gaben sich ein Match in Sachen Meinungsfreiheit. Nach dem zehnten Polizeiauto hörte ich auf zu zählen. Dresdner Kennzeichen waren keine dabei. 63 Jahre ist der Luftangriff jetzt her. Von Jahr zu Jahr scheint er mehr zu bewegen. Dieses Jahr wolltesogar Tim hin und sich an der Sitzblockade beteiligen. Offensichtlich hatte eines der Grüppchen eine Reichsflagge, andere plärrten "Deutschland über alles" in die Nachtluft. Kurz vorher war eine aufgeregte Stimme über den Lautsprecher zu hören, die wie Olaf Schubert klang. Die Demonstration selbst war abgeriegelt: Die zogen durch menschenleere Straßen.

Zwei Tage hautnah

Plötzlich war es nicht mehr virtuell und ließ sich auch nicht mehr mit Halluzinationen verfremden. Ich sah ihn und spürte seinen Blick, während ich schrieb, bis zur Schreibblockade. Es ging alles überschnell. Als ich ihm gesagt hab, dass er Bongard ähnelt, hat er sich getrollt. Aber wahrscheinlich wollte er sowieso los. Es geht doch nichts über eine geruchlose Radiostimme. Sein Auftritt war bühnenreif. Was ist verrückter, überall Bühne zu wittern oder überall einer Bühne genügen zu wollen?

Sich riechen können

In letzter Zeit sehe ich in der Bahn in vielen Gesichtern Ekel - als ob sie sich vor mir ekeln. In Frauengesichtern, alle um die 50. Jetzt schaut mir Robert über die Schulter und verschwindet im Bad. Vielleicht hat er gelesen, was ich geschrieben habe. Ich sehne mich nach Tim. Aber mit Robert traue ich mich nicht hin. Ich würde gern seine geprellte Hand sehen.

Friday, February 15, 2008

Ich wache auf und bin müde, denke sofort an den Unerreichbaren und heule fast. Gestern war er ganz anders, hat nur selten gesprochen und wenn scheinbar nur abgelesen. Nina hat sich noch nicht wieder gemeldet. Heute kommt Robert. Gestern abend habe ich mit Steffen gechattet. Umarmen statt Depotspritze hat er favorisiert. Traumhaft, jedenfalls besser als diese endlose Geklopfe bei der Hart.

Thursday, February 14, 2008

Ich kann keine Liegestützen mehr. Die Muskeln sind weg. Ich war gestern wieder nicht zum Volleyball. Nächste Woche schreibe ich es in den Kalender. Mittwochs Volleyball. Ich will, ich muss mich bewegen. Am Wochenende Salsa, am Mittwoch Volleyball. Sonst verblöde ich. Wenn es nicht schon zu spät ist. Die Schübe schlauchen immer mehr. Ich explodiere, der Nacken wird glashart. Am Abend vorher friere ich wie ein Hund. Es ist wahrscheinlich Wahnsinn. Es kann nur Wahnsinn sein, so hartnäckig, wie es auftritt.
Ich soll offen aussprechen, was ich will, sagt Pohl. Hab erst mal beide Zeigefingernägel gekürzt, um weniger stark zu explodieren. Ich will die Depotspritze nicht. Gärten ohne Grenzen. Die haben tatsächlich "Gärten ohne Grenzen" gesagt. Warum bin ich so aufgeregt? Ist das so schwer zu funktionieren? Der zweite Kaffee war zu viel. Schade. Ob das der Simarro ist, der durchs Studio geistert? Ich bin so aufgedreht, grusel. Gestern war XXXXX wieder so irrational nah. Wie Halluzination. Nah wie eine Halluzination. Aber vielleicht ist es ja normal, dass an unterschiedlichen Orten unverknüpft Gleichzeitiges passiert, das zusammenzuhängen scheint. Bloß wenn dann ganze Satzpassagen mich zu meinen scheinen, wird es irre. Dann kommt dieser Bumerang. Manchmal Stunden später, aber er kommt. Dann fühle ich mich so getrieben, und die Gelassenheit ist weg.
Fünf Praktika in drei Monaten. Fühle mich wie Dienst nach Vorschrift. Außerdem ist es kalt. Ich friere. Schon seit Tagen. Hab die Daunenjacke angezogen. Kahn friert auch. Heidi Bräunig hat Urlaub. In einer halben Stunde erfüllt Anja Kettler einen Musikwunsch für Tanja Alt. Tanja heißt Martins behinderte Cousine. Ihr Vater ähnelte Martin und ist tot. Ein Rektum-Ca war das. Er war bei der Marine. Die taten immer so lustig und aufgekratzt. Rheinländer oder so. Hab bei Hochwasser immer an sie denken müssen. Tanja und Anja. Da ist nur ein Buchstabe dazwischen. Die Daunenjacke tut gut. Straßburg. Irgendwann schaue ich mir Straßburg an. In der Bibliothek.

Wednesday, February 13, 2008

Es ist Holger, aufatme
Pinguinson hat gemailt, wer auch immer das ist. Hab Max gefragt, aber der Name sagt ihm nix. Wenn es ihr/ihm wichtig ist, wird er/sie sich bestimmt wieder melden. Hab jetzt XXX XXXXXs Foto als Chat-Hintergrund. Hab Gänsehaut. Wie ein Schauer ist das. Die schönste Zeit des Tages, ich bin glücklich. Hab mich schon den ganzen Tag auf den Moment gefreut, jedesmal wenn ich gefroren hab. Eigentlich ist heute wenig passiert. Selen hab ich bestellt. Heute mit den anderen am Tisch zu sitzen war komisch nach der Mail. Die war sogar mit Zitat. Das Einschneidendste ist vielleicht Peters Praktikum bei Krause. Ich weiß nicht mal, wo Peter wohnt. Irgendwas war mit seiner Tochter. Hab schon wieder vergessen was. Ich bin so froh, dass ich keine Depotspritzen mehr kriege.

Tuesday, February 12, 2008

Extrapyramidale Störungen

Allmählich wird mir warm. Hab heute mit den Anderen Mittag gegessen. Es war peinlich. Die ganze Zeit ging es um Sex und Nötigung zur Nähe. Hab das Essen hinter gewürgt und bin so schnell wie möglich gegangen. Warum hab ich bloß so unsympathische Kollegen? Da ist wirklich kein Einziger dabei, mit dem ich unter "normalen" Bedingungen freiwillig mehr als drei Worte wechseln würde. Es ist alles so beklemmend. Nicht mal das Radio Hören befreit mehr. Es ist Zeit, dass ich raus komme, sagt Daggi. Allmählich träume ich tatsächlich von meinem Traumprinz. Ich gefalle mir immer seltener im Spiegel. Und da ist immer seltener ein Gesicht, das mir fehlt. Doch, Nina und Tim fehlen mir sehr. Ich brauche sie. Der Sozialarbeiter hat recht. Ich finde ihn nicht mehr. Ein Traumprinz, dem ich nie peinlich bin, wäre toll. Und bei dem ich mich selten winde. Daggi hat Krause wegen einem Hausmeister-Praktikum angesprochen. Irgendwann kommt sie vorbei. Wahrscheinlich macht Peter das Praktikum hier. Max hatte heute extreme EPS, fand das aber normal. Mich deprimiert es jedesmal, wenn jemand seine EPS normal findet. Ich sehne mich dann nach Nähe und gleichzeitig weit weg. Es ist dann wieder wie bei den stereotaktischen Eingriffen, bei denen der Andere die Hirnsonde immer tiefer vorschiebt und stimuliert, bis das Wasserglas aufhört zu schweppern. Es ist peinlich. Peinlich dabei zu sein, peinlich, wie er die Sonde vorschiebt. Peinlich, nichts tun zu können, als zu warten. Wie wegrennen ist mir dann. Wegrennen und nie wieder sehen, wie es zittert. Wütend auf jeden, für den er die Psychopharmaka schluckt, bis er zittert. Und dann erzählt er wieder al diesen aggressiven Müll, der nervt, kaum dass er ausgesprochen ist. Sehnsucht nach Distanz ist alles, was bleibt, bei all der lieblosen Nähe. Jeder Mensch kann jeden lieben? Ich schaffe das nicht. Kaum sehe ich ein Knie wippen, beginne ich bodenlos zu hassen. Das ganze System. Es ist alles so ausweglos. Auswegloser als jedes Asthma.

Monday, February 11, 2008

Jetzt spielt er mein Lieblingslied. Ich mag ihn. Ich mag das Lied.
Wahrscheinlich brauche ich ihn wirklich nicht: Heute früh war ich frustriert wie immer. Ein Telefon wäre besser gewesen. OK, ein Telefon UND Radio wäre besser gewesen als nur Radio. Hab Sigurd Goldenbogen angesprochen, ob ich bei ihm zwei Wochen mediengestalterisch arbeiten darf. Ich hätte ihn umarmen können, als er zugesagt hat. T. hat gedroht, dass er ein eigenes Urteil fällen wird. Ich begreife immer weniger, was er will - er hat mir keinen einzigen Tipp gegeben. Hab Lust, mich über ihn zu beschweren. So ein gelangweilter Gernegroß. Die Praktikanten-Datenbank hab ich bei Daggi abfragen müssen. Vielleicht rede ich erst mal mit Daggi über ihn. Ich bin so wütend auf ihn. Er macht sich kein bißchen tot und frustriert nur. Ich weiß nicht, was er will. Eine Endzeit-Dumpfbacke kann nicht dröger sein. Gestern habe ich einen Kehlkopflosen bei Lablue entdeckt. Allmählich tauche ich in die Krebs-Jahrgänge ein. Warum hat XXXXX heute einen Unfall auf der A63 gemeldet, als ich den Sender eingeschaltet habe? Hab schon wieder Bühnenerleben. Die A63 ist jedenfalls außerhalb des Saarlandes. Nach welchen Kriterien der Verkehrsmeldungen auswählt, ist mir unklar. Aber ich habe ihn heute sowieso kaum gehört. Wahrscheinlich brauche ich ihn wirklich nicht. Jetzt ist wieder der SR1-Chefredakteur auf Sendung. Gestern habe ich mit einem Sozialarbeiter aus Gröditz gesprochen. Von dem stammt die DuBrauchstIhnNicht-Formel. Anfangs tat sie weh. Hab erst mit IchBraucheKeinenSozialarbeiter reagiert. Mutter habe ich heute gebraucht. Wir waren zusammen beim Neurologen die Nervenleitgeschwindigkeit über dem Ulnaris links messen. Sie war wie erwartet über der Ellenbeuge verlangsamt. Allerdings hat er keine Vitamine verschrieben. Im Gegensatz zu Ursula. Neurologe zu sein ist schon ein Scheißjob. Ich bin froh, dass ich die Ausbildung nicht gemacht habe. Dann hätte ich inzwischen bestimmt schon längst Selbstmord gemacht. Etwas Trostloseres gibt es nicht. Er hätte keine Traumprinzessin, nur unklare Vorstellungen, hatte der Sozialarbeiter gesagt. Seinen Namen habe ich sofort wieder vergessen. IchBraucheIhnNicht. Was nützt der schönste Traumprinz, wenn er sich mit Händen und Füßen dagegen wehrt, ein Traumprinz zu sein, und es lieber auf der A63 krachen lässt? Ob der es krachen lässt? Ob dem überhaupt bewusst ist, dass ich ihn höre? Manchmal habe ich das Gefühl, er spürt es. So eine Euphorie ist das meistens, diese Euphorie, für die ich ihn liebe. Diese Euphorie, die mir zu suggerieren scheint, dass ich normal und nicht reserviert bin. Verdammt, warum schreibt Morgner in mein Gutachten, ich sei reserviert? Und ist es nicht normal, bei jemandem wie Morgner reserviert zu sein? Heute hat mich einer angesprochen und seine Geschichte erzählt, ein technischer Zeichner, der mal Dachdecker war. Das heißt, ein Dachdecker, der technischer Zeichner werden will. Der hat unter Neuroleptika eine Epilepsie entwickelt. Ich hab gleich wieder eine Schadensersatzklage gegen den Pharmakonzern gewittert. Er ist aber sofort auf den Alkohol ausgewichen, den er dazu getrunken hat. Es ist alles so ausweglos. Hab wieder die Ohrenschmalz-Oliven von Aldi. Zehn Prozent teurer ist der jetzt, sagt das Morgenmagazin, das ich eigentlich nur wegen Skulski sehe. Der erinnert mich noch am meisten an das, was ich mal als Heimat eingeordnet hatte, bevor ich XXXXX gehört hatte. Neben dem kannst du dich durch die schmuddligsten Blasterseiten klicken, ohne rot zu werden. Normal eben. Ach Mann. Was ist eigentlich wichtig? Wann wird ein Text lesbar, naiv arglos? Eben ein richtiger Blastertext? Schmuddlig und trotzdem ursprünglich. Zu einem Text, bei dem du spürst, dass der, der da schreibt, das schon lange erzählen wollte. Und das nicht mit Makatschem bühnenreifen Schmachtgequelle, sondern zwischen Tür und Angel nebenbei. Einem Nebenbei, bei dem du dich ertappt fühlst, sobald dir jemand beim Lesen über die Schulter schaut.

Sunday, February 10, 2008

Du brauchst ihn nicht

Den Satz zu lesen und zu widersprechen ist eins. Natürlich brauche ich dich. Ich habe mich an dich gewöhnt. Ich bin glücklich, wenn ich dich höre, zumindest zufrieden. Beruhigt, gesättigt, im Machtrausch. Als ob ich mich leichter konzentrieren kann und meine Ziele klarer abstecken kann, sobald ich nicht spekuliere, was du gerade machst, weil ich dich höre.

Mit Kopfhörern durch die Stadt

Ich war indisch Essen im Jaipur, höre ihn, erinnere mich und verschmelze das Gehörte mit Erinnertem zu einem undurchdringlichen Filz. Irgendwann weiß ich nicht mehr, ob ich ihn überhaupt noch wahrnehme und bin in Gedanken. Im Trainingszentrum muss ich dann Buch führen über die Zeiten, in denen ich nachgedacht habe - mit Deadline. Aber immerhin läuft das Radio. Ich hab keine Lust, nach einer Mediengestaltungsagentur zu suchen. Mir fehlen die Deskriptoren. Janos Tulok würde es bestimmt leicht fallen, mir Tipps zu geben. Jetzt wird es kalt. Von einer Minute auf die andere. Ob das die Geleebananen sind? Vorhin habe ich jemanden gesprochen, den Autokennzeichen auch manchmal anzuspringen scheinen, jedes ein Roman, der auch sämtliche Steine einzeln sieht und dem dann auch der Schädel zerspringt. Das tat gut. Tim hat erzählt, dass er keine gebrochenen Zahlen ertragen kann, ohne sofort zu rechnen, bis sie normal werden, was auch immer normal ist. Das fand ich furchtbar. Aber immerhin noch nicht so furchtbar wie Axels Quersummen-Tick. Dieser Tick, aus jedem Wort die Quersumme der Buchstabenstellungen zu bilden, war extrem unkommunikativ.
Meine erste Vinylschallplatte war eine Single von Mireille Mathieu: Martin. Sechs Jahre war ich, als ich die geschenkt bekam. Ich hatte lange Haare. Meine Schwester schnitt sie mir ab, wie auf dem Foto. Ich trug die Frisur dann fast zwanzig Jahre. Der Vater meiner Kinder heißt Martin.

Saturday, February 09, 2008

Petra befragt einen Astrologen, wann der günstigste Zeitpunkt für das Weglaufhaus ist. 30 Euro kostete die Frage. Das Geld würde sie vorschießen, sagt sie. Dazu spielt Mario einen Dresden-Film, der angeblich beruhigen sollte. Morgen essen wir indisch im Jaipur, Vater, Mutter, Ursula und ich. Ich kann mir inzwischen immer weniger vorstellen, dass ich mit Petra und Helga zusammenarbeite. Karla sagt, sie macht, was sie will, unabhängig von Petras Plänen. Ich habe nicht das Geld, um mit Petra mitzuziehen. Gedanken und Ideen bringe ich gern ein, aber kein Geld. Karla meint, der Astrologe verhelfe Petra vielleicht zu einer Krankheitseinsicht. Dänische Delikatessen mag ich nicht sehen, Clockwork Orange auch nicht, den Kommentar DuMachstSachen auch nicht. Stolpere grad in Lablue über "Geliebt zu werden macht Dich stark, zu lieben macht Dich mutig".

Post von Robert

2012, keine Technik zu viel

Toni erwacht bei sanften Klängen die sein Haushaltsroboter aufgelegt hat. Im Jahr 2012 konnte der Roboter noch keinen Plattenspieler bedienen. Die neue Gebäudereinigungsingenierin hat als Nebenfach Informatik studiert und es dem Roboter beigebracht. Ultrateuer war das und es hat einigen Vinylplatten das Leben gekostet. Da steht also wieder mal eine Reise nach London an um die teuren Artefakte zu ersetzen.
Die Kaffeemaschine meldet sich zum zweiten mal zu Wort: „Toni der Kaffee wird bald schal.“ Genervt macht er sich auf den Weg in die Kochnische. Mitten im allmorgendlichen Ritual mahnt ihn der Terminplaner am Armgelenk doch endlich zur Arbeit aufzubrechen. Sogleich stürmt er aus dem Haus zu seinem Individualtransportmittel. Drei Schritte vor ihm erkennt es am implantiertem Oberarm-RFID-Chip seinen Besitzer und öffnet geräuschlos die Tür, das Verdeck verschwindet und die Fenster senken sich.
„Guten morgen Toni, auch schon wach?“ wird er begrüsst. Toni murmelt etwas von blöder Karre und steigt ein. „Zum Büro!“ weist er das Auto an. Gelassen startet der Wagen seine Brennstoffzellen und macht sich auf den Weg. „Bei der aktuellen Verkehrslage werden wir in 25,3 Minuten ankommen“ wird Toni informiert. „Kann ich sonst noch etwas für dich tun?“ fragt der Wagen.
„Ja – Musik, etwas ruhiges“ antwortet er. „Das ist nicht möglich weil die Internetgebühr noch immer nicht überwiesen wurde.“ Mist, denkt sich Toni. „Dann spiel irgendwas vom Fundus.“ weist er an. „Auch nicht möglich weil die Digitalen Rechte nicht gültig sind.“ Toni fragt „Wieso?“
Der Bordcomputer antwortet ausführlich: „Laut meinem Vertrag gibt es mich nur mit DRM. Das steht im Klausel 25 beim 15-ten Stern. Soll ich vorlesen?“ „NEIN!“ macht sich Toni Luft.
Wortlos wird die Fahrt dank der kostenlosen Galileo-Navigation fortgesetzt. Am Grossparkplatz wird automatisch eine öffentliche Kabine bestellt die Toni dann direkt vor die Bürotür bringt. Mit verlassen der Kabine kommt auch gleich sein persönlicher Arbeitsplatz vorgefahren. Toni trottet dem Teil lustlos hinterher. Letztendlich weiss nur der Trolly wo Toni heute seinen Platz hat. Dort angekommen klappt sich sein Arbeitsplatz auf. Nach 2564 SPAMs und drei Stunden später findet Toni endlich was er heute zu tun hat. Die drei Stunden werden natürlich nicht berechnet. Seine Schuld wenn er bei den Onlinespielen seine Büro-Mail-Adressen angibt. Die Kinoeinladung seiner Freundin übersieht er bei den SPAMs natürlich. Das gibt Ärger wo nur noch ein einziges Kino werbefrei ist. Nach dem Medienkrieg hat nur noch der eine Filmpalast werbefrei überlebt.
Das TV hat Toni schon vor Jahren abgeschafft nachdem sich die Formate immer noch nicht einigen konnten und nichts mehr stabil funktioniert. Nur noch der antike Schallplattenspieler knistert ohne verfälschende Entknacksung nach über 40 Jahren und 25 neuen Treibriemen zuverlässig mit Antiskating vor sich hin.
Plötzlich. Ein heller Schein in dem sich seltsame Figuren abzeichnen und in hohlem Ton sprechen. „Hallo Erdling, wird haben eure Einladung in Voyager bekommen.“ Toni ganz verdattert: „Welche Einladung, was für ein Voyager? Der wird doch seit 16 Jahren nicht mehr gebaut“.
„Hier ist sie“ Die Gestalt hält eine goldene Scheibe hoch. „Ich spiel sie dir vor. Du bist der einzige Erdling der ein kompatibles Abspielgerät hat“. Der Haushaltsroboter macht der Gestalt Platz. Der Tonarm wird aufgesetzt ...
Durch ein lautes hässliches quitschen erwacht Toni und steht senkrecht im Bett. Er geht zum Fester, sieht sein Fahrrad. „Was für ein Traum. Aber den Plattenspieler werde ich ewig pflegen“


(c) 2006 by Robert Smazinka
Träumen, joggen, träumen. Ein paar Crunches. Tims Musiklinks beeindrucken mich schwer. So sehr, dass ich schon wieder stundenlang sein Telefon belagere. Nina ist auch nicht zu erreichen. Sie ist unterwegs an die dänische Ostküste. Offensichtlich hat sie das Handy ausgeschaltet. Warum hänge ich schon wieder an diesem Keyboard? Oder immer noch? Ist das immer noch dieser Wahn, irgendetwas zu verändern, sobald ich erreichbar bin? Verrückt. Tim fehlt mir. Das Video soll ich mir nicht anschauen, sagt er. Ihn jetzt zu umarmen, wäre schön. Ich sehne mich so nach Nähe. Grad rief Stephan an. Ich sei gedämpft, sagt er. Er war im Elbepark. Nähe. Es ist wie Warten. Warten auf Nähe. Heute früh habe ich ein Mädchen kennen gelernt, das sich Libelle nennt. Labello Libelle. MySpace findet sie umständlich. Außerdem habe ich mit einem Münsteraner aus Leuna gechattet und mit einem Berliner, fast jedem von XXX XXXXX vorgejammert und meien Einsamkeit beheult. Und wild die Stille in mir anzubaggern, macht mich auch ni8cht weniger reserviert. Ihre Krankheit verleidet Ihnen jeden Spaß, hat der Psychiater gesagt. Hab an seinen grad durchgemachten Krebs gedacht und den Spruch als flotte Gegenprojektion eingeordnet. Trotzdem verunsichert er mich. War ich sonst glücklicher? Bin ich anspruchsvoller geworden? Brauche ich XXX, um mich an meinem Unglück zu weiden? Und was mache ich, wenn er mich plötzlich erhört? Mich verkriechen und nach neuen Schatten suchen? Bin ich dann glücklicher? Und was, wenn ich einfach schon jetzt so tue, als ob er mich mag? Das war doch früher so einfach. Da habe ich bei jedem voraussetzen können, dass er mich vergöttert, ohne mich zu genieren. Immer eins mit meinem Leuchtwasweissich. Leider klappt das nur, solange er sendet. Er sendet, und ich fühle mich schön. Wie immer er das auch schafft. Dieses Balzen um Nähe schaffe ich immer seltener. Sie sind reserviert, Frau Salzer. Aber besteht nicht diese ganze Welt nur aus Leuten, die mich jederzeit zwangseinweisen würden, wenn sie nur den geringsten Anlass dazu finden? Und Anlässe gibt es ständig. Balzen um nicht zwangseingewiesen zu werden, würde das bedeuten. Da hat es schon etwas Edles, reserviert zu bleiben. Aber einsam macht es trotzdem. Genauso einsam wie dieses Risperdal-Schlucken und das Warten auf den nächsten Rausschmiss. Hoffentlich gibt es in der Kantine vom Staatsarchiv etwas Gescheites zu essen. 14 Tage Archiv. Zwei Stunden Bug, 14 Tage Archiv... wo ist da der Unterschied? Heute ist der mindestens so reserviert wie ich. Da ist nichts an Aufregern, der scheint satt zu sein. Aura, grübel. Das ändert nichts, ob ich ihn im Sitzen oder im Liegen höre. Der bleibt langweilig. Petra hat 23 Horoskope gekauft, um zu verteilen. Einer von denen, an die sie die verteilen will, bin ich. 46 Euro hat sie dafür ausgegeben. Sie bekäme das alles wieder, wenn, ja wenn was? Hab ihr gesagt, dass Geld eine klare Grenze für mich ist. Mir kribbelt es Viss-mäßig in den Händen.
Robert Matheis heißt er. Am Donnerstag rief er an, dass die Stelle noch nicht weg ist, aber auch noch keine Vorstellungsgespräche sind. Schade, dass das alles so weit weg ist. Aber das Wirtschaftsfernsehen ist ja inzwischen auch weit weg.
Wenn alles, was ich mir wünsche, plötzlich möglich wäre, würde ich jetzt neben dir liegen, die Sonne würde scheinen, es wäre Sommer und herrlicher Surfwind - und es wären genau zwei Bretter frei, der Wind wäre auflandig und es würde nach Kaffee duften mitten im Wind.
Ob es das ist, Erwartung zu spiegeln? Ich sehe dich an, ahne, was du erwartest, reagiere und du bist beruhigt? Ob das Nähe ist? Und wie ahne ich Erwartetes? "Tja, Schrumpel", meint Bug. Und kontert mit dem KeinOhrHasen-Titelsong.

Versuche mal, wirklich sexy zu sein

Er hat es getan. Stalking, wo beginnt Stalking? Der Kaffee tut gut. Wo ist die Grenze von Sehnsucht und Stalking? Marcus kennt die Gratwanderung. Manchmal googelt er nach sich selbst. Aber wer macht das nicht. Bin plötzlich wie gerädert. Hab mich im Spiegel gesehen. Ich sehe müde aus. Gealtert. Der Kaffee ist gut. Jetzt eine Ayurveda-Massage mit viel Öl. Und dazu ein paar Küsse. Müde. Bin müde. Aber der Kaffee wird helfen. Wenn ich nicht so träge wäre, würde ich jetzt joggen. So schaue ich nur enttäuscht in den Spiegel und höre die Minogue hoppeln.

Friday, February 08, 2008

Irgendwann lerne ich Snowboarden. Vielleicht. Wahrscheinlich eher nicht. Das geht immer so steil runter, sobald ich auf dem Ding stehe. Ich wünsche mir eine Ebene. Eine Fast-Ebene. Grad so viel Neigung, dass sich das Brett eben nur ein bißchen bewegt. Ich hab keine Lust, so weit in die Tiefe zu schauen. Schon gar nicht wenn sich unter mir alles bewegt und ich nur fallen kann, um auszubrechen. Ich hatte ständig das Gefühl, meine Knochen brechen. Ständig, die gesamten ersten und letzten zehn Minuten auf diesem Brett, bevor ich mir wieder meine reichlich hüfthohen Ski angeschnallt habe, um ins Tal zu schleichen. Wer sich ein Snowboard anschnallt, akzeptiert auch Schlaufen auf dem Surfbrett, nur weil es irgendwann einen Sprung geben könnte.

In den USA hat sich Zucker in einer Fabrikanlage entzündet, die dann explodierte.
Du hast gestöhnt, als IchWillDichSehen geschrieben hatte. Ich habe es ganz deutlich gehört. Es WAR gleichzeitig. Wahnsinn. Ich liebe diesen Wahnsinn. Und wenn alles nur zu diesem Moment gefriert - ich habe es ganz deutlich gehört. Ich glaube, das ist Glück. Ich habe tausend verschiedene Adressen angeklickt, nur um einmal dieses Stöhnen zu hören. Verrückt. Es war tatsächlich gleichzeitig. Eine perfekte Show. Mein eigener Film. Ihr seid alle Kulisse. Nicht mehr als Kulisse. In diesem Film.

Er betrog sie mit ihrer Wanduhr

Es war das Desillusionierendste, was sie jemals erlebt hatte. Natürlich war ihr schon vorher klar, dass sie zwanzig Jahre älter war als er. Bei aller Selbstverliebtheit war ihr das aufgefallen. Dann aber ihr Spiegelbild bei jeder Bewegung zu spüren, war elektrisierend. Sie hatte dummerweise nicht bemerkt, dass es sein Job war zu begleiten. Bewusst wurde es ihr erst, als sie etwas wie Orgasmus erwartete - so eine winzige Spur von Exstase - sein Puls aber synchron zur Wanduhr blieb. Das Tasten danach war ein Reflex, den sie sich danach verkniff. Ein gewisser Trost war, dass die Wanduhr stehenblieb, als ihr Professor das erste Mal die Wohnung betrat. Es war fast ein Machtrausch, der sie erfüllte, als der Uhrmacher meinte, dass sie nicht mehr zu reparieren sei.

Nebel

Sonique singt von der Liebe, die so gut tut. Hannes will wissen, was es neues von der Presse-Front gibt. Eine Unbekannte schickt mir bei MySpace täglich liebe Wünsche. Hab mich heute das erste Mal dafür bedankt, auf die Gefahr hin, dass die Wünsche verebben. Silke heißt sie. Bianca hat heute Geburtstag. Die Bianca, die mich zu meinem Geburtstag geaddet hat, nachdem sie mich bei Annett gelesen hatte. Ich weiß immer nicht, wie ich Louisan richtig schreibe. XXX sendet gerade. Er hat es getan, schreibt er. Er war eine Stunde Joggen. Ich war wieder nicht beim Training. Eine Stunde lang :-) Sieben Crunches. Danach bin ich müde.

Tims Lieblingsmusik

The Mars Volta - Eriatarka
Incubus - A Kiss To Send Uss Off
Incubus - Megalomaniac
Tool - Jambi
A Perfect Circle - The Outsider
A Perfect Circle - The Noose
Alter Bridge - Come To Life
Tenacious D - Pick Of Destiny
Pearl Jam - Garden

Thursday, February 07, 2008

Nuhr fachsimpelt über Matratzen. Ich war mir noch nie so sicher, gut zu liegen.
Fremd und dabei trotzdem nah. Gestern habe ich diese Nähe von der anderen Seite gespürt. Dieses Schaudern des Anderen, je offener ich wurde, dabei auch diese Distanz, die so nur übergroße Müdigkeit bietet. Du erzählst, und die Gedanken des Anderen schweifen ab. Du spürst, dass Nähe nur Illusion sein kann, und klopfst besinnungslos an deinem Körper herum, um Gefühle zu triggern, irgendwelchen Meridianen auf der Spur. Und alles was bleibt, ist leere Müdigkeit. Entbehrung. Was entbehrst du? Wonach sehnst du dich? Ob Tim noch schläft?
Der Film ist abgesetzt worden. So richtig traurig bin ich darüber nicht. XXX fehlt mir. Ich wüsste gern, wie er riecht, wenn er wütend ist. Und nicht nur das. Gestern hab ich mir vor Höflichkeit fast einen abgebrochen, als ich Hannes gemailt hatte, zumal XXXXX grad sendete. Dann will ich immer besonders gut funktionieren, um ihn vielleicht doch zu beeindrucken, so verrückt es auch ist. Stalking, grusel. Bekomme schon wieder Gänsehaut. Während ich "Stalking" tippe, sagt im Radio Ute Welty "Bundeswehr", und schon bekomme ich Gänsehaut. Verrückt. Um nicht zu sagen eklig. Wie funktioniere ich, wenn ich bei "Bundeswehr" Gänsehaut kriege? Bin ich tatsächlich schon so zwanghaft? Oder war das Zufall? Hoffentlich. Puh. Gestern die Naturheilkundlerin war Anästhesistin. Die hat jedes Gefühl raus geklopft. Hab Kopfschmerzen. Ich hätte eher aufhören sollen. "Entbehrung" war das intensivste negative Gefühl. Ich sollte es rausklopfen, dabei Ersehntes einatmen und Überdrüssiges ausatmen. Und das an verschiedenen Punkten. Es war kompliziert. Unverständlich zu sein, macht mir immer seltener Angst. Immerhin war es nur Klopfen und kein Rütteln. Mir ist so einsam. Paul will um Zehn kommen. Das Warten darauf, dass er wieder einmal nicht kommt, macht einsam.

Wednesday, February 06, 2008

Eigentlich hat sich nichts verändert

biggi schrieb am 16.2. 2002 um 20:16:06 Uhr über

Sicherheit

wie es mir geht?
fahre gerade
achterbahn.
suche halt
und verletze,
egal, wo
ich ankere.

mitten im orkan
Ich hab jetzt ein Akkupunkturpflaster. Vielleicht geht dadurch das pelzige Gefühl in der Hand weg. Es wirkt jedenfalls auf den Kreislauf. Außerdem hat sie mir etwas aus Blütenessenzen gemischt. Spirulina soll ich nehmen, um zu entgiften. Bin noch durcheinander. Hab die ganze Zeit meinen Schädel beklopfen und dazu Gefühle benennen müssen. Bin total müde, als ob ich Schwerstarbeit geleistet hätte. Das sei die unspezifische Sympathikolyse. Erst auf den Scheitel, dann auf die Braue, dann unter dem Auge. Jeder Punkt hatte eine bestimmte Bedeutung. Schließlich hat sie mir Nadeln ins Ohr gebohrt. Zwei Ampullen hielt sie dabei in den Händen und Polarisationsfilterfolien. Bin gespannt auf die elektrophysiologischen Untersuchungen beim Neurologen.

Inventur

Ich hab nicht mal einen Überweisungsschein für Gabi Hart gekriegt, obwohl die TKK ihr Placet gegeben hatte. Zweimal hab ich Heidi Bräunigs Anrufbeantworter zugespammt und einmal deswegen eine Frau Dittrich bei ihr gesprochen. Dittrich. Naja. Irgendwann bin ich auch wieder locker, wenn ich den Namen höre. Eine Inventur wäre gut. Und die nicht nur beim Neurologen. Gabi Hart ist Anästhesistin. Grund genug, ihrer Denke zu vertrauen. Ich will kein organisches Substrat für die Parästhesie, ich will, dass die Parästhesie weg ist. Und wenn sie dafür akkupukntieren muss. Ob sie es nun Schwermetallausleitung oder sonstwie nennt, ist mir egal. Ich will wieder so sein wie vorher.
Hi du, so sieht mich der Fotograf, wenn er zufrieden ist. Wer ich bin und was ich will, interessiert dich, schreibst du. Ich war Arzt und Medizinjournalist und mache eine Anpassungsfortbildung, um als Wissenschaftsjournalist auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. Übernächste Woche mache ich deshalb auch ein Praktikum im Staatsarchiv. Den Arztberuf musste ich wegen einer Schizophrenie aufgeben. Das war hart für mich. Ich hatte mit achtzehn Jahren nicht damit gerechnet, irgendwann im Job zu scheitern. Damals war das größte Handicap für mich ein kindskopfgroßer Unterbauchtumor, der meinen Kinderwunsch infrage stellte. Vielleicht habe ich mich deshalb nicht so sehr auf Alternativen eingelassen und nur den Arztberuf als die Lösung aller meiner Probleme erlebt. Durch den Tumor fiel es mir aber oft schwer, mich ausreichend von dem im Bett abzugrenzen. Hab nächtelang nicht schlafen können und immer wieder nachts in irgendwelchen Lehrbüchern gestöbert. Ich hatte eine regelrechte Bibliothek. Irgendwann bin ich dabei zusammengebrochen. Konkret 1997. Damals hatte ich noch eine Gnadenfrist von ein paar Monaten im OP, bevor der Arbeitsvertrag auslief. Danach hatte ich die Ausbildung zum Notarzt angestrebt, bei den Hospitationen aber gemerkt, dass es eine Nummer zu hart für mich war, im Auto zu sitzen, ohne zu wissen, was mich am Ende der Fahrt erwartet und nicht jeden Handgriff mit dem Mutterhaus abstimmen zu können. Ich habe dann nach einem längeren Psychiatrieaufenthalt den Job gewechselt und mich zum Medizinredakteur ausbilden lassen. Leider habe ich in dem Beruf bis jetzt keine feste Arbeit gefunden. Im Moment bewerbe ich mich beim Deutschlandradio. Die Stelle würde ab Oktober beginnen. Wenn ich schreibe, dann am liebsten softwaregestützt oder wenigstens mit Radio im Ohr. Und ich schreibe sehr gern. Den Text stelle ich auch auf http://job-suche.blogspot.com/ ein, damit er dich weniger erschlägt. Er hat mehr mit mir zu tun als mit irgendeiner Erwartung an dich. Ich hatte mich lediglich über dein Interesse gefreut. Feel Spass, das Leben ist kurz. Huch ist mir heute tragisch. Die Musik auf SR1 ist grad so getragen.
Grad lief Falko auf SR1. Heute nachmittag wird seine Tochter interviewt. Bei Daniel Simarro. Heute ist der zehnte Todestag. Mario will mit mir ins Kino, am Donnerstag.
Ob Mutter Stress hatte, als sie mit mir schwanger war? Und wenn, war das mehr Stress als bei anderen? Vater war weg, und sie hat als Schuldirektor gearbeitet. Aber Stress kann alles Mögliche sein.
Es gibt nichts Einsameres als Freundschaft, die dich zu demontieren versucht. Er verstehe meine Sprache nicht, wolle aber, dass ich ihn lese. Ein Fremder, mit dem mich bis jetzt lediglich ein Stück Papier verbindet, das seit Monaten in meiner Wohnung herumliegt. Trotzdem beeindruckt es mich schon, ihn zu lesen. Schließlich hat er mich extra dazu eingeladen. Es ist anders, als ob Bongard mitten in seiner Sendung Huhu sagt, wenn ich seinen Namen schreibe. Offensichtlich meint er mich. Christian jedenfalls. Trotzdem komme ich eher damit klar, Bongards Huhu als Gehört zu verbuchen, als Christians Blogeintrag und die Mails von XXX XXXXX auf mich zu beziehen. Warum will ausgerechnet der zwar meine Sprache nicht verstehen, aber meine Einsamkeit kennen? Bin ich wirklich so einsam? Das ist als ob einer die Klotür aufreißt und bedauert, dass deine Duftkreation nicht avantgardistisch genug ist. Einsam. OK. Egal. Wahrscheinlich ist es tatsächlich das Beste, ich beschränke mich darauf, dieser Welt Scheiße zu bescheren. Ogott, bin ich sauer. Kaum sehe ich etwas Lichtähnliches, kommt wie immer Christian und labert mich kaputt. So invasiv ist sonst nur Holger. Ich soll Risperdal nehmen, damit ich nicht töte, sagt der. Es ist heiß. Teddy hat mich geaddet.

Tuesday, February 05, 2008

Ich will mit Johannes einen Artikel über Begegnungsstätten und Erlebnisgastronomie machen und ihn dem SZ Wellnessmagazin anbieten. Am liebsten würde ich eine Serie für die SZ-Lokalredaktion draus machen. Ich spinne schon wieder, ich weiß. Huchja. Die Gesop, die Diakonie, das PTV, Merlins Wunderland, der Sophienkeller und das Arteum sind Adressen, die mir zu Dresden einfallen. Hoffentlich habe ich ihn mit meinem obligatorischen IchLiebeDich nicht zu sehr schockiert. Kurz danach habe ich auf dem Fußweg radelnd sogar zu bellen begonnen, als ein EdelEinsamer für mich seine angeleinten Tölen zur Seite scheuchte. Wow, was für ein Mann. Ich schockiere schon routiniert. Schade, hab Helmut Gote verpasst: Fischsuppe aus gebratenen Gräten in lächelnd blubberndem Wasser gebrüht... Quoos hat es erzählt, es war liebevoll zusammengeschnitten. Da war ich grad im Staatsarchiv.
Ich war im Staatsarchiv zum Vorstellungsgespräch: Am 18. Februar beginnt das Praktikum. Ich freu mich drauf. Der Weg ist weit, aber das Team offensichtlich ausgeglichen und nett.

Hab jetzt einen Router von Mediaconstruct: Thomas hätte keine Ahnung, meint Zimmermann, ausgerechnet der, von dem Thomas schwärmt. Jetzt habe ich sogar eine Firewall. Das ist fast wie eine Klinke an der Tür mit der Aufschrift NurFürMich. Mal sehen, welche Viren sich dadurch beeindrucken lassen.

Holger sagt, dass er schlechte Erfahrungen mit dem Risperdal-Ausschleichen gemacht hat. Einer seiner Freunde sei dabei gewalttätig geworden und wäre seitdem in der Forensischen. Ich bin froh, dass ich viele Freunde habe, die mir Mut machen - Petra, Karla, Elisabeth, Ursula und inzwischen sogar Nina und Tim. Jeder räumt Zusatzbedingungen ein, aber das ist normal, auch dass sich die Bedingungen unterscheiden. Aber ich habe Helga am Freitag auch nicht grad Mut gemacht, als sie anrief. Helga und Holger nebeneinander würde ich gern mal erleben. Das Gespräch würde ich gern mitschneiden, jedes Räuspern.
Jan Garcia hat meinen Kommentar gelöscht. Als er vorletzte Woche gesendet hatte, hatte ich mich durch das "Geh" im Blaster geklickt. Kurz drauf hat er meinen Kommentar gelöscht. Das tat weh. Es war, als ob ich ein zweites Mal beim Wirtschaftsfernsehen rausgeflogen wäre. Hab gestern abend angerufen, ob ich die Bewerbungsunterlagen wieder kriegen kann. Thomas Schwan ging ran, reserviert wie immer. Jeder Eisberg ist hitziger. Robert findet einen Router auch blöd. Ich hab überhaupt keine Ahnung. Holger warnt vor der Schwermetallausleitung. Die sei unselektiv. Tolles Wort, ich weiß. Sie sei sinnlos und gefährlich, meint er. Petra ist so begeistert davon. Mir tut plötzlich der gesamte Unterkiefer weh. Wie nach Pfählung. Puh, vorbei. Das war intensiv. Fast zehn Sekunden Pfählungsschmerz. Irre. "Geh!" Dass ich mich auf das Texten freue, wenn er spricht, hatte ich geschrieben. Ich mag seine Stimme. Manchmal denke ich, er spürt das. Er spürt, dass er für seine Stimme geliebt wird. Das Geh! war eigentlich auch nur aus Wut über das NichtLockerLassen von Marcus Barsch auf mein Bleib! im Blaster. Ich hatte Bleib! geblastet, er säuselte NichtLockerLassen und Steffi Haiber konterte Ja, Träume. Die gleiche Steffi Haiber, die scheinbar bei MySpace XXX XXXXX geaddet hat, aber mich nicht, als XXX XXXXX von Stalking geschrieben hatte. Durcheinander und wirr, klar. Wäre ich sortierter, bräuchte ich den Blog nicht.

Monday, February 04, 2008

Schreihemmung

Allmählich gewöhne ich mich daran, dass nichts mehr geht. Ich soll einen Router kaufen, sagt der Provider. Der nützt nichts, sagt mein Nachbar. So ungefähr fühlt sich Ersticken an. Marcus Barsch heißt Salomon, Marcus Salomon Barsch.

Mango kauend

Enthält Risperdal überhaupt Schwermetalle? Ausgeschleust werden die angeblich durch Chelatbildner, welche Barriere die unlöslichen Komplexe auch immer passieren. Es liest sich eher wie Religion. Verdammt, warum kann ich nicht rückhaltlos glauben? Wolfgang Beer unkt gleich, dass da irgendwo peripher was einengendes wächst. beim Carpaltunnel beginnend. Eben ein Psychiater. Ich hasse es. Alles was Arzneimittelnebenwirkung sein könnte, mystifizieren die zum Lokalbefund, nur um nichts verändern zu müssen. Schwermetallausleitung, grübel. Um die elektrophysiologische Lokaldiagnostik scheine ich nicht drumrum zu kommen, egal wie systemisch ich denke. Auf der A45 hat es gekracht. Grad hatten die dort Reifen angesagt. So effektiv scheinen die Verkehrsmeldungen auf dem WDR2 eben doch nicht zu sein. 45 bin ich seit einer Woche. Schon fällt mir die A45 auf. Bei der Schwermetallausscheidung werden wie gesagt Chelatbildner infundiert, um alles gemeinsam auszuscheiden. Nahrung, Zahnfüllung, zum Teil im Trinkwasser. Schwermetalle sind Quecksilber, Blei, Mangan und Uran. Vitamin B3, B6, B12 lohnt sich, sagt Wolfgang. Ich könnte Alpha-Liponsäure retard nüchtern einnehmen. Die gibt es aber nur auf Rezept. Am 11. Februar sehe ich weiter. Ich weiß schon nicht mehr, was Panthotensäure ist. Pyridoxin ist B6, Nicotinsäure B3 und Cobalamin B12. B12 enthält Tetrapyrrol-System (Corrin) mit einem Cobalt-Ion als Zentralatom. Ist Cobalt nicht ein Schwermetall? Und was unterscheidet Tetrapyrrol von diesem Kryptopyrrol? Ich sehe schon wieder mehr Fragen als Antworten. Wolfgang will mir ein Schwermetall anbieten, Petra es per Chelatbildner ausleiten. Immerhin konzentrieren sie sich auf das Gleiche. Da verwirrt kaum noch, dass Ursula ein Pyrrol im Urin als Stressmarker wertet. Es ist eben doch eine Religion. Biochemie ist Religion. Jedenfalls aus meiner Knopflochperspektive. Die Mango war gut. Fast als ob XXX XXXXX labert. "Lassen Sie es krachen", war seine Instruktion im Gehen. Schade, dass ich sein Foto nur in so einem kleinen Format gespeichert habe. Ich hatte nicht gedacht, dass er sein Profil auf Privat setzt. Er ist eben doch ein zu wichtiger Mann, um rückhaltlos für ihn schwärmen zu können. Oder nicht wichtig genug, dass alle Welt ständig über ihn schreibt. Bongard meinte letztens, sein Name sei Sprengstoff. Der Nicht-Auszupackende scheint offensichtlich einschlägige Erfahrungen gemacht zu haben. Dabei ist die Anweisung NichtAuspacken nach den vielen Wochen vielleicht auch nicht mehr aktuell. Ich weiß schon gar nicht mehr, von wem die stammte. Ist ja auch egal. Weiter als bis zum Hochladen des Fotos zur Webradio-Stimme reicht mein Interesse eh nicht. Schade, dass die Mango schon alle ist. Mango kauen und an XXX XXXXX denken war bis jetzt immer eins. Aber vielleicht meinte der das mit dem Sprengstoff auch gar nicht so, und ich erinnere mich bloß dran. Ist ja auch egal. Wen interessiert schon Sprengstoff. Wolfgang hatte offensichtlich in Ebersberg wie immer die Konfrontation gesucht, lese ich grad und ist dabei mit Besser-Menschen kollidiert, die das Gespräch mit Andersdenkenden nicht nötig haben. Provinzmief ist das. Nicht dass mir irgendeiner aus der Runde einschließlich der Nazis sonderlich sympathisch ist, aber diese Vorab-Ablehnung ganzer Biografien finde ich doch immer wieder erstaunlich. Das macht mir seine ständig einpissende Schwiegermutter ein Stück weit vertrauter. Ob das jetzt so von Google verlinkt wird? Die Dreierkombination pissende Schwiegermutter, Nazi und freie Wählerschaft? Lern mich einer Ebersberg kennen.

Schwermetallausleitung

Die Ulnaris-Läsion sei eine Penner-Lähmung und nicht Risperdal-bedingt, sagt Morgner. Die würde schon nach zwei bis drei Stunden entstehen. Das Lähmungen nach Falschlagerung in Narkose beim Fibularis auftreten können, aber nicht beim Wachen, wenn dann nur unter Regionalanästhesie. Ich war verblüfft über die These. Google kennt sie offensichtlich auch noch nicht. Ich wüsste auch nicht, wie ich den Ulnaris im Liegen derart quetschen soll. Zumal er ja durch die Knochenschiene geschützt wird. Parkbanklähmungen betreffen auch eher den Radialis. Der verläuft ja ungeschützter. Ich bin so wütend. Die Depotspritze sei besser wegen der ausbleibenden Peaks. Der Spiegel sei gleichmäßiger. Ich will aber auch mal wieder in den Urlaub fahren können. Und ich will medikamentenfrei leben. Morgner mutmaßt, dass ich dann spätestens nach einem Vierteljahr stationär behandelt werden müsste. Petra hat mir daraufhin die Adresse von einem Neuraltherapeuten gegeben, der sich auf die Ausleitung von Schwermetallen spezialisiert hat. Der wiederum gab mir eine Dresdner Adresse: Dr. Gabriele Hart, Ärztin für Naturheilkunde, 0351 4277 278, Kantstraße 1. Ich will aus diesem Teufelskreis raus. Hoffentlich kann die mir helfen. Schwermetallausleitung, was auch immer das ist.

Sunday, February 03, 2008

In Saarbrücken liegt kein Schnee mehr. Und auf dem Wiener Opernball hat sich eine Stripperin im Klo eingeschlossen. Mehr ist aus ihm nicht heraus zu kriegen. Sein Vorleben bei SWR3 war ja auch Privatsache. Eine seiner Freundinnen ähnelt mir, sagt ihr Sohn. Er hat uns mal verwechselt. Die Namen ähneln sich auch. Das passte natürlich wieder zu meiner Halluzination DerImRadioSiehtMich, seitdem Claudia in meiner Familie rumspukt.
Irgendwann ist es warm. Tee hat den fauligen Spermageschmack des jugendlichen Spenders abgelöst. Earl Grey. Hab Mcneps Strauß fotografiert. Vielleicht hole ich die Kamera auch mit ins Bett neben den Laptop zum Überspielen. Der Strauß ist jedenfalls wie gemalt. Nur der Duft macht krank. Er duftet so intensiv, dass es mich fast zerrissen hat. Vielleicht lag es aber auch am Risperdal-Absetzen. Es war jedenfalls die Hölle.
Hab ihn in einen anderen Raum gestellt und die Tabletten-Substitution begonnen. Mir ist so einsam, dass schon wieder das Radio mit mir zu reden scheint. Jürgen Mayer, um konkret zu sein. Hab mich grad durch diverse Finger-Blaster-Eintrage gezappt, als Mayer auffiel, dass seine Finger schraubenförmig sind. Ich könnte stundenlang liegen bleiben. Frühstück im Bett. Nina geht nicht ans Telefon. Muss erst die Nummern des Adonis löschen, bevor ich meine Einzige erreiche. So viele Anrufe und so wenig Nähe. Es ist verrückt, als ob ihm das Jagdfieber das Wichtigste war und das Miteinander danach nur lästiges Beiwerk.
Vater sagte gestern, dass Escher vor Marcus Suhm gewarnt hätte. Wen er eigentlich meinte und wie das Gespräch tatsächlich abgelaufen ist, hab ich nicht erfragt. Wahrscheinlich hatte er mit Uwe Sroka geredet. Marcus Barsch tat mir gut. Es war, als ob Luna nur für mich gemacht war. Hab das Radio laufen lassen und mich geborgen gefühlt. Besser konnte auch Tims CD nicht stützen.
Wenn alles, was ich mir wünsche, in Erfüllung gehen würde, wäre ich jetzt zu zweit. Verschmolzen. Verdammt, da bekommst du schon einen Adonis ins Haus geliefert und dann will er in Ruhe gelassen werden und reagiert auf ein IchLiebeDich nur gequält. Und nichts war mit dem Erkanntwerden. Es war, als ob ich stinke. Wahrscheinlich ist er direkt vor der Haustür abgesetzt worden und hatte keine Chance mehr auszuweichen. Ich hab mir jedenfalls vorgenommen, falls mich ein Körper nur halbwegs anspricht, die Finger davon zu lassen. Für mich hat offensichtlich die Phase der Krüppel und Versehrten begonnen. Die, die den Moment noch genießen können, weil sie zwischendurch ihren eigenen Körper zu hassen gelernt haben, weil er ihnen nicht mehr gehorcht und nur sinnlos schmerzt und zuckt, sobald sie ihm ausgeliefert sind. Plural. Ich mag Plural. Einen Krüppel-Convent. Mit Einstufung in Gefahrenklassen. Ich finde mich wie es aussieht bald unter den Epileptikern wieder. Ich tu mir so leid. Das ist ein verdammt hoher Preis für die paar Jahre Risperdal.
Ursel hat mir eine Palette von Q10, Vitamin C retard und Vitamin B3 aufgeschrieben. Zentraler geht kaum. Vielleicht war es das, jedenfalls geht es mir besser. Nina fährt heute zu Feli. Nähe zu spüren, wäre schön. Entweder schläft sie noch oder ist schon los. Und ich liege hier wie gelähmt, nur weil er endlich wieder sendet. Ich bin schon komisch. Nein, nicht wegen ihm. Weil die Wolkendecke so gut tut. Ich könnte ewig so liegen und träumen.
Alanis postet Fan Tattoos. Eins trägt ihren Namen. Mir ist einsam. Ob das Glück ist, wenn sich Fremde die Haut für dich zerstochern lassen? Hab die Fahrradroute zu Karla Kundisch rausgesucht. Der Spuk von gestern scheint vorbei zu sein. Hab keine Lust, ihn wieder zu erleben. Es sei am ehesten psychisch und nicht organisch bedingt, vermutet Ursula. Matratzengruft. Und immer der Gedanke, ob der Schädel zu zerspringen aufhört, wenn ich schreie. Ich hab mich selten so danach gesehnt, schreien zu können.

Saturday, February 02, 2008

fremd

jedes wort bekommt scheinbar eine neue, schwerere bedeutung. sogar die stille. nur schwarzenegger brummt wie immer. inzwischen reagiert sogar der cursor bühnenreif. und das im blogger. es ist wie im tiefsten word. zeit zu zappen und gleichgültigkeit aufzutanken. es kann ja nicht überall so existentiell spuken wie in meinem schädel. irgendwo wird schon loungemusik laufen.

Depersonalisation

Und du schaust dir zu, staunst, wie es dich zerreißt, und siehst, dass du nicht ausweichen kannst, fällst, ohne Halt zu finden, lautlos und grell.
Ich träume davon tief Luft zu holen, mich zurück zu lehnen, zu dehnen und zu strecken und dabei das Licht auf der Haut zu spüren, warm und nah. Einen Hauch Meer im Nacken. Grad neben dir. Mir ist zum Kotzen. Verdammt ist mir einsam. Ich hasse diesen Tag.
Stille Straßen,
Martinshorn,
leise Musik.

Die alte träumende Stadt.


Hab keine Ahnung, wo ich das abgeschrieben habe. Das stand in meinem Notizbuch. Google listet es nicht. Vielleicht ist es von mir. Albern.
Ich altere schneller, wenn ich weiter kuschle statt zu joggen, schreibt das Ärzteblatt. Träumen, endlos lang träumen

Wovon ich träume

Von einem frisch gebrühtem Kaffee zu knackigen Brötchen zusammen mit Tim. Aber im Moment ist es unter meiner Wolkendecke so kuschlig warm, dass ich noch keine Lust habe aufzustehen. Robert will bald nach Dresden kommen. Die Tabletten zum Ausschleichen habe ich gestern angefangen. Ein zweiter Körper wäre schön. Irgendwas zum anlehnen, was nicht nur aus Plüsch ist wie dieses ewig zerknüllte Kissen. Gestern rief Helga an: Es spitzt sich immer mehr zu. Morgner war bei ihr. Sie hat ihn nicht rein gelassen. Sie will gegen die Psychiatrie kämpfen und hat sich auch ans Ministerium für Familie und Soziales gewendet. Das hört sich alles so aussichtslos an. Nach Zwangseinweisung und Zwangsmedikation nach Einsetzen eines gesetzlichen Betreuers durch das Amtsgericht. Sie hat keine Chance. Wovon ich träume? Davon, dass Helga in Ruhe gelassen wird. Aber wahrscheinlich mündet es in einen Infarkt. Gleichgültigkeit wäre schön. Diese Gleichgültigkeit wieder zu spüren, egal was passiert, egal wie nah grad die Bombe hochgeht. Eigentlich ist es diese Gleichgültigkeit, von der ich träume, eingehüllt in meiner Wolkendecke. Zeit aufzustehen und Brötchen zu holen. Irgendwann. Wenn ich jetzt schon aufstehe, wecke ich Tim. Obwohl ein Kaffee grad schön wäre.
Heute sendet XXX XXXXX ab zehn Uhr. Carbium treibt in den Selbstmord. Die Euphorie nach dem Absetzen damals war eindrucksvoll. Ich hatte das Gefühl, ich würde alles schaffen, egal wie groß die Belastung sein wird, auch eine Scheidung. Nur das alle Sender plötzlich Claudias vergötterten und auch die Zeitschriften nur von ihr zu schreiben schienen, war hart. Alles schien gemacht. Ich hatte noch nie so farbig halluziniert wie beim Carbium-Ausschleichen. Und es hielt an. Bei jeder Stellenanzeige fühlte ich mich angesprochen. Als ob sich mein Claudia-Drama herumgesprochen hätte, hatte plötzlich jedes Angebot mit ihr zu tun. Ich war nur noch ein Nebendarsteller in meinem eigenen Leben, sobald ich nicht mehr schrieb. Nur in meinen Texten lebte ich wirklich. Auch in den Bewerbungstexten. Die wenigsten reagierten, wie das bei Nebendarstellern auch nicht anders zu erwarten war. Der Glanz des Glücks traf andere. Aber ich konnte schreiben. Das war fantastisch, immer und überall schreiben zu können. Für manchen hatte es auch etwas Bedrohliches. Für den Notarzt, der mich zwangseinweisen wollte zum Beispiel. Der wäre lieber anonym geblieben. Dass ich seinen Namen sofort festhielt, machte ihn wütend. Er war Anästhesist. Größle hieß er. Es war Fastnacht, und der öffentliche Dienst kämpfte gerade um Tariferhöhungen. Die Luft brannte. Da genügte ein bißchen Mitschreiben, dass Größle sich angegriffen fühlte. Der Krösus.

Friday, February 01, 2008

Training

14-tägige Praktika für Marketing , Mediengestaltung, Archivieren und Journalismus in der Anpassungsfortbildung, in der ich selbst den Wissenschaftsjournalisten ansteuern will - die anderen Praktika sind auf Wunsch der Trainer. Das liest sich nicht sehr motiviert, ich weiß.

Hab heute im Staatsarchiv telefonisch angefragt, ob ich dort 14 Tage sein darf/kann: Gefährdungsanalysen für die Unfallkasse sind dort zu archivieren. Bin gespannt, zumal ich Unfälle in Echtzeit oft als gemacht erlebe. Und da Risikofaktoren zu quantifizieren, finde ich sehr reizvoll, schon um Wahrscheinlichkeiten ahnen zu können und mich weniger instrumentalisiert zu erleben, egal wie mystisch der Nachrichtenticker des jeweiligen Webradiosenders ist. Aber es geht wie gesagt um sächsische Unfälle, und da höre ich sowieso nie Webradio. Außerdem werden es wahrscheinlich hauptsächlich Arbeitsunfälle sein, so dass Wegeunfälle nur einen winzigen Bruchteil ausmachen werden. Ich hoffe, dass ich relativ frei Deskriptoren generieren darf.

Außerdem habe ich mich bei der Dresden-IT GmbH einzuchecken versucht. Aber das ist um Größenordnungen schwieriger, wenn auch noch reizvoller. Die arbeiten mit EASY-Archiv, einer Software, die ich bis jetzt überhaupt noch nicht kenne, bei der ich also auch den Handlungsspielraum noch nicht ahne. Perspektivisch wäre das dort ideal, eben der software-nahe Einstieg. So kratzbürstig, wie ich da am Telefon abgewimmelt wurde, scheint es ein komplexer Job zu sein. Eben Heimat, verquer und chaotisch.

Wegen dem Marketing-Praktikum habe ich bislang lediglich Schuldt, den Geschäftsführer des Marketing-Clubs, angerufen. Ich will die 14 Tage möglichst bei einer Agentur machen, die Erlebnisgastronomie und Begegnungsstätten vermarktet, falls sich das kombinieren lässt. Schuldt schickt mir deshalb das aktuelle Kaleidoskop, das sämtliche Club-Mitglieder listet. Vielleicht baggere ich dazu die Agentur an, die Semperoper und Radeberger bewirbt. Bin noch ganz am Anfang mit der Recherche.

Die meisten Skrupel habe ich vor dem mediengestalterischen Praktikum. Hier im Haus ist Wegas. Vielleicht spreche ich den an.

Und dann kommt die Kür: zwei journalistische Praktika a 14 Tage. Eins davon will ich bei Radio 103.5 machen, das zweite bei einem Dresdner Fernsehsender, habe aber keinen aktuellen Überblick über die Neustädter Szene. Ich finde keine geeigneten Deskriptoren für ein entsprechendes Internetfernsehen.

Einsam

Gestern rief er wieder an. Mir war gleich wieder zum Ersticken. Ihm zu sagen, dass ich nichts mit ihm zu tun haben will, habe ich bis jetzt nicht fertig gebracht. Aber alles an ihm nervt mich, seine Stimme, sein Körper, sein Plan vom Ich. Ich fühle mich belagert, sobald er sich meldet. Seine Nähe ist so entgültig. Sie hat so gar nichts von dem selbstverlorenen Schwärmen für den Unerreichbaren. Wie viele er gleichzeitig mit dieser Intensität jagt, ist mir unklar, nur dass ich nicht dazu gehören will. Andererseits will ich von niemanden so erlebt werden, wie ich ihn erlebe. Mein Hirn zerfasert. Jede einzelne Nervenbahn explodiert. Hoffentlich halte ich durch. Irgendein Licht wäre schön, etwas, woran ich glauben kann. Tim kommt heute abend. Gestern war Kunsttag. Ich konnte nicht hin. Ich konnte nicht mal schreiben. Ich wäre am liebsten weg gerannt, nur um mich weniger zu spüren. Als ich bei Maria Forker war, war da auch jemand aus dem Betreuten Wohnen nebenan, aus dem Büro. Ihr Sohn würde Türen kaputt schlagen. Gestern hatte ich das erste Mal das Gefühl, irgendwo dazu zu gehören, zu denen, die Türen einschlagen, so sehr vibrierte es in meinem Schädel. Ich bin nicht mehr konfliktstabil. Ich erlebe schnell Nähe als Konfrontation. XXX XXXXX fehlt mir. Schon um wieder zu spüren, dass ich belastbar bin. Dass ich schlafen kann, wann immer ich Lust dazu habe, statt mit Zahnschmerzen das heimische Laken zu zerwühlen. Gestern habe ich das erste Mal Olaf Schubert auf WDR2 gehört. Der Zusammenschnitt war hörbar, also gut, richtig liebevoll. Franz hat ihn schon mal live erlebt. Das Peinliche war ganz weg. Gestern konnte ich ihn hören, ohne mich zu schämen. Wie entsteht eigentlich dieses Peinliche, dieses Betroffene? Ob ich auch anderen so peinlich bin wie er mir? So peinlich, dass sie, wer auch immer diese Unsichtbaren sind, mich isolieren wollen, so dass ich kaum noch ins Internet komme? Oder ob das ein Virus ist, der grundsätzlich ausgrenzt, ohne zu selektieren? Immerhin hat dieses DasRadioUndDerFernseherSprechenMitMir-Gefühl aufgehört. Zum Schluss konnte ich nicht mal mehr auf dem Klo Radio hören. Jeder Furz war plötzlich bedeutungsgeladen. Britney Spears kann sich bei ihrem angeblichen Selbstmordversuch vorletzte Nacht nicht verfolgter gefühlt haben. Ich könnte ja mal nach ihr googeln. Einmal verfolgen.