Wege gehen - Ziele erreichen

Wege gehen - Ziele erreichen
Das Notebook vor Augen

Friday, June 20, 2008

Ich liebe dich.
Hab gerade eine halbe Stunde lang vergeblich versucht, mich bei SWR3Land einzuloggen. Danach habe ich alle Cookies gelöscht. Plötzlich kann ich wieder in SWR3Land schreiben. Hab mich beobachtet gefühlt, fast so wie bei dem Gespräch mit einem Fluglotsen oder den aktuellen Verkehrsmeldungen. Es ist tatsächlich so: Auf dem Tower gibt es Internet. Ich hatte den Flugplan nicht vor Augen, wozu auch. Nächstens frage ich beim Telefonieren noch, ob mein Gegenüber ein Headset hat oder ob er die freie Hand entbehren kann. Aber nach einer halben Stunde machte ich mir schon Gedanken über die Abläufe im Tower. Da: Ein Unfall. Weit weg. In SWR3Land. Hab mir nicht mal gemerkt, wo. Aber beim vergeblichen Einloggen in SWR3Land ging es mir wieder durch den Kopf: Hab ich einen Cookie beim Lotsen-Gespräch bekommen? Die Wege des Internets sind verschlungen.

Einsam und verbittert gräbt er sich ins Gedächtnis ein

Andrew Sloman nutzt bei "Wear Her Down" lediglich die Akustik-Gitarre, um seine Texte zu vertonen. Was dabei entsteht, sind keine Melodien, es ist eher ein stilles Fluchen. Vielleicht trägt die deutsche Seele seine Bitterkeit.
Hab heute André von Radio Dresden gehört.

Marco und Joe von The Flying Windmill lesen kurz vor Sendungsbeginn Höflich im Blaster.

Thursday, June 19, 2008

Vier bis sechs Uhr Sendung, 14.55 Uhr an der Mailbox ... Abzüglich Wegezeit bleibt da aber nicht viel Schlaf, grübel. Oder hast du den PC direkt nach dem Aufwachen hochgefahren? Bei mir war er versehentlich über Nacht angeblieben, und ich hatte dich im Halbschlaf gehört. Bin dann aufgewacht, weil ich mich gestern mit Enrico, meinem Kollegen, gestritten hatte: Ich hatte ihn zu seinem vierten Lebensjahr interviewt und wunderbare Antworten von ihm bekommen, aber er wollte nicht, dass ich es sende. Kurz vor dem Einschlafen hatte ich dann mit einem Rostocker Fluglotsen darüber gechattet, ohne zu begreifen, dass der grad ein Flugzeug landen zu lassen hatte. Ich wusste nur, dass er grad im Tower wartete. Die Maschine war aber problemlos gelandet. Es ist schon erstaunlich, was auf dem Tower alles gleichzeitig geht. Das ging mir noch durch den Kopf, als ich dich im Aufwachen hörte. Inzwischen ist Enricos Interview fertig und alles gelöscht, was ihn irritierte.
Feel Spass beim Wachbleiben!

Fernschach mit Raik

Wednesday, June 18, 2008

Ob es inzwischen Locken hat?
Es war wieder mal Redaktionssitzung, die Beiträge stehen, bleibt die Frage, welches Lied jeweils danach laufen soll. Klar, dass nicht immer wieder Vertrautes zu hören sein soll. Aber nach welchen Kriterien wählst du aus, wenn du nur die Titel liest? Google und ein einzelnes Suchwort lässt dich beizeiten im Stich, wenn du Videos erwartest. Am schönsten wäre eine Liedtext-Datenbank, die Volltext ähnlich engmaschig wie der Blaster verlinkt, vielleicht mit dem Charts-Ranking als Eingangsfilter, um den Wiedererkennungswert des gefundenen Liedtextes zu ahnen. Tja, Deadline, Hektik ... Noch einen Monat Radio, dann ist erst mal Urlaub und danach Trainingszentrum zwecks Rekalibration auf die eigene Mitte.

Tuesday, June 17, 2008

Hab grad mein Horoskop befragt: "Auf welchem Stuhl Sie in fünf bis zehn Jahren sitzen werden, ist Ihnen bereits heute klar. Da Sie professionell an Ihrer Außenwirkung arbeiten und wissen, was Sie wollen, scheint Ihnen dieser berufliche Platz auch sicher zu sein. Allerdings sollten Sie sich in Erinnerung rufen, dass auch Zufall und Glück im Berufsleben eine wichtige Rolle spielen und sich nicht alles planen lässt. Unvorhergesehene Entwicklungen können auch spannend sein."

Monday, June 16, 2008

Hab jetzt den Hörfunkkurs bei Jens Daniel Schubert. Vielleicht druckt ihn Danilo.
Uschis Kinder sind Gogo-Tänzer und Modedesigner. Hab sie heute bei DTV das erste Mal gelesen.

Samt

Hab heute einen holzigen Duft ausprobiert: »Omnia« von Bulgari. XXX fehlt mir. Ich will alles. Zart, warm, weich und sonnig - in Mandarine und Schokolade, mit dem Duft von Hochland-Tee, Vanille, Honig, Sandelholz, Muskatblüte, Anis, Langkornpfeffer, Kardamom, Nelken, Ingwer und Zimt.

Sunday, June 15, 2008

Post von Mcnep

Try one of these 4 woodsy scents:
# Sandalwood by Caswell Massey
# Rapture by Victoria's Secret
# Shalimar by Guerlain
# Organza by Givenchy

Cosmopolit

Passageres Linkranking per Zufall zwischen Heimweh und Fernsucht. Ganz Ohr. Ganz im Hier und Jetzt ... Ich freue mich auf das Telefon-Interview.

Prominente, die ich kennen gelernt hab

Ich habe Jeff Smart und The Flying Windmill bei MySpace kennen gelernt und ins Studio eingeladen. Es wurde jeweils eine einstündige Live-Sendung daraus.

Jeff Smart hatte ich dazu vorher besucht und die Fragen alle schon gestellt. Beim Interview selbst war er dann leider entsprechend wortkarg: Ich wusste die Antworten ja schon. Ich hatte ihn aber vorgewarnt, dass es meine erste Radio-Sendung überhaupt ist. Bis dahin hatte ich nur im Print gearbeitet und ein bißchen in einer Fernsehredaktion, aber da hauptsächlich am PC.

Bei The Flying Windmill hatte ich die Fragen dann lediglich per Mail angekündigt, mir ihr Placet geben lassen und mich mit Uschi, der Co-Moderatorin, in die Fragen reingeteilt. Entsprechend locker wurde die Stunde. Marko, der Schlagzeuger, wollte allerdings wissen, warum ich ausgerechnet sie angesprochen hatte. Als ich von dem gleichnamigen DEFA-Trickfilm erzählte, war er zufrieden, denn der war auch Namensgeber für die Band.
Bei allem Respekt vor der Gruftkälte im Probenkeller, das AlsNewcomerEntdecktZuWerden mit Auftragskunst zu bezahlen ist hart: Hab eine ach so schöne Rilke-Vertonung von meinen Kindern bekommen mit der Auflage, sie NIE zu senden, weil sie sich nicht damit identifizieren und sie nur für die Schule als Hausaufgabe erledigt haben. Ein Auftragswerk. Stattdessen versuchen sie grad eine CD zu vermarkten, auf der sie alles, was Nähe induzieren könnte, so laut rausschreien, dass Ohropax das Mindeste ist, was ich brauche, um "zuzuhören". Sich McDonald-mäßig auf Casting-, entschuldige Künstler-Treffs anzubieten wäre das Letzte, was ich ihnen zumuten würde, zumal sie auch den Anspruch haben, Berufliches und Privates zu trennen. Bleibt die Konfrontation mit den potentiellen Hörern bei Straßenfesten wie dem Elbhangfest und der Bunten Republik Neustadt und die Kneipe an der Ecke zum Aufspielen. Ehrlichkeit und Selbstschutz scheint sich auszuschließen. Es sei denn, der Job an der Kasse im Supermarkt wirft genug Geld ab, um genau die Musik machen zu können, die einen selber meint. Dreist genug? Wahrscheinlich läuft es darauf hinaus, dass sie aus der Musik keinen Job machen werden, aber glücklich sind.

In Dresden-Mitte ist ein Theaterkomplex in einem ehemaligen Kraftwerk geplant. Das Kraftwerk ist weitläufig. Außerdem gibt es in Dresden-Striesen ein Medienkulturzentrum mit einem Ausbildungs- und Erprobungskanal. Weiterhin ist im Ostragehege ein Zentrum für Wissenschaft und Kunst geplant. Aus dieser Dreieinigkeit heraus könnte ich mir vorstellen, dass neben auDDite, dem Kulturmagazin im Ausbildungs- und Erprobungskanal, auch die jährlichen Tage der offenen Tür Newcomern die Chance geben, ihre interdisziplinäre Arbeit vorzustellen, um aus einer Wohn- und Schlafstatt Heimat werden zu lassen. Ein Ersatz für die Auftritte bei Straßenfeste und in der Kneipe an der nächsten Straßenecke kann das natürlich nicht sein. Einen TopOderFlop-NichtDieMama-Modus a la Bohlen oder eine Hitparade mit Künstlerförderung zu verwechseln, finde ich riskant. Ein breiter Zugang zu den Ressourcen der Stadt ist essentiell. Das gilt sowohl für das Proben, als auch für Auftrittsmöglichkeiten, verbunden mit einem anspruchsvollen Marketingkonzept jenseits des heimischen Fernsehsessels.

Da es regnet, noch ein paar Zeilen: Seit Freitag ist in Dresden wieder die Bunte Republik Neustadt, ein Straßenfest, bei dem du mittlerweile im Schulterschluss den Stadtteil querst und aller hundert Meter eine neue Band oder Liedermacher und DJs hörst - ein Künstlertreff, bei dem das Publikum mit den Füßen entscheidet. Leider sind in der BRN-Webseite noch nicht die einzelnen Bands verlinkt, so dass du nur nach dem Hörensagen entscheidest. Aber auch so ist die Infrastruktur des Stadteils an diesem Wochenende grenzwertig belastet.

Meine Idee mit dem öffentlichen Proberaum fand außer mir keiner so richtig gut, immerhin repräsentierten die Musikinstrumente einen beträchtlichen Wert.

Aber öffentliche Aufnahmestudios, in der jede Band ihre CD selbst "pressen" kann, seien gut, habe ich mir sagen lassen. Dann würden CD-Shops wie Sweetwater und Fat Fenders eine ganz andere Bedeutung bekommen.

Bei den bislang 17 Internet-Hörern von auDDite eine TED-Umfrage zu machen, fände ich blöd. Mir ist lieber, das Feedback kommt unkodiert, per Studiotelefon, Chat und Forum. Aber das sieht Radioman mit dem Peaches im Rücken vielleicht schon ganz anders.

Hallo du,

ich plane grad einen Hörfunkbeitrag für die nächste Woche zum Künstler-Treff und sammle O-Töne. Hättest du in der kommenden Woche Zeit für ein Radio-Interview? Dann würde ich für diese Zeit das Studio reservieren und Enrico (Neon425), den auDDite-Techniker, ansprechen, um das Telefonat radiogerecht aufzeichnen zu können. Es wäre mein erstes Telefon-Interview. Wenn du einverstanden bist, würde ich die Fragen dazu vorher mit dir abstimmen, um dich weniger zu überrollen. In erster Linie geht es mir darum,

- was du unter Künstler-Treffs verstehst und

- welche Erfahrungen du damit gemacht hast, dass du sie in der dir vertrauten Form wiederbeleben möchtest.


Herzlich,

Christine

Hab mich verschrieben: Es wäre mein erstes Telefon-Interview.

Im Studio hatte ich bis jetzt drei Interviews: mit dem DJ Jeff Smart, einem Trio aus Verleger, Autor und Lektorin anlässlich einer Buchvorstellung und mit der Pop Punk Band The Flying Windmill.

Bei der Band hatten wir einen Anrufer im Studio: meinen Vater ohne Hörgerät. Er hatte es verkramt, irgendwo im Telefonbuch lag es. Das Interview war also interaktiv. Die Band ließ sich zumindest bewegen, etwas über die Liedtexte zu sagen und hat Vater ihre CD geschenkt.

Bei dem Buch hatten wir sogar zwei Anrufer: Dirk vom Hitmix-Club fragte Harald Helbig, den Autor der "Dresdner Taxi-Erlebnisse", warum er nicht über Busfahrten geschrieben hat. Und die zweite Anruferin hatte gar keine Frage, wahrscheinlich auch kein entsprechendes Radio. Es war die Nachbarin von Harald Helbig. Er ist Taxifahrer und sie eine seiner Stammkunden.

In der Regel haben wir zehn bis 17 Hörer im Internet. Die meisten kenne ich, soweit es Internet zulässt, persönlich. Aber so viel Lampenfieber wie im Studio habe ich nicht mal während meiner ach so lang zurückliegenden Zeiten als Weißkittel im OP-Saal erlebt. Vom plötzlichen Schweißausbruch bis zu kalten Händen passiert da alles hautnah. Anästhesie war schon spannend, aber Studio ist um Größenordnungen spannender. Und nun ein Telefon-Interview, grins. Hab gedacht, neben dir ist der Anfang einfach, zumal du das bestimmt schon öfter gemacht hast als ich.

Nochmal die zwei Fragen:

1. Was verstehst du unter Künstler-Treffs?

2. Welche Erfahrungen hast du damit gemacht, dass du sie in der dir vertrauten Form wiederbeleben möchtest?

Die Hörerquote könnte in diesem Fall um sechs Hörer höher liegen, zumal ich den Beitrag im Kurs vorstellen will. Ich mache grad einen Einführungskurs beim Hörfunk mit.

Falls du mir den Zeitpunkt für das Telefon-Interview lieber simsen oder per Handy sagen willst: Ich bin unter 0173 38 11 631 erreichbar.

Ohne Eile :)

Ich habe Zeit und freue mich auf dich.

Saturday, June 14, 2008

Maria wird heute 50.
biggi schrieb am 6.10. 2005 um 19:39:43 Uhr über

Du
manchmal schalte ich das radio an, um dich zu spüren. unverfängliche neugier. anonym wie quote. das schult. so schnell zu erkennen, ob da etwas schwelt. manchmal schalte ich die truth machine an. meist lasse ich los.
AuDDite ist Programmbestandteil des Senders Neon425, und der wiederum gehört zum Sächsischen Ausbildungs- und Erprobungskanal (SAEK) der rund um die Uhr ins das Dresdner Kabelnetz auf der Frequenz 104,25 sendet. Da diese Frequenz im Juli aus Kostengründen wegfällt, wird der SAEK nur noch im Internet senden, dann aber wahrscheinlich von Leipzig aus. Schlimmstenfalls fallen dann sämtliche Livesendungen von den anderen Standorten weg und werden nur noch einzelne Beiträge gesendet. Aus diesem Handicap heraus entschloss sich die Redaktion von auDDite ihre Sendung im Internet live auszustrahlen. Vor Ort ist das mit einigen Diskrepanzen hinsichtlich der Computerauslastung verbunden, so dass die auDDite-Redaktion wahrscheinlich ein eigenes Büro anmieten wird. Da ich aber nur noch einen Monat Praktikum dort mache, bevor ich wieder zurück ans Berufliche Trainingszentrum gehe, berührt mich das nur am Rande, als Voyeur.

Friday, June 13, 2008

Es ist noch gar nicht so lange her: 2003 war das. Da konnte ich nicht den Fernseher anschalten, ohne mich beobachtet zu fühlen. Besonders bei "Welt der Wunder" und bei "Galileo" ging mir das so. Dabei baute sich eine fast unerträgliche Spannung auf. Das ging so weit, dass eine Klinke auf dem Bildschirm auftauchte, sobald ich die Tür öffnete. Begonnen hatte es damit, dass ich scheinbar die Einzige in der Familie war, die das Notebook hochfahren konnte. Plötzlich schien alles vernetzt zu sein. Ich habe mich schließlich bei der Redaktion von "Welt der Wunder" für ein Praktikum beworben und in dem Vierteljahr dort das, was ich wahrgenommen hatte, relativiert. Blieb die Illusion, der im Radio liest mich, während er sendet. Um damit rationaler umzugehen, mache ich grad das Praktikum bei auDDite. Leider hatte ich das Notebook bis jetzt nicht neben dem Mikro. Aber das Unmittelbare der Wahrnehmung lässt inzwischen nach, auch wenn im Assoziationsblaster nur selten nachzuvollziehen ist, warum sich der Bildschirm genau so aufgebaut hat und wer außer mir zu dem Zeitpunkt Zugriff auf die Blasterseite und damit auf die Datenbank hat. Aber in der Straßenbahn ist es ja ähnlich: Du betrittst einen Raum, erfasst nur einen Bruchteil der Passanten und ahnst kaum, wer dich wahrnimmt, geschweige denn, wie. Letztendlich ist das ja auch kaum von Bedeutung für deinen Weg, egal, wie einsam dir gerade ist mitten in der unverbindlich anonymen Weite des Augenblicks. Sonst passiert es dir irgendwann, dass du nicht mehr auf einem roten Sofa liegen kannst, nur weil Oliver Geissen in rotem Shirt auf dem Bildschirm auftaucht. Acht Hörer hatten wir letzte Woche. Ich war aufgeregt wie selten, wie beim Zelten auf der unbekannten Kreuzung.
Gestern meldete sich Andree. Er hat nach mir gegoogelt. Meine Haut ist trocken. Mcnep schrieb gestern von einer Futsparre zum Fettabscheiden, als ich vom verstopften Spülenabfluss geschrieben hatte. Bin sofort eingeschlafen. Ich fühle mich so leer. Enrico will sich scheiden lassen und lässt sich da nicht reinreden, nicht mal wenn er an Andrees Trinkerei denkt. Ich schlafe in letzter Zeit oft ein, auch mitten am Tag. Mia habe ich noch nicht gesehen. Was ist wirklich wichtig? Nachher gehe ich zur Museumsnacht-Pressekonferenz - mit Enrico. Ich habe Angst vorm Motorradfahren. Ich werde die Bahn nehmen. Die zwei Taschen schlenkern zu sehr fürs Motorrad. Ich sehne mich so nach Uwe. Heute bin ich im Schnitt, während er sendet. Tomatensuppe wäre schön. Mal sehen, wie ich das mache. Tim hat ja heute Training. Vielleicht mache ich den Schnitt auch erst nächste Woche. Träumen ... Irgendetwas Greifbares ... Meine Halluzinationen lassen nach. Vielleicht kann ich das Risperdal bald weglassen. Die Verkehrsmeldungen irritieren mich jedenfalls nicht mehr. Vielleicht lässt dann auch diese bleierne Schwere nach. N. hat ihre Weisheitszahn-OP verschoben. Noch einen Monat bis zum Ende des Praktikums. Dann geht es wieder nach Radebeul. Jokubeit hat Ein-Euro-Jobber eingestellt. Raik ist sehr schön, Bowi auch. Mir ist einsam.

Thursday, June 12, 2008

Janos Tulok rief an und fragte, ob ich ab Montag sieben Stunden arbeiten will. Es wird tatsächlich Zeit, dass ich meine Arbeitszeit festhalte.


Der neue Rundfunkstaatsvertrag enthält eine Negativliste.
auDDite ist offline. Im Blaster schreibt der Australier wieder unverständliches Zeug. Enrico hat eine Ersatzadresse eingerichtet.

Wednesday, June 11, 2008

Mir ist zum Heulen, Nina und Tim haben mich unabhängig voneinander angekeift. Und keine Sommersprosse da zum Ankern. Mir ist einsam. Ich könnte stundenlang Selters trinken, so einsam ist mir.
Hab die Adresse von einem Milchbauern im Schönfelder Hochland für einen Hörfunkbeitrag über das Landleben bekommen. Es gab mal Tage, an denen mich Namenshäufungen verunsichert haben: Heute ist Friebel-Tag. Zweimal Friebel in zehn Minuten.

1. Milchbauer Friebel für den Beitrag übers Landleben

2. Werbeagentur Friebel für die Live-Übertragung vom Elbhangfest

Diesmal fühle ich mich nicht beobachtet, schreibe es aber trotzdem auf, um zu relaxen. Kennst du das, dich irritiert etwas, und du kannst erst wieder entspannen, wenn du es ausgesprochen hast?

Beim Elbhangfest will ich ein Wäschelabyrinth auf den Wachwitzer Elbwiesen vorstellen. Da die Installation den ganzen Tag ist, will ich mich zu einem Interview-Termin verabreden. Das wird schwierig: Mit Aufnahmegerät und Fahrrad. Mal sehen, ob das mit Rucksack geht.
Wenn ich in Charlottenburg an irgendwas überhaupt nicht gedacht habe, dann daran zusammengeschlagen zu werden – eher an bestürzte Langeweile, sobald ich jemanden nach dem Weg gefragt habe in diesem Einödhausen. Hab grad ein Tief: The Flying Windmill ruft nicht zurück. Hab sie für Freitag zu auDDite eingeladen, aber gesagt, dass wir nur acht Hörer haben. Ich hätte wahrscheinlich jeden einzeln vorstellen sollen. Vielleicht geht aber auch nicht mal auf den eigenen Server ein Signal, wie letzte Woche. Das war´s dann für die Aufzeichnung. Yuhuu, The Flying Windmill kommen!!!!!!!!!! Ich bin glücklich. Boah, war das befreiend.

>>>>>"Wir kommen auf dich zugeflogen
>>>>>Nicht mit dem Flugzeug, nicht mit dem Zeppelin
>>>>>Nicht auf dem Rücken eines Vogels
>>>>>Auf keinem springenden Delphin
>>>>>Nur mit uns'rem Haus, mit dem Stühlen und dem Bett
>>>>>Ganz einfach nur so, mit dem Schrank und dem Klo..."

Nina hat letztens einen Trickfilmkurs im Medienkulturzentrum, in dem »mein« Radio ist, belegt, um ihren Kosmonauten zu bewegen. Der Film ist ganz witzig und taucht jetzt auch auf dem Philia-Cover auf. Der Trickfilmlehrer hat eingeräumt, dass dem Film eine Dramaturgie fehlt und dazu einen alten DEFA-Film rausgekramt. Außerdem ist Franz (Philia) nicht bereit, bei auDDite aufzutreten. Klar, dass die erste Band, die ich vorstelle, The Flying Windmill sein muss. Jetzt ist Nina grad unterwegs nach Berlin zu einem Konzert, natürlich mit Franz. Martin erzählte, dass jedes Jahr zu den Filmnächten dreitausend Leute den Trickfilm sehen und dass er regelmäßig ausverkauft ist. Sogar Tim hatte ihn gesehen. Immerhin läuft er am 7.8. und nicht am 6.7. zum Geburtstag von XXX XXXXX
Ich hab gestern SR1 und SWR3 gehört und dabei jeden Gedanken in den www.assoziations-blaster.de geschrieben. Plötzlich hatte ich das Gefühl, in ein Intranet zu geraten, mich nicht mehr mit den anderen Blasterern austauschen zu können, je mehr ich schrieb. Ich war tatsächlich nur noch auf dir Software zurückgeworfen und kam ins Grübeln, was ich tatsächlich suche. Losgegangen damit ist es, nachdem Tim gestern verzweifelt war, weil Nina ohne ihn ins Konzert nach Berlin gefahren ist und niemand von uns Rage Against the Machine so gut fand wie er. Außerdem hatte Peter Liebertz auf dem SR1 zu XXX XXXXX "Du bist näher dran" gesagt. Das genügte, dass ich mich schon wieder danach gesehnt habe, dass XXX XXXXX mich liest. Seit Jahren dreht sich alles in meinem Kopf nur darum, ob er mich beachtet und vielleicht mag. Aber da bin ich nicht die Einzige. Der Blaster ist dementsprechend wichtig für mich, zumal ich da auf meine eigenen Gedanken zurückgeworfen bin. Aber gestern war ich tatsächlich allein im Blaster. Wie eine Laborratte. Nur Schmuddeleinträge ringsum. Irgendwann fand ich dann meine eigenen Gedanken schmuddlig. Das tat weh, so neben mir zu stehen. Ich hätte Tim gestern gern umarmt. Es gab eigentlich nichts, wonach ich mich mehr gesehnt hätte, als ihn zu umarmen. Ich war wie gelähmt, durch seine Wut. Martin tat so unberührt. Ich sei nicht der Heilsbringer, hat er mir vor die Füße gekotzt. Letzte Woche hat er eine Vorlesung gehalten, um Professor zu werden und danach alles wütend weg geschmissen. Ich weiß noch nicht, was ich The Flying Windmill frage. Acht Hörer hatten wir letzte Woche. Heute rufe ich beim Bund Deutscher Milchbauern an, um jemanden zu finden, mit dem ich einen Beitrag über das Landleben für Radio Bremen mache. Am liebsten hätte ich den Blaster am Freitag mit im Studio. Ein bißchen ist Blasten wie ins Mikro sprechen: Du siehst den Anderen nicht und ahnst nicht, ob du überhaupt wahrgenommen wirst - grad so wie bei Graffiti.

Tuesday, June 10, 2008

Tim fehlt mir, besonders wenn er wütend ist: Nina ist ohne ihn im Konzert.
Er ist unverheiratet, hat eine klare Stimme und fährt täglich stundenlang Auto. 26 Schüler betreut er. Ein Teil von ihnen war vorher in Frankreich und kommt ursprünglich aus Mecklenburg und Brandenburg. Er ist Lehrer und Therapeut ... Seit gestern bricht die SR1-Übertragung bei "I will fly" ab. Jetzt wieder. 29.90 Euro kostet ein Flug von Berlin nach Saarbrücken mindestens ... Er war nach der Wende noch nie im Osten. Hab ihm von der Cynetart erzählt. Ich wäre gern integrativer.

Blaster

Mcnep überlegt, ob es strafbar ist, sich als Damenwäscheträger in die Nähe eines Kinderspielplatzes zu setzen und eine Fleischerfachzeitschrift zu lesen.

Das Henning schrieb zu Ruine: "'Ich bin eine sensitive Lebensform und verlange hiermit Asyl', sagte der Computer zu den Anwesenden Zuhörern."
ich hoffe, du hast den tag ausgeruht beginnen können. hat deine schule eine homepage? das konzept klingt interessant. vielleicht taucht dein kater ja doch wieder auf. ein kollege sagte mal zu mir: "jeder, der kommt, nimmt ein stück von dir mit." aber manchmal taucht er ja wieder auf ... einzeln & frei. ich bin froh, dass ich nicht mehr im krankenhaus bin. so, als journalist, ist die wiederbegegnung nicht selbstzerstörerisch. mir hat immer geholfen, mich an diesem menschenfließband als austauschbar zu erleben, ohne liebe als last zu erleben. schade, dass du nicht verheiratet bist. aber deine schule scheint sehr familiär zu sein.

Monday, June 09, 2008

Am liebsten würde ich jetzt telefonieren, aber das wäre wahrscheinlich ernüchternd. Vielleicht träume ich lieber noch ein bißchen. 22.40 Uhr ist eine verdammt gute Zeit zum Träumen. Der ist bestimmt verheiratet.

Segregation der Generationen als Konzept: We´re Family? Globetrotter sucht Globetrotterin.

Die CDU hat die OB-Wahl in Dresden 46 Prozent erreicht. Gewinnt sie die Stichwahl am 22. Juni, regiert eine ehemalige Krippenerzieherin die Stadt. Ganztagsschulen sind ihr wichtig. Über die Freiwilligkeit des Angebots habe ich sie noch nichts sagen hören, bei solchen Bewahrorten für Demente wie dem in Prohlis, als sie ihn eröffnete, auch nicht. "Somewhere over the Rainbow" ... Es hat den Charme eines Asylbewerberheimes. Immerhin spielte die Familie beim Wahlslogan der sächsischen CDU eine zentrale Rolle. Aber mit einer birmesischen Bambusstange ist es nicht getan, wenn das Mehrgenerationenhaus in Dresden immer mehr zur Utopie rudimentiert, Sesshaftigkeit nicht lohnt und anonyme Urnenfelder auf dem Vormarsch sind. Ob Helma Orosz das Innovatorium fördern wird, bleibt abzuwarten, zumal sie sich im Vorfeld der Wahl zu konkreten Projekten bedeckt hielt.

Sunday, June 08, 2008

einsam

und er stellte sich im halbkreis auf.
grad so als ob er allein war.
was er macht, sobald er sich
unbeobachtet fühlt? träumen. open end.
es war schwer, ihm nicht zuzuschaun.

Martin

Irgendwann habe ich es aufgegeben, das Video abzuspielen. Ich kriege es auf keinem PC geöffnet.
Das Grusligste bei den Notarzthospitationen war die Anfahrt, mit so lakonischen Informationen wie "unklare Bewusstlosigkeit" ausgestattet. Jedes Piepen Anlass genug, aufs Klo zu gehen. Sympathikotone Spritzstühle schließen eine Verbeamtung aus, hab ich mir damals erklären lassen, auch mit Stoma, wahrscheinlich. Die Sicherheitsgurte waren kein bißchen straff, eher Galgenstricke. Andererseits war es auch beruhigend zu wissen, dass du nur ein knappes Repertoire an Möglichkeiten an Bord hattest, den Dispatcher im Ohr und der Dialog mit der Zentrale zahlenkodiert. Und da kommst du zu einer "unklaren Bewusstlosigkeit". Das kann alles sein: von der Hypoglykämie bis zum Stupor. Hypoglykämie ist schnell ausgeschlossen, Intoxikation schon schwerer. Du findest ja immer nur das, was du suchst. Tee oder Kaffee? Der Hochzeitstag, der schönste Tag im Leben einer Frau ... "Sie sind ja in den sicheren Hafen der Ehe eingekehrt!", durfte ich mir mal sagen lassen, als ich mich 2000 in einem ambulanten OP-Zentrum in München auf Prämedikationen beschränken wollte, sobald es um Baby-Narkosen ging. Und mittlerweile schmeißt es mich schon, sobald sich die Färbung einer Radiostimme ändert. Es ist irre, ich weiß. Schizophren, genau genommen. Berufsunfähig. Wie scorst du Emotion? Und wozu? Genügt es nicht, miteinander zu atmen? Unterhält gemeinsames Atmen nicht ausreichend? Mikro an und atmen ... Im Karstadt hab ich ein Außenthermometer gesucht, ein rundes. Heim gegangen bin ich dann mit einem digitalen.

Halluzination

Don´t open too much maps?! Es ging grad um Cannabis. Wenn du das Gesicht gesehen hättest. »Das wird jetzt keiner verstanden haben, so wie Sie das jetzt erzählt haben«, meinte er und legte los. Aber als er erzählte, kam so viel Bewegung in ihm. Da war der Neunzehnjährige, der gestandene Erfolgsmensch und der involutierte Alte. In Sekundenschnelle flog die Zeit an mir vorbei. Ich war ganz tief drin, in seiner Geschichte, ohne zu ahnen, wie ich da hinein geraten war. Er will wieder vorbei schaun, hat er geschrieben, wenn er über Alzheimer ackert. Ich hab mich riesig gefreut.
Es tut mir leid, dass ich nicht die Leichtigkeit ausstrahle, die du suchst. Gestern war ich das erste Mal mit Enrico im Blaster. Enrico war am Telefon, als du im Studio angerufen hast. Im Blaster fühle ich mich geborgen, auch wenn "draußen" alles drunter und drüber zu gehen scheint. Ich treffe dort auf meine eigenen Gedanken, auf Vertrautes. In der Sendung hat mir der Blaster gefehlt. Vielleicht wäre es ganz gut gewesen, mit Harald dort mal kurz einzuchecken, statt Wort für Wort vorab auszuformulieren. Auf den Studiofotos sehe ich jedenfalls verzweifelt aus, wie Extremstress. Immerhin ist es ein Ausbildungs- und Erprobungskanal. Da schon Extremstress zu erleben ist schlimm. Das ist wie das Lampenfieber am Phantom. Andree sagt, ich hätte zu wenig Selbstvertrauen. Andree ist der Chefredakteur. Es ist so, dass ich mir jahrelang vorgestellt hatte, dass der im Radio mich sehen kann. Und jetzt bricht der Wahn allmählich zusammen. Und das kostet viel Energie. Im OP hatte ich das Gefühl nie. Da hab ich mich immer wie im letzten Gulliloch gefühlt, sobald mein Altvorderer außer Sichtweite war. Aber damals hatte ich die Leichtigkeit, von der du sprichst, schon verloren. Am desillusionierendsten war der Wechsel von der Schulbank zur Intensivtherapiestation: Ich die erste Woche da und die Schwestern beim Kaffee mit der Option WennWasIst,MeldeDich. Das war irre: Ich konnte noch keins der Signale zuordnen. Das war eine Einsamkeit, die durch nichts zu toppen war. Bis dahin war "das Leben" nur Spiel gewesen. Mir war alles zugefallen. Ich war überall Primus gewesen. Aber damit, einzuordnen, wie gefährdet mein Gegenüber ist, war ich total überfordert. Kurz drauf habe ich mit 18 das erste Mal den Tod erlebt, ohne ihn zu erkennen. Mir war gruslig, warum sich alle so sicher waren, dass der da nicht mehr lebte. Ich begann allen zu misstrauen. Hab mich dann auf Überwachungsparameter konzentriert, die noninvasiv Rückschlüsse auf Trends zuließen, als ich auf dieser Station meine Diplomarbeit schrieb. Kurz nachdem sie fertig war, wurde ich Mutter. Und mit der Geburt habe ich noch mehr an der Struktur im Krankenhaus gezweifelt. Die akustische Vernetzung war zu der Zeit dort minimal. Die meisten Signalgeber waren optisch. Bei räumlicher Trennung ist das riskant. Da wird manches Signal schnell übersehen. Wenn es irgendwas gab, was ich in dieser Zeit nie gespürt habe, dann war das Seele, dieses morphogenetische Vernetztsein. Das gipfelte in eine vollkommene Ahnungslosigkeit beim Standby, sobald der Gesprächsfaden abriss. Daher der Hypnosekurs, um wenigstens eine gewisse Ahnung von Nähe zu bekommen und immer wieder dieses Abgleiten in die eigene Leere. Glück ist etwas anderes, als dieses Beiwohnen in Intensivtherapie und Anästhesie. Natürlich hat es etwas Galaktisches, zu sehen, wie sich scheinbar Fragiles neben dir stabilisiert. Bleibt bloß jedes Mal die Frage, ob du die Fragilität nicht selbst provoziert hast, sobald du dich im Suggestiven bewegst und nicht nur ausgehend von Scores deine Algorithmen abarbeitest. Algorithmen, die natürlich Halt geben, aber selten Biografie, sondern meist nur Blitzlicht meinen. Nur ... Fakt ist, dass bei zunehmender Datendichte Trendaussagen je nach Perspektive wechseln. Schon bei einem einzelnen knappen Satz wirst du selten zwei ähnliche Reflexionen erleben. Und da trotzdem Vertrauen aufzubauen, ist fast unmöglich. Harald Helbig schien in den paar Studiominuten sein ganzes Leben durch den Kopf zu gehen. Jedenfalls hat er nach der Sendung das erste Mal davon gesprochen, dass er Jagdflieger war. Mein Vater war das auch. Klar verliert man da an Leichtigkeit. Immerhin hat er sich freigeschrieben. Und er hat ins Mikro gesprochen.


Was machst du, wenn du im Ü-Wagen bist? Den Countdown zählen und Regler schieben? Habt ihr Headsets und Funkmikrofone? Könnt ihr mehr als 200 Meter Luftlinie mit den Mikros überbrücken? Wie viele Einzelpositionen musst du da koordinieren? Welches OnTop Feedback bekommst du da? Habt ihr da auch ein Intranet zum Verschieben von Moderationstexten? Ich komme jetzt noch ins Schwärmen, wenn ich an die Live-Schaltungen von Stephan Kloss aus Bagdad 2003 denke. Das war tatsächlich Krieg zum Anfassen. Dem hätte ich auch Reportagen von Massenerschießungen geglaubt. Und der hatte lediglich ein Videophon, hat aber bis zu 27 Liveschaltungen im ARD pro Tag gemacht. Das brach allerdings ab, nachdem sein Hotel bombardiert wurde. Dadurch, dass er sich weitgehend darauf beschränkte, was er wahrnahm und lediglich ergänzte, wie er zu dem jeweiligen Eindruck gekommen war, blieb es authentisch. So frei wie der in Bagdad gelabert hat, möchte ich auch irgendwann ins Mikro reden können. Er hatte damals allerdings auch das Informationsmonopol, da sämtliche anderen Korrespondenten aus dem Kriegsgebiet abgezogen worden waren. Ich hatte ihn tagelang gesucht, um sein Tagebuch verlagsfein zu redigieren, nachdem er untergetaucht war, bin aber schon am Ortsamt gescheitert: der hatte einen falschen Wohnsitz angegeben und tauchte erst wieder auf, als sein Buch auf dem Markt war. Über den Jordan ging der damals heim, scheinbar in die Lausitz. Ein paar Monate später hat Milbradt ihm irgendeinen Orden vermacht. http://archive.infopeace.de/msg02620.html Seine Berichte waren spektakulärer als jedes Narkoseprotokoll aufgrund ihrer Subjektivität - mit dem Mut zum Irrtum. Manchmal, wenn Kristian Thees interviewt oder Marcus Barsch Telefonat annimmt, erinnere ich mich daran.

Saturday, June 07, 2008

Dirk rief an. Er ist Studioleiter bei Proradionet. Ich bin froh, dass alles so gut geklappt hat.

Ich will mit Danilo, Peggy und Uschi ein literarisches Quartett starten. Uschi quatscht prima, Peggy lektoriert und liest phantastisch, und Danilo hat ein sonniges Gemüt. Harald Helbig war übrigens Jagdflieger, bevor er Taxifahrer wurde. Aber das hat er mir erst nach der Sendung erzählt. Die "Dresdner Taxi-Erlebnisse" erscheinen im www.Telescope-Verlag.de . Eigentlich wollte Harald noch Luftaufnahmen der Straßenzüge reinmachen, aber dafür war kein Geld da, als ich das Marketing gemacht hatte. Der Druck wäre zu teuer geworden, sagte Danilo. Er sitzt grad auf dem "Holzmichl", einem Kinderbuch. Danilo war vorher Elektriker und ist 32 Jahre. Den Verlag hat er vorletztes Jahr gegründet, um seine Schwester Doreen zu drucken. Die hat ihren Drogenentzug in einer Autobiografie verarbeitet.

Friday, June 06, 2008

fallenlassendürfen

du stehst mit dem gesicht zur wand, und alles gruppiert sich im raum. du öffnest die augen und siehst, wer wo steht. durch die zäsur haben die positionen etwas endgültiges. endgültig wie software. du siehst dich endgültig vernetzt. wie beim listen von gedankenketten im blaster. einmal verstichwortet, sind sie ewig in der gleichen folge abrufbar. und du schließt die augen. zählst schritte und schulterbreiten und schätzt, was die distanzen mit dir zu tun haben. es ist schon erstaunlich, wer direkt neben dir auftaucht, ganz in gedanken. rolltreppenmäßig spannend.

Endlosigkeit

Hab Lampenfieber. Hab Mcrose mailen wollen, wie sie heute in Studio anrufen kann, ohne mich in SWR3Land einloggen zu können. Es ist, als ob ich schon wieder eine Grenze der Domain erreicht habe. Es ist so anonym, als ob mein Account gesperrt ist. Ich hab dort einen Blog, in dem ich über auDDite schreibe, vielleicht ist das der Grund. Oder es sind die Mails an Helmut Milling. Oder es ist das gleichzeitige Blasten und Bayern 3 Hören. Ich beziehe immer noch alles so schnell auf mich. Nur wenn im Blaster das Stichwort Gesichtsfotze auftaucht nicht. Hab dann nach einem Bild dafür gegoogelt, und prompt hat mein Word-Zwischenspeicher gestreikt. OK, es war gleichzeitig. Fakt ist, dass ich beim Anblick meines toten Winkels immer noch verunsichert bin, was mit 45 Jahren schon erstaunlich ist. Als ob ich nicht schon genügend nackte Menschen gesehen habe. Arschgesicht, Gesichtsfotze ... Bei Spongebobs Co. mit dem hängenden Gemächt mitten im Gesicht hatte ich nie Probleme, irgendwas zu assoziieren. Bloß bei Gesichtsfotze ist das wie Spinat zum Frühstück, also eklig. Nächstens frühstücke ich nur noch mit Kopftuch.

Tuesday, June 03, 2008

Bei allem Respekt vor der Gruftkälte im Probenkeller, das AlsNewcomerEntdecktZuWerden mit Auftragskunst zu bezahlen ist hart: Hab eine ach so schöne Rilke-Vertonung von meinen Kindern bekommen mit der Auflage, sie NIE zu senden, weil sie sich nicht damit identifizieren und sie nur für die Schule als Hausaufgabe erledigt haben. Ein Auftragswerk. Stattdessen versuchen sie grad eine CD zu vermarkten, auf der sie alles, was Nähe induzieren könnte, so laut rausschreien, dass Ohropax das Mindeste ist, was ich brauche, um "zuzuhören". Sich McDonald-mäßig auf Casting-, entschuldige Künstler-Treffs anzubieten wäre das Letzte, was ich ihnen zumuten würde, zumal sie auch den Anspruch haben, Berufliches und Privates zu trennen. Bleibt die Konfrontation mit den potentiellen Hörern bei Straßenfesten wie dem Elbhangfest und der Bunten Republik Neustadt und die Kneipe an der Ecke zum Aufspielen. Ehrlichkeit und Selbstschutz scheint sich auszuschließen. Es sei denn, der Job an der Kasse im Supermarkt wirft genug Geld ab, um genau die Musik machen zu können, die einen selber meint. Dreist genug? Wahrscheinlich läuft es darauf hinaus, dass sie aus der Musik keinen Job machen werden, aber glücklich sind.

Wenn die Stadt - konkret Dresden - im Kraftwerk Mitte nicht nur ein kommerzielles Musiktheater einrichtet, sondern auch öffentliche Proberäume ähnlich wie beim Hörfunk und Fernsehen der Ausbildungs- und Erprobungskanal, Proberäume, die gleichzeitig Bühne sein können, wären Tage der offenen Tür vielleicht ein Kompromiss. Und da ein entsprechendes Management, das zurückhaltend genug begleitet, träum ... Das wär´s. Das wäre ein Künstlertreff, wie ich ihn mir vorstellen kann.
Ich bin beim Kulturmagazin auDDite bei Neon 425, dem Sächsischen Ausbildungs- und Erprobungskanal, zum Hörfunkpraktikum. Empfangbar ist Neon 425 für 150 000 Dresdner Haushalte über das Kabelnetz auf 104,25. Die auDDite-Redaktion sendet freitags zusätzlich im Internet. Bis jetzt senden wir live. Ab Juli wird sich das wahrscheinlich ändern. Aber das wird die Wenigsten stören, zumal wir nicht über UKW zu empfangen sind und weder Nachrichten im ursprünglichen Sinn, noch Verkehrsmeldungen oder Wetter bringen. Aber das Senden übt ungemein. Im Moment wird das Studio leider umgebaut. Deshalb arbeite ich seit einer Woche von zu Hause aus mit dem Vorteil, dass ich Webradio empfangen kann, also SWR3 und SR1. Dadurch kann ich XXX XXXXX hören, statt Telefondienst im Sender zu machen. Denn den macht der Chef oder seine Sekretärin, da die Struktur im Haus für einen Praktikanten ohne Telefonverzeichnis kaum nachvollziehbar ist. Es ist ein regelrechtes Medienzentrum mit Fernsehen, Hörfunk, Trickfilmstudio, Querverbindungen zur Technischen Universität und zur Trans Media Akademie mit der Cynetart. Zur Cynetart hatte ich XXX XXXXX einmal eingeladen. Das ist die einzige Querverbindung zu ihm. Leider. Zumal ihn das Projekt von Sonia Cillari mit ihrer interaktiven Performance-Installation »Se Mi Sei Vicino« (Wenn Du mir nah bist) nicht interessierte. Sonia Cillari hatte nonverbale Kommunikation in Echtzeit in Geräusche und Vektorgrafiken aufgelöst. Es war spannend. Für mich jedenfalls. Es machte den Moment ein bißchen gläsern. Wie beim Tresorknacken war das. In einem der Jahre vorher hatte Holger Gothart Herrmann sein EEG vertont. Der hatte tatsächlich einen ganzen Saal mit seinen Hirnströmen beschallt. Es war galaktisch. Am liebsten hätte er noch sein EKG verwertet. Kinski hätte nicht mehr Druck ausüben können, so stark war Holgers Sendungsbewusstsein. Tja, und in die Atmosphäre wollte ich mit XXXXX eintauchen. Hat leider nicht geklappt. Er ist wahrscheinlich so schon vernetzt genug. Hier in Dresden entsteht grad ein Zentrum für Wissenschaft und Kunst im Ostragehege, die Strukturen sind nicht so gefällig, da sind viele Individualisten, kreative Köpfe eben. Und mitten drin ist auDDite, eine Stunde wöchentlich.
Ich blaste gern auf www.assoziations-blaster.de. Die meisten lese ich dort jahrelang, ohne ein Gesicht vor Augen zu haben. Ehrlich gesagt lese ich mich hauptsächlich selbst. Ich liebe, was ich schreibe. Außerdem könnte ich mir stundenlang zuhören. Am Freitag sende ich wieder auf www.auDDite.de. Nein, manchmal finde ich meine Stimme furchtbar. Wenn ich ablese zum Beispiel. Das ist wie Grinsen fürs Foto und nicht Grinsen, weil ich grad lachen muss.
Klaus Nicolai vom Verein Zentrum für Wissenschaft und Kunst will ein Innovatorium - Science-Art-Center Dresden im Ostragehege schaffen.

Monday, June 02, 2008

Sozialromantiker



Der Hitmix-Club setzt auf Ehrlichkeit und Herzlichkeit, 1-a-Musik und deutschsprachige Liedtexte.
Jeder Vierte wäre ohne staatliche Unterstützung arm.

Sunday, June 01, 2008

Reizüberflutung

Diese Woche ist mir tatsächlich nur EIN Lutz begegnet, aber was für einer. 45 ist er, verheiratet und entspannt - der ideale Co. fürs Schlammwaten. »Diese Schuhe stehn dir gut ...« Obwohl ich Andrees Glasauge vermissen würde. Wie schafft der das nur, dass das Auge rausfällt? Ob der das abends rausnimmt? Hab ihn mit Blicken abgetastet. Das hat ihn nicht irritiert. Im Gegenteil: Er hat mir eine Runde Schach angeboten. Neben Andree das Volontariat zu machen wäre schön. Der eine Lutz ist in Bremen. Hab ihn zwei Stunden gehört. Bei Andree war mir nach zwei Minuten klar, dass er der Richtige ist. Ich wäre gern bei Tim UND bei Nina. Wenn Nina in Dresden einen Studienplatz kriegen würde ... Ich wäre so gerne bald Oma. Verdammt, Robert raucht schon wieder. Es stinkt zum Fenster rein. Gert Andersch heißt eigentlich Gert Lutz Andersch. Es sind doch zwei. Und der zweite wohnt in Dresden.
Uwe Hübner und Jan Garcia nebeneinander zu erleben ist ernüchternd. Diese IchFunktioniereUmZuGefallenWeilDerMarktHartIst ist das, was da als Nachgeschmack bleibt, der Anspruch auf 1a-Musik. Langfristig trägt das nicht, ohne einen auszubrennen. Wahrscheinlich habe ich mich verrannt, indem ich mich bei SWR3Land und bei Hitmix eingeloggt habe. Aber die Radio Dresden Community ist weniger komfortabel. Da steht niemand wie Stefan Scheurer dahinter. Und Tobias von Willste Quatschen ist eine ganz andere Generation. Hab meine Nische noch nicht gefunden. Höchstens der Blaster.
Ich hab viel Radio gehört und dazu geblastet. Dabei ging mir viel durch den Kopf. So viel, dass ich mehrmals durchgeschwitzt war und im Bad verschwunden bin. Hab seit zwei Tagen einen hartnäckigen Schnupfen mit Schlaflosigkeit. Da sind mir fremde Gedanken lieber als fremde Blicke. Zu hören und dabei zu schreiben ist für mich dann am erholsamsten. Dazu tauche ich in verschiedene virtuelle Netzwerke ein, um die Nähe dort im Einzelnen zu relativieren. Die Nähe im Blaster ist ja doch sehr intensiv, da verfilzen die Biografien fast. Ich bin dort schon fast neun Jahre und hab von den neun Jahren viel Zeit dort zugebracht, bis hin zum wechselweise Mailen. Und da kommen in neun Jahren einige Mails zustande. Das ging dann bis zur Berufsaufgabe einer Freundin, die mich benutzte, um sich in den Mails an mich schrittweise zu beweisen, dass sie nicht als Sozialarbeiter arbeiten muss, um Hilflosigkeit zu provozieren. Sie hatte Obdachlose betreut und das relativ unkonventionell. Ich hatte ihr vorgeworfen, dass sie sich so wenig vor Ort vernetzte. Aber sie war mehr der Starfighter für die nächsten fünf Minuten. Sie vernetzte sich lieber im Blaster. Über Privates zu schweigen war ihr wichtig. Und privat war fast alles. Sie war wie eine Spinne: Die verdaut ja auch lautlos. Inzwischen arbeitet sie stundenweise im Sozialpsychiatrischen Dienst und schreibt über Katzen. Da packt sie dann alles rein. Aber wahrscheinlich hat jeder irgendetwas, in das er ALLES reinpackt. Ich hab mich in den Mails an sie warm geschrieben.
Bei allem Respekt vor der Gruftkälte im Probenkeller, das AlsNewcomerEntdecktZuWerden mit Auftragskunst zu bezahlen ist hart: Hab eine ach so schöne Rilke-Vertonung von meinen Kindern bekommen mit der Auflage, sie NIE zu senden, weil sie sich nicht damit identifizieren und sie nur für die Schule als Hausaufgabe erledigt haben. Ein Auftragswerk. Stattdessen versuchen sie grad eine CD zu vermarkten, auf der sie alles, was Nähe induzieren könnte, so laut rausschreien, dass Ohropax das Mindeste ist, was ich brauche, um "zuzuhören". Sich McDonald-mäßig auf Casting-, entschuldige Künstler-Treffs anzubieten wäre das Letzte, was ich ihnen zumuten würde, zumal sie auch den Anspruch haben, Berufliches und Privates zu trennen. Bleibt die Konfrontation mit den potentiellen Hörern bei Straßenfesten wie dem Elbhangfest und der Bunten Republik Neustadt und die Kneipe an der Ecke zum Aufspielen. Ehrlichkeit und Selbstschutz scheint sich auszuschließen. Es sei denn, der Job an der Kasse im Supermarkt wirft genug Geld ab, um genau die Musik machen zu können, die einen selber meint. Dreist genug? Wahrscheinlich läuft es darauf hinaus, dass sie aus der Musik keinen Job machen werden, aber glücklich sind.
Teamarbeit macht Spaß, zu sehen, wie eine Idee wächst, statt eine Diva zu begleiten: Ich hab Narkosen gemacht und Regionalanästhesien. Zu Quatschen macht mehr Spaß.
Aber dieser Zwang, Spannungen abzuleiten ist noch da. Als ob es eine Gesprächsrunde nicht noch interessanter macht, wenn es kracht. Bin schon elektrisiert, sobald
ich die erste Schweißperle auf der Stirn meines Interviewpartners sehe, als ob er zerbrechlich ist. Jemanden am Mikro durchzugaren wäre wahrscheinlich wesentlich unterhaltsamer. So a la Verstehen Sie Spaß. Hast du das Interview von Desiree Nosbusch mit Kinski gesehen? Das ist der Kontrapunkt dazu. So ungefähr ist mein
gegenwärtiger Stand: Ich interviewe wie ein Teenager. Auf Alpha-Verhalten fixiert.
Hab grad einen meiner ersten Blastertexte wiederentdeckt. Minus Eins hat er jetzt:

chrmpf schrieb am 22.12. 2000 um 13:51:46 Uhr über

Heute
bin ich hier, weil es hier grad am schönsten ist, besonders wenn ich hier bin. also nachher gehe ich zum brunnen, pack den frosch bei den ohren und sehe auf den grund. oder auch nicht. hab ich diese woche schon gemacht. vielleicht gehe ich doch einfach nach hause und feiere weihnachten, obwohl ich das zwanghaft finde, sich von irgendjemandem, der vor 2000 jahren geboren wurde, im terminkalender rumpfuschen zu lassen.

Damals schrieb Martin grad über seinen Freikolbenmotor und hatte die Opiate ausgeschlichen. Claudia war noch nicht aktuell. Stattdessen hatte er so einen entrückten Blick, wenn er mich ansah, als ob er grad irgendjemanden liebte, den er in mir sah. Mir war zum Ausreißen, irgendwohin, wo mich keiner zwangseinweist. In eine Welt ohne Freikolben. Einzeln und frei. Günter Haffelder war ich da noch nicht begegnet. Martin hat nie Günters EEG-Krone aufgesetzt, um sein Hirn zu symmetrisieren. Aber ob das was geändert hätte, weiß ich nicht. Er wollte ja nach Michigan. Jedenfalls weg. Weit weg. Ich hätte ihm gern nachgewunken, irgendwo am Kai. Damals dachte ich noch, dass ich bei der Transmedia Akademie jobben kann. Hörfunk ist sicherer.

Gelesen am 17.4.17: Der Günterlink ist off. Hier der Versuch eines Ersatzes ohne QEEG-Abgleich also Alphabockitisgau. Symmetrie ist intrapersonal resp. OHNE Störer sicher genussvoller. Sexistisch wie Günter, das Grinch, selbst ist das. Wenn ich irgendwann Vibratoren verkaufen muss, zeige ich meinen Kundinnen dieses Video. Wer dann nicht sofort zugreift, ist selbst schuld.
Hatte Fliegengetrampel als einzigen Hautkontakt und keine Lust zu essen. Bin immer noch meinem Unbewussten auf der Spur - das eigene Ich irgendwo weit weg am Horizont. Also 5,5 Kilometer entfernt, laut Pythagoras. Ich hätte nicht gedacht, dass ich so hübner-fixiert bin, dass ich nach zwei Stunden Dauerberieselung eine Domain frequentiere, nur weil ihr Webmaster Hübner heißt. Der erste Hübner hat ein Buch über die Kunst der Auszeit geschrieben, der zweite heißt Uwe wie XXXXX, außerdem ist er blond und fällt deshalb in mein Beuteschema. Womit ich sagen will: Ich beobachte mich. Hab mich gestern wie gesagt bei Uwe Hübner nach einer nichtssagenden Email eingeloggt, nur weil er bei Verstehen Sie Spaß ein bißchen Energie für seinen Hund aufgebracht hatte. Ich bin tatsächlich ferngesteuert. Aber Raik lässt sich sogar durch eine ganze Gruppe magnetisieren, nur weil sie scheinbar ein einziges Ziel hat. Gestern hat es kirschgroß gehagelt und ich konnte Tim nicht erreichen. Heute habe ich prompt die falsche Frage gestelt, so dass ich die Hühnerbrühe danach alleine essen konnte: Hab ihn gefragt, ob wir uns über Kondome unterhalten sollten, zumal es das erste Gewitter ohne Erwachsene für ihn war. Gewitter verbindet ja. Und er war zu einer Fete, auf der auch Mädchen eingeladen waren. Es wäre nur Mist raus gekommen, sagt er. Immerhin. Bei mir ist Text rausgekommen. Ich hätte mich vielleicht auf den Klogang beschränken sollen. Matuschek war auf Sendung, da wurde mir nostalgisch. Es schrieb mich, heul. Das war übrigens mein Einstellungsgrund beim Saxonia-Verlag. Ich würde gerne die Videos sehen, die gestern entstanden sind. Was für Mist könnte es sonst sein. Vielleicht erzählen die anderen ja auch was bei der nächsten Sendung. Dann müsste die ja auch per Internet empfangbar sein, falls der SAEK sich nicht auf Leipziger Live-Sendungen beschränkt. Aber ich weiß gar nicht, ob die noch live senden dürfen, nachdem die ins Mikro gefurzt haben. Aber das ist schon wieder so lange her, dass es bestimmt keiner mehr weiß. Außerdem hat das ja auch nur mitgekriegt, wer es gesehen hat. So eindeutig sind die Geräusche dabei nicht. Vielleicht hat die neue Webseite auch Videopassagen. Wertvolle Arbeit ... Wann wird Arbeit wertvoll? Mit zunehmender Quote? Wie wertvoll ist ein Buch über Feuchtgebiete? Das ist alles so weit weg. Irgendwann wird es so weit kommen, dass alle zusammenglucken und schwärmen WeißtDuNochAlsWirLiveGesendetHaben?
Ich würde gern Matthias Sammer und Nabil Yacoub gleichzeitig live bei NEON425 interviewen. Hab jetzt schon eine Anmoderation im Kopf: Wo in Dresden fühlen Sie sich am wohlsten? Mit wem sind Sie dort am liebsten? Was erleben Sie als dreist? Was macht Sie einsam? Viel mehr Fragen kann ich dann wahrscheinlich nicht stellen, denn Yacoub redet wie ein Wasserfall. Wahrscheinlich würde ich das Gespräch aber mit Integralhelm führen, falls ich in der Mitte sitze. Zweieinhalb Minuten Audio-Mitschnitt zum Landleben brauche ich für die Bewerbung bei Bremen 1. Landleben, grübel ... Wahrscheinlich muss ich einen Ur-Borthener aus dem alten Dorfkern, einen Ratiomittelbauer und einen Obsthändler finden. Inzwischen ist Borthen ja kolonialisiert, zwar nicht eingemeindet, aber wahrscheinlich mit einer vergleichsweise niedrigen Ausländerquote. Ob die einen Fußballverein haben, weiß ich nicht. Wahrscheinlich wird es extrem langweilig. Zweieinhalb Minuten sind eine Ewigkeit. Vielleicht genügt schon ein Gespräch zwischen Sammer und Sigurd Goldenbogen, um eine Stunde live zu senden, vorausgesetzt, Sigurd ist stabil genug und bekommt keine Herzprobleme. Vielleicht ist Nora Goldenbogen der sicherere Partner. Ich wollte schon immer mal zwischen zwei Rothaarigen sitzen. Vielleicht hat sie ja inzwischen Sommersprossen. Aber dann müsste ein männlicher Moderator dabei sein. Verdammt, Aufzeichnungen sind langweilig. Ist sowieso übermorgen alles vergessen.

hey

sieht mich nicht, wenn er aus dem fernseher schaut: ich stelle ihn nämlich nicht an. leben kann so einfach sein. letztens war ich in einem smokie-frontsänger-konzert und hatte extra stuhlfarbene sachen an, um unter den tausend zuschauern nicht auszumachen zu sein. trotzdem traf der lichtkegel bei der lasershow genau mich. anonymität ist eben relativ. so viel zu sex & crime im alltag. als ich mich dann zurücklehnte, fiel ihm auf, dass er alt ist. gestern waren die hagelkörner noch minutenlang kirschgroß, obwohl ich den pc runtergefahren hatte. es ist alles elend vernetzt. standby?

Hedonismus

Die kommt aus Altenberg. Muss schon wieder an den Altenberger Dialog denken, im Erzgebirge am Skihang: Die hatten keine Handschuhe in meiner Größe und Abfahrtsschuhe, an denen Head stand: Die dachte wirklich, ich mache deshalb Langlauf. Hab sie so gehasst, dass ich nach drei Sätzen Hausverbot bekam. Ein bißchen Hass, drei Sätze und schon Hausverbot am Skihang. Ich hatte meine Notarztkombi an. Der Laden war voll, und ich habe sie gefragt, mit welchem Ziel sie ausgerechnet in der Sechs und in der Sieben keine Handschuhe verkauft. Hab ihr unterstellt, dass ihre Knochenbruchrate höher als an Hängen mit einer höheren Mütterrate ist. Blond war sie, unwahrscheinlich blond. Komischerweise war Martin dann ausgerechnet in Altenberg, als er sich die linke Hand gebrochen hat. Aber das war Jahre später und Zufall. Wahrscheinlich war es auch nur angebrochen. Handschuhe in der Sechs und Sieben sind schon wichtig, nicht nur im OP.
Am 5. September 2005, viereinhalb Monate nach Konrad Kneppers Tod, traf eine Rechnung seiner letzten Klinik ein, unter anderem für die Ausstellung des Totenscheins. Sie war an ihn adressiert. Das ist alles, was mir zu Düsseldorf einfällt. Aber er war damals auf der Autobahn zur Klinik unterwegs. Das spricht dagegen, dass es eine Düsseldorfer Klinik war. Rechnungen für Totenscheine haben die nicht mal in Auschwitz ausgestellt.

Matuschik hab ich letzte Nacht gehört und hatte schon wieder das Gefühl, der liest mit. Er hat sogar Anettes Handynummer angeboten. Ich weiß noch wie heute, wie ich den SWR3-Hoyer nach dem Namen der Nachrichtensprecherin gefragt hatte, der extra anrief, mir den Namen aber trotzdem nicht verraten hatte. Letzte Nacht fiel ihm der PC aus. Die erste Anruferin im Studio zögerte lange, bevor sie ihren Namen sagte - das Studio still, als ob der Autopilot ausgefallen ist und nicht mal der CD-Player reagierte. Es war offensichtlich live. Bei mir auch: Die Nase war zu und außer trampelnden Fliegen kein Hautkontakt.

Diese Woche haben Uschi und Gitta gesendet. Ich war nur zufällig dort, einen Beitrag einlesen, als Martin Erler, unser Studiogast, anrief. Gitta hatte ihm nicht ihre Handynummer gegeben, so dass er sie nicht erreichen konnte. Er wollte nicht mehr ins Studio, war sauer oder hatte etwas anderes vor. Außerdem wusste er nicht, dass es sofort gesendet wird. Da ich Gittas Nummer auch nicht hatte, rief ich Uschi an und sagte ihr, dass sich Martin überrollt fühlt und dass er am liebsten nicht kommen würde. Daraus wurde dann beim Anruf von Uschi bei Gitta: Martin kommt nicht. Das Ende vom Lied war, dass Martin kam, aber Gitta wegblieb. Zum Glück war er eine halbe Stunde eher da, so dass Uschi sich mit ihm absprechen konnte. Gegen Neun tobte dann Gitta bei mir auf dem Handy, ich hätte gesagt, sie soll nicht kommen. Nie wieder Telefonieren für Dritte, heul. Die Sendung lief gut. Allerdings machten sie schon 20 Uhr Schluss. Uschi eben. Nächste Woche bin ich mit Uschi dran. Hab einen Autor, seinen Verleger und seine Lektorin eingeladen. Harald Helbig und den Telescope Verlag. Am Mittwoch treffen wir uns und sprechen alles durch.

Bühnenerleben. Die Steuerung der Fahrzeugelektrik wird per CD oder Internet eingelesen. Bis dahin kannst du maximal mit 30 km/h durchstarten. Gestern hat es bei Hoyer auf der A6 gekracht. Sofort war meine Nase dicht. Ich muss das Risperdal regelmäßiger nehmen. Aber vielleicht ist das Sniffing auch nur Marker für eine relative Überdosierung ... Es ist schon wieder wie in der Akutphase auf Station: Wach und verschnupft. Fehlt nur noch, dass jemand neben mir heimlich kokst, um ungestörter mit seinem Unsichtbaren sprechen zu können. Verdammt, das dicke Mädchen in der Bahn ... Irgendwann spreche ich die an, spätestens wenn das Radioprogramm langweilig wird. Andererseits war die so vertieft, dass die mir die Störung wahrscheinlich übel genommen hätte. Gestern habe ich meinen Walkman gesucht und mir vorgestellt, ich müsste mit irgendjemandem reden, um mich nicht zu langweilen. Leben ohne Kopfhörer ...

Saturday, May 31, 2008

Globetrotter

Eine halbe Million Euro plant Michael Merkel für seine Weltreise ein. Die muss er erst einwerben.


Es hagelt Riesenkörner.
Gestern war Schultreffen. Viele Ärzte waren dabei. Ich hatte das erste Mal das Gefühl, alt zu sein, als ich die Anderen sah. Ich bin tatsächlich im besten Oma-Alter. Steffie ist inzwischen sechsfache Mutter - das Jüngste ist vier. Betina betreut Studienabbrecher psychologisch, Caroline Richter ist eine ganzheitliche Zahnärztin in Leipzig geworden. Christine Geißler wohnt in Wiesbaden und arbeitet als Informatiker in der Frauenklinik. Aus meiner Klasse war keiner da.

Friday, May 30, 2008

Weltreise
alles fließt. bist mir nah. ohne eile. jeder gedanke hat zeit, egal wie nah er dir geht. er fließt vorbei wie alles vorher. ich bin müde. verdammt ich hab einen alten mann anstelle seines kindes befragt und der hat doziert wie ein alter mann. wenn alle bremer so sind wie er, habe ich inzwischen einen plan weniger. und bei allem ist diese angst, zu langsam zu reagieren, sobald sich die jobs häufen. eine reise durch meine kleine welt. mich friert. ich trau mir nicht mal mehr zu, ein auto unfallfrei zu steuern, so knülle bin ich nach dieser nacht. ich hätte gern eine redaktion mit einem permanent erreichbaren chefredakteur, transparente software und ein vollständiges adressverzeichnis. so schön es ist, dass jeder seine ganz persönlichen schrullen hat, so einsam ist mir jetzt. warum ist da keiner, der mich einfach nur auffängt, hält und wieder los lässt, sobald mir danach ist, wie eine gute software? ich will gefallen. wahrscheinlich ist es das, was so unheimlich anstrengt: seit tagen will ich gefallen und bin wie ausgebrannt. nicht mal mehr die schizophrenie trägt. jetzt verstummt der sender. radio bremen 1 hatte ich eingeschaltet.

Bremen 1

Ich komme im Moment lediglich über http://bremeneins.radio.de/ in den Livestream. Weder http://www.radiobremen.de/bremeneins/, noch http://web.ard.de/radio/radionet/ greifen.

Zweieinhalb Minuten Landleben brauche ich - über Borthen oder Kaditz.
Gea
Wenn er den Mund öffnete, stank er nach Erde. Du konntest der Leber beim Zerfall zuschauen. Er krümmte sich vor Schmerz und kotzte Blut. Er hatte es tatsächlich geschafft: Innerhalb kürzester Zeit hatte er seinen Körper ruiniert und sah sich beim Sterben zu. Ich hab nie wieder einen so zerstörerischen Menschen erlebt. Kein Schnaps war vor ihm sicher. Wenn er nicht soff, rauchte er oder trank irgendwelchen Schlamm, den er Kaffee nannte. Das Einzige, was ihn zu erwarten schien, war der Tod, sein liebster Gegenüber. Irgendwann hatte ich mich daran gewöhnt und bezog die Betten blutrot, damit die Flecken weniger auffielen. Erstaunlicherweise machte ihn das wütend. So tot war er also doch nicht. Hab ihm, um ihn zu ärgern keine Schüssel zum Kotzen gegeben, so dass sich das Schaffell blutig einfärbte. Das war es dann. Es ist schon komisch, dass ausgerechnet ein blutiges Schaffell schaffte, was mir nicht gelang: Er ging in den Entzug. Ich bin ihm aus dem Weg gegangen, auf der Suche nach dem, was tatsächlich mich zu meinen schien - meinem Fernweh.

Man muss nicht mit jedem reden

Gestern in der Bahn stieg ein dickes Mädchen ein, das fortwährend mit dem Unsichtbaren sprach. Radio konnte nicht unterhaltsamer sein. Da ich mich allerdings beim Beobachten beobachtet fühlte, behielt ich die Kopfhörer auf: Figaro. Egal. Als ich wenig später in ihre Augen sah, war ihr Blick merkwürdig entrückt. Der Unsichtbare hatte sie ganz. Einsam war das. Dabei war ich fast Quote. Ich hatte das Gefühl, alle hörten weg. Was wolltest du auch sonst machen? Vielleicht ist sie ja auch irgendwo angekommen in Trance. Bin schon wieder in Gedanken beim Dorle und beim Finnen mit der Kofferbombe. Kurz danach spukte mir XXXXXs Mail durch den Kopf, und nichts ging mehr. Mich hatte es noch nie so geschmissen wie nach dieser Mail. Es war, als ob mein Schädel explodierte. Jeder Schmerz war lächerlich dagegen. Ich hatte das Gefühl, ins Nichts zu fallen. Grad war er mir scheinbar noch so nah. Scheinbar. Aber wo beginnt Nähe, wo Himmel, wo Vergöttern? Wo beginnt Bühne? Hab Gänsehaut. Ich sehne mich nach seiner Bühne. Wahrscheinlich ist es das, dieses Verstummen, sobald ich ihn ahne. Dieses hastige Schreiben. Ich will sehen, was er sieht, spreche eher über als mit ihm, als ob ich Jahre nachzuholen hätte. Und dann immer wieder die Illusion, dass er liest, was ich schreibe. Es ist genauso wie das Gespräch der Dicken mit dem Unsichtbaren in der Bahn. Mitten in der Nacht. Aber vielleicht ist ja jedes Liebeslied nichts weiter als ein Schrei nach dem Unsichtbaren. Was ist ein guter Traum, nah genug, um Halt zu geben? Ein Volontariat im Medienkulturzentrum wäre gut, in einer gut funktionierenden Redaktion, mit Webradio, XXXXX im Ohr. Verdammte Sehnsucht nach irgendetwas Konstantem. Wahrscheinlich muss es weit weg sein, um konstant zu erscheinen. Hab lange nicht mehr im Blog bei Wind und Regen gelesen. Es ist so traurig dort.
Chefredakteur
Ich hab tatsächlich mal so einen Job angeboten bekommen. Nichts Großartiges. Nur für den Berufsverband Deutscher Psychiater. Und das mit meiner ICD-Nummer. Das wäre witzig geworden.

Sex
Mein erster Psychiater trug aufregend enge Hosen. Als ich ihn frisch kaserniert gebeten hatte, auf weitere Modelle auszuweichen, reagierte er genauso unwillig wie der Zivi mit den Blockstreifen-Boxershorts: Sobald man nicht zwangseingewiesen ist, kann man sich nicht vorstellen, dass jeder noch so simpel gestrickte Gockel zum Mekka der Emotionen wird. Es war zum Ersticken.

Psychiater
wollte ich mal werden - im vierten Studienjahr. Die Patientenvorstellungen waren so einprägsam. Ich weiß jetzt noch Gesichter und Worte, nach zwanzig Jahren. Wie verschlissen das Psychiater aussah, fiel mir kaum auf. Bunt wie Hollywood war diese kleine Welt von draußen gesehn.

Thursday, May 29, 2008

Karsten Kretzer ist bereit, dem Medienkulturzentrum die Domain zu überlassen.
Brain Machine Interface

Wednesday, May 28, 2008

Am Sonntag ist Plattleitenlauf.
Schnüffeln ist lebensgefährlich.

Tuesday, May 27, 2008

Sendername

Neon 425 sendet ab Juli wahrscheinlich nicht mehr auf 104,25 im Dresdner Kabelnetz. Werner Jokubeit schlug für den Internetsender Neon 2.0 vor. Auf die Rückfrage, ob "Neon" geschützt sei oder ob ein Sendername auch ohne die Ziffernfolge möglich sei, nannte er unter anderem das NEON Magazin vom Stern und schlug ein anderes Edelgas wie Xenon vor. Xenon heißt das Fremde, habe ich daraufhin eingeräumt. Internetadressen, die im Gegensatz zu www.neon.de noch frei sind, sind zum Beispiel

www.ich.de
www.windfisch.de
www.striesen.de
www.rund.de
www.gmitsch.de (Geräusch"wort")
www.unerhoert.de

Hab Tim gestern wegen einem Sendernamen angesprochen, aber er wollte in Ruhe gelassen werden. Mal sehen, was die anderen zur Party am Donnerstag sagen.

Bleibt Radio Neon. Karsten Kretzer scheint da der Ansprechpartner zu sein. Enrico hat sich bei MySpace ausgetobt. Analytisches Denken, Ausgeglichenheit und Spaß an eigenverantwortlichem Arbeiten müssten mich auszeichnen, das wäre toll.

Geschlechtspartnervergabestelle

»Du hast eine erotische Stimme«, sagte er. »Das ist ein Vorteil.« Hab noch nie so nett meine Wortfindungsstörung umschrieben bekommen. Kurz vorher war er ins Schwitzen gekommen, als ich ihm zur Rolle der Familie im Westen befragt hatte. Andree hatte gerade mit seinem einschlägigen Wissen über die Insel Lesbos aufgetrumpft. Mir ging die Geschichte der Frau durch den Kopf, deren Ex-Geliebter sich vor ihr retten wollte, indem er sie auf die Insel verbannte, woraus dann die Story vom freiwilligen Beisammensein alleinstehender Frauen wurde. Eine erotische Stimme ... Naja, es gibt Schlimmeres. Die Gedankenleere beim Aufblinken des Rotlichtes zum Beispiel: Grad hast du dir noch eine ganze Gedankenkette zurechtgelegt, und schon fällst du wieder in Trance, den Leuchtturm vor Augen.
So wie du deine Gefühle ordnest, orientiere ich mich auch immer wieder neu. Ich sehe das als einen normalen Prozess an. Bei mir kommt das ständige Abgrenzen von Phantasie und Wirklichkeit hinzu, was um so komplexer wird, je mehr sich gleichzeitig verändert. Und das war durch das Senden auf auDDite für mich eine ganze Menge. Gestern habe ich mit Tim zusammen Fernsehen gesehen, während er online war. Wir saßen nebeneinander, er hatte Kopfhörer, und wir hatten kaum gesprochen. Ich bin jetzt noch knülle: Das war scheinbar Schwerstarbeit. Trotz Kopfhörer, Schweigen und Online-Input war er mir so nah wie lange nicht. Wahrscheinlich hätte ein Gespräch die Distanz wieder spüren lassen. Vorgestern hatte er ein Lames-Wahlplakat dabei. Ich mag Lames nicht: Er hat bei der Talkrunde am Samstag zur OB-Wahl kaum eigene Visionen artikuliert. Gestern hatte ich außerdem Kontakt zu Sascha Zeus (SWR3) aufgenommen, um ihn zu begreifen. Ihn zu hören, ohne ihn zu sehen, ist eben doch nicht missverständnisarm. Er hatte von seinen orangen Schuhen gesprochen, aber chinesisches Fastfood gemeint, das er während der Sendung gekostet hat. Fotos dazu sind auf der SWR3-Webseite zu sehen. Trotzdem habe ich Ewigkeiten gebraucht, um den Gag als solchen zu verstehen. Das orangebraune Fastfood ist offensichtlich ledrig zäh. Conny Papadopulus alias Jeff Smart sagt, ich soll mich nicht so unter Druck setzen und entspannter sein. Für das nächste Band-Interview habe ich inzwischen eine Vorab-Zusage. Heute kommt Bernd schon wieder. Ich weiß nicht, warum er so oft kommt. Er erzählt viel von sich. Ob ich ihm so einsam erscheine oder was ihn sonst dazu bringt, eine dreiviertel Stunde in der Bahn zuzubringen, um zu mir zu kommen, ist mir schleierhaft. Jamie Oliver wird heute 33. Nach den drei Sendungen, die ich mit ihm gesehen habe, ist er mir näher als Bernd, der genauso lange auf mich eingeredet hat. Aber Nähe ist sowieso relativ. Das habe ich gemerkt, als ich mit XXX XXXXX telefoniert hatte. Plötzlich war er weit weg, viel weiter, als wenn ich ihn im Radio hörte. Nähe ist eben relativ und etwas sehr Zerbrechliches. Phantasie spielt da eine große Rolle. Oft ist es nur meine Phantasie, in der mir der Andere nah ist. Oder anders gesprochen: Die Nähe ist einseitig, ein Ausdeuten des Schweigens. Morgen wollen wir Tims Schlagzeug zu Franz in den Keller bringen, damit Tim endlich wieder ungestört proben kann.

Monday, May 26, 2008

Hilbert führt das OB-Voting bei Radio Dresden.

Kinderarmut

Mehr als jedes sechste Kind lebt in Deutschland in Armut. Alleinerziehende, Zuwanderer und HARTZ-IV-Empfänger machten den Hauptanteil der Eltern dieser Kinder aus. Ohne Kindergeld seien es noch 1.7 Millionen mehr. Nicht mehr dazu zu gehören und zu verarmen ist schlimm. Hätte ich das 1989 geahnt, hätte ich mich lauter gegen die "Wende" gewehrt. Aber durch Ninas Geburt war ich damals abgelenkt. Vor lauter Familie habe ich das "Große" aus den Augen verloren. Nur chronischer Schmerz interessierte mich damals. Eine epidemiologische Studie sollte es werden. Ich wollte ihn begreifen und die Stufentherapie hinterfragen. Auf meiner Ultraschall-Verordnung steht etwas von Verquellung im Ulnarisgebiet. Je stärker ich die Region aktiviere, um so mehr geht das pelzige Gefühl zurück. Ruhe scheint jedenfalls nicht der richtige Ansatzpunkt zu sein. Mal sehen, ob Tim auf Curry-Mais Appetit hat.

Sunday, May 25, 2008

Hab dich im Halbschlaf gehört und dabei von dir geträumt: Wir waren in Montecarlo auf der Rennstrecke in einem Berg - und das obwohl ich Autorennen hasse. In dem Tunnel mit Blick aufs Meer war ein Fahrstuhl der zu einem Restaurant führte. Michael Schumacher war dabei. Als ich aufwachte, war deine Sendung grad zu Ende und der SR1-Jingle lief in einer Endlosschleife.

Saturday, May 24, 2008

Mir geht nach dem ersten Mal On Air viel durch den Kopf, grad wie nach dem ersten Dreh bei Welt der Wunder. Dich das erste Mal danach zu hören war eigenartig. Ich war im Blaster, hab über München geschrieben, und eine Münchnerin meldete sich bei dir im Studio. Dieses IrgendwieHängtAllesMitAllemZusammen, das regelmäßig in ein DuSiehstMich mündete, ging mir wieder durch den Kopf. HörenOhneZuSehen schafft schon eine irrationale Nähe. Gestern war Bernd da. Danach simste er, ich würde ihn so wenig ansehen. Die SMS hatte ich gelesen, als Reimund angerufen hat. Mir war gar nicht aufgefallen, dass ich ihn so wenig angeschaut hatte: Du warst grad im Radio. Ich mag dich sehr. Vielleicht funktioniere ich ähnlich wie Tim, der Nähe aus seinen MP3-Dateien schöpft und Filme dreht, um sich zu artikulieren, seitdem er nicht mehr Schlagzeug üben kann. Reimund hat mich gestern im Radio gehört. Er ähnelt dir ein bißchen, zumindest auf dem Foto. Das Lachen jedenfalls. Michael Spleth schreibt, ich wäre ein Radio-Junkie. Der Bestattungsmessen-Beitrag war zu lang. Trotzdem hatte ich Angst, dass die Anderen nicht rechtzeitig vom Rauchen wieder ins Studio zurück kamen. Ich spüre mich kaum, bin wie im Stupor, taub. Die ganze Seele ist taub. Kontaktschwach. Ohne Energie. Vielleicht enttäuscht. Dieses MichGehaltenFühlen durch das DuSiehstMich der letzten fünf Jahre ist weg. Allmählich werden die Kontakte realer durch die SWR3LandCommunity.
Wahrscheinlich ist es das: Du weißt nicht, wann du wieder ans Mikro kommst und versuchst alles rein zu packen, überfrachtest den Moment dadurch und findest keine Worte. Es ist grad wie der Moment beim Telefonieren, in dem der Andere auflegen will.

Rotlicht

Wenn jetzt das Mikrophon offen wäre, was würde ich sagen? Gestern war Jeff Smart im Studio. Jeff Smart heißt eigentlich Conny Papadopulus. Ich wollte transparent und straight sein. Eben fair. Plötzlich war jeder, der schwieg, ein potentieller Hörer. Seriös und fair ... Sobald ich frei gesprochen hab, lief ihm der Schweiß. Es war die Hölle. Hab nicht vorhersehen können, wie es ihm geht und bin offensichtlich zu tief in ihn eingedrungen. Tiefer, als er erwartet hatte. Kein bißchen fair. Wo beginnt Stalking? Ich hatte das Gefühl, ihn vor mir her zu treiben, statt ihn zu begleiten. Es war furchtbar. Nur ins Mikro zu sprechen, ohne den einzelnen Hörer zu sehen, war schlimm. Inzwischen hatten die Eltern längst abgeschaltet: Julia hatte wegen Mia angerufen, das war wichtiger als meine Sendung. Ich träume davon, Nähe zu spüren, und verirre mich ans Mikrofon. Verrückt. Druck auszuüben und trotzdem Nähe zu erhalten verbinde ich immer noch mit der Schweigepflicht und nicht mit einem für Dritte offenen Mikro. "Der Westen als Kontrapunkt zur Familie" war die These mit der ich ihn konfrontiert hatte. Am Donnerstag war ich bei Axel Klein: Er würde sich an meiner Stelle operieren lassen, scheint es. Alles war so beziehungslos. Fast wie auf Arbeit in der Uniklinik. Der Tag vollgepackt mit Entscheidungen, sachlich und distanziert. Emotionslos und kühl. Hab vorhin über Orgasmusphase gelesen, darüber wie sie andere erleben und beschreiben. Es sei der höchste Genuss, zu dem ein Mensch fähig sei und würde von allen gleich erlebt, hat da einer behauptet. Ich war verblüfft. Nicht dass ich Vetter Pons eher verstehe, bei dem Lust und Essen eins war, aber dieses Sich-Verkrampfen als Genuss zu deuten, fällt mir schwer. Im Gegenteil: Das ist der Moment, in dem ich mich regelmäßig zurückziehen will. Schweißperlen. Was ist genussvolle Nähe? Für mich ist der Westen der Kontrapunkt zur Familie, für Conny scheinbar nicht.

Rente

hab aus dem Archiv einen Sprechertext vorgelesen. Es ging um Angst. Als der Text auf Sendung ging, behauptete Andree, ich hätte interviewt und sei Arzt. Mir war schlecht: Hab meine Rente wegschwimmen sehen.

Friday, May 23, 2008

Bedrückt

Ich wirke bedrückt, sagt Reimund - übergewichtig und verschuldet. Ich träume von XXX XXXXX, sobald ich wach bin. Letzte Nacht hab ich von der Wohnung neben Haus Hohen Eichen geträumt. Nina war klein und turnte am Fenster. Der neue Besitzer strich die Wände statt zitronengelb mit marineblauen Streifen in Sonnenuntergangsfarben, melancholisch. Nachher kommt Bernd. XXX XXXXX sendet heute Mittag. Es ist das erste Mal diese Woche, dass ich ihn hören kann. Wenn Sehnsucht verbindet, müsste er mich lieben. Hab Gänsehaut. Heute Abend ist meine erste Sendung. Nächste Woche wird das Studio umgebaut. Ich hab angeboten, dass ich das Praktikum unterbreche. Andree sagt, dass das nicht nötig ist und dass ich abends arbeiten kann, wenn das Studio leer ist. Peroxide hat mir eine Seite zum Slack-Material gemailt.

Wednesday, May 21, 2008

Nähe

eigentlich ist sie nett. aber dass sie ihre brüste grad in augenhöhe vor dem chefsekretariat in überlebensgröße präsentieren musste, fand ich divenmäßig.

Monday, May 19, 2008

Wegen Fabrikkauf.com mache ich einen Screenshot von der Anmeldeseite und kündige die Mitgliedschaft. Es gibt inzwischen jede Menge Urteile zu Seiten, die die Kostenpflicht der Mitgliedschaft nur unklar und nicht eindeutig anzeigen. Versteckt im Klein bzw. Kleinstgedruckten gilt nicht. Es muß vor der Anmeldung ganz klar sein, das es sich um ein kostenpflichtiges Angebot handelt.
Reimund

Sunday, May 18, 2008

Mein neues Lieblingslied. Gestern ging DSDS zu Ende.

Saturday, May 17, 2008

Ich komme grad von einem Philia-Konzert. Es war extrem laut. So laut, dass ich Angst um Tim hatte, der neben mir stand. Ich konnte ihn aber nicht zwingen zu gehen. Ich höre mir Franz lieber auf CD an, da kann ich die Lautstärke runterregeln. Tim hatte seinen Freund Flo dabei. Die beiden wollen auch eine Band gründen. Hab Franz angeboten, dass ich seine CD Jan Garcia schicke, damit der sie in seiner Sonntagssendung vorstellt. Verdammt, es war so laut, dass ich keine Melodie ausmachen konnte. Außerdem waren lauter komische schwarze Vögel in Latex und Spitze da, die ich vorher noch nie gesehen hatte. Radio ist überschaubarer als so ein Konzert.

Hab mein kaputtes Plexiglas-IKEA-Besteck entsorgt und durch Justinius-Besteck ersetzt.
Hab alle Schulen in der Umgebung angeschrieben, ob ich dort Volleyball spielen kann, aber noch nicht von allen Antworten bekommen. Bin gespannt, was das Sportamt zu Slackplaces in Dresden antwortet. Der Striesener Streetworker hat an den Herman-Seidel-Park gedacht. Ich hab Lust, mir eine Slackline zu kaufen. Morgen borge ich mir Tims Einrad und bringe ihm im Gegenzug ein Buch zum vegetarischen Grillen im Garten mit, da ich in der Backröhre sowieso nicht alleine grille. Der Striesener Streetworker hat mir mehrere Proberäume in Striesen genannt. Ich bin gespannt, ob es irgendwo klappt: "Einen Proberaum gibt es im selbstverwalteten Jugendtreff A19 (Augsburger Str. 30)", das ist auf dem Gelände, wo sich auch das Büro der Straßensozialarbeiter befindet. "Sonst Können Bands wohl noch im Jugendhaus East End (Löwenhainer Straße 33) oder in der Schieferburg (Liebstädter Str. 29) proben. Inwiefern dort Proberäume vorhanden sind, kann ich jedoch nicht mit Sicherheit sagen. Es gibt auch noch einen Jugendtreff vom CVJM (Schandauer Straße 60)", sagt Sascha Rusch, der Striesener Streetworker. Thomas Rosch ist heute gar nicht zu hören. Gestern hat er extra angekündigt, dass er als eingefleischter Bayern-Fan von München aus senden will. Oliver Kahn hat ja heute sein letztes Spiel. Rosch, Rusch, Slackplaces, Proberäume ... Nix Rosch - der scheint dort nur als Zuschauer zu sein, tja. OK, nach Spielende ruft Daniel Simarro Thomas Rosch an: Der saß in der fünften Reihe im Konfetti-Regen und bestaunte die Bayern aus der Nähe.
Hab die Zusage für mein erstes Interview: Jeff Smart alias Wolf Papadopulus. Als ich ihm gesagt hab, dass wir eine Stunde senden können, hat er sofort nach dem Konzept gefragt. "Sonst entstehen peinliche Pausen", sagt er. 45 Minuten Musik im Stück stellt er zusammen und drei Fünf-Minuten-Portionen. Am Mittwoch sprechen wir alles durch und haben schon das Aufnahmegerät dabei. Big Brother, grins. Ich weiß noch überhaupt nichts von ihm, nur das, was er auf MySpace hinterlegt hat. http://www.myspace.com/jeffsmart - hab also viel Raum für Neugier. Vielleicht höre ich bis dahin nochmal bei Christian Thees rein, um Strukturen zu erkennen. Aber die Kombination von Live und Aufzeichnung müsste sicher genug sein. In Wolfs Biografie möchte ich stöbern und in seinen Visionen. Wenn ich dann noch frage, was ihn an Dresden fasziniert und was ihn stört, wo er sich besonders wohl fühlt und wer seine engsten Partner in der Stadt sind, habe ich wahrscheinlich mehr als genug Struktur und muss aufpassen, dass es nicht zu starr wird. Das wird ein Sprung: Von der aufgezeichneten Straßenumfrage für die Sächsische Zeitung zur Live-Übertragung aus DEM Studio. Ich freue mich. Wahrscheinlich werde ich Wolf auch noch fragen, was ihn an dem Computerspiel http://www.c64-wiki.de/images/6/6a/Clever&Smart_Animation1.gif fasziniert. Mal sehen, wie viel Zeit bleibt. Schade, dass auddite http://auddite.de/ noch keine Community hat. Dann hätte das Interview eine Aura. Bin gespannt, ob der Counter mehr als einen Hörer verzeichnet. Es ist alles so irrational: Der Aufstand vor Ort und die fehlende Rückkopplung. Da ist ohne Community nur wenig sofort zu spüren. Es muss ja nicht gleich ein Chat sein, obwohl der bei einem doppeltbesetzten Mikrofon bestimmt auch witzig wäre. http://dd-radio.com/ macht das so. Jedenfalls vor drei Monaten, als ich mal länger rein gehört hatte, war das so. Klaus erzählte, dass er bei einem Quiz keinen einzigen Anruf im Studio hatte. Immerhin war er sich sicher, dass ein Signal raus ging. Radio ist schon spannend.
Es ist das erste Mal, dass ich meine Stimme aufzeichne und sie im Vergleich mit anderen Stimmen erlebe. Da ich offensichtlich sehr leise spreche, muss ich näher ans Mikro. Am Mittwoch war ein Sprecherziehungskurs, der aber leider schon voll war. Bleiben die Regler zum Hochziehen beim Schnitt zum "Normalisieren" des Volumens. Ich hatte auch schon überlegt, ob ich in einem Chor beginne.

Friday, May 16, 2008

98 Prozent der Sachsen lassen sich feuerbestatten, habe ich auf der PIETA 2008 erfahren. Mit dem Wegfall des Sterbegeldes haben die Ordnungsamt- und Sozial-Bestattungen zugenommen. Seit 2003 gibt es den Facharbeiter im Bestattungswesen. Und die Friedhofsruhe ist nach wie vor bindend: Es gibt also nur wenige Wege zur Diamant-Bestattung, die bis jetzt noch sehr kostenintensiv ist und nur einen Teil der Asche betrifft. Es sei wichtig, Trauer zu verorten - der Tote müsse frei zugänglich sein, argumentieren die städtischen Bestatter in Dresden, einer Stadt, in der Stadtgrün und Abfallwirtschaft gemeinsam verwaltet werden. Bei Umgehung der Friedhofsruhe befürchten die Bestatter eine Umwandlung der Friedhöfe in Parks, da sie dann nicht mehr traditionell genutzt werden - Raum für Slackplaces.
Stress

Schlafphasenwecker
2003 habe ich manchmal auf Michael Spleths Stimmfärbung im Satellitenradio geachtet, wenn ich mich nicht ins Internet einwählen konnte - als ob wir Blickkontakt hätten - obwohl mir klar war, dass zwischen dem, was er gesagt hat, und dem, was ich gehört habe, 12 Sekunden lagen. Es war ganz unmittelbar. Wie Kino. Weihnachten 2003 habe ich dann die Bohemian Rhapsody gehört, als er auf Sendung war. "Reality" & "Fantasy" gingen da bei mir nahtlos ineinander über. Er hatte die Rhapsody ein zweites Mal innerhalb weniger Tage aufgelegt.

Hab mich dann bis ins auDDite Hörfunkstudio "vorgearbeitet", um zu ahnen, wie es ist, auf der anderen Seite zu sein. Es ist schon verrückt, wie sich alles verschiebt, sobald ich ein Mikrofon in der Hand halte, obwohl ich keine Ahnung habe, wer zuhört. Jede Bemerkung bekommt dann so eine Schwere. Hab zuerst "fertigen Text" abgelesen, um mich an das Mikro zu gewöhnen, und meine Stimme aufgezeichnet. Das nächste Heureka kam dann beim Bearbeiten der Datei mit Samplitude. Eine Steigerung war dann die Aufzeichnung einer Pressekonferenz. Bis zum Vieraugengespräch mit Mikro habe ich mich bis jetzt noch nicht vorgewagt. Das wird am kommenden Freitag. Hab eine Band ins Studio eingeladen: Jeff Smart. Der Übergang vom Lektorat in einem winzigen Verlag zum Live-Senden im Hörfunk ist ein gewaltiger Sprung für mich.

Thursday, May 15, 2008

Apropos "Was geschah": Hab gerade eine Zahlungsaufforderung für die Bereitstellung eines Zugangs bekommen, obwohl ich ihn nicht genutzt habe. Als ich davon zurücktreten wollte, weil ich bei der Bestätigung in dem Spam nicht gesehen hatte, dass die Bereitstellung Kosten verursacht, behauptete der am anderen Ende, die Kosten seien auf der Seite deutlich suchtbar positioniert. "Für die Teilnahme an fabrikverkauf.com gilt der bei der Bestellung angegebene Preis von 59,95 €."

Wednesday, May 14, 2008

Samplitude

Das Programm ist störrisch und setzt unangenehm viel Basiswissen voraus. Es erklärt sich kaum selbst und reagiert streckenweise nur auf Tastaturbefehle statt auf die Maus. Bin müde.

Eva 2008

Eva Jähnigen führt auf den Dresden-Fernsehen-Seiten das OB-Rennen.
Bin doch nicht in den Sprecherziehungskurs gekommen. Er war schon voll. Morgen abend bin ich im Schillergarten. Dort zeichnen wir bis 24 Uhr Dixiland auf und schneiden danach bis 4 Uhr. Ich hab zwei Freikarten für die Bestattungsmesse zur Pressekonferenz bekommen. Sie hat an drei Tagen geöffnet. Vielleicht lasse ich mir das Aufnahmegerät am Sonntag geben und gehe zu den Ständen. Es ist eine Fachmesse ohne Publikumsverkehr. Das letzte Mal sei kaum Publikum gekommen. Es ist die einzige Bestattungsmesse deutschlandweit. Die Diamant- und die Naturbestattung interessieren mich. Die meisten städtischen Bestattungen erfolgen per Feuerbestattung, nur 1,6 Prozent sind Erdbeisetzungen. Immer mehr wählen die anonyme Bestattung auf der Wiese, bei der bis zu zwanzig Urnen auf einem Wiesenstück vergraben werden, die einzelne Urne aber nicht exhuminiert werden kann.

Irgendwann schreibe ich meinen Nachruf

Dunkelheit ... Licht,
Angst und Mißtrauen ... Liebe,
Verzweiflung ... Lust,
Neid ... Lebensfreude.

Ich war zur Pressekonferenz der Pieta 2008.

Tuesday, May 13, 2008

Im Radio war alles überwältigend neu. Warum da so viele Reglerknöpfe sind, ist mir unverständlich. Ich muss mir jeden Handgriff einzeln und mehrfach erklären lassen. Am 23. Mai will ich Jeff Smart und Harald Helbig vorstellen.

Monday, May 12, 2008

Hab grad gelesen, dass inzwischen Schamlippenverkleinerung in Narkose angeboten wird. Dass bei Colitis ulcerosa sogar Colektomien ohne Anus-praeter-Rückverlagerung gemacht werden, habe ich gestern dazu gelernt und gleich wieder einen schizoiden Schub bekommen. Was heißt schizoid ... Es war wahrscheinlich kein Wahn: Da schneidet einer einfach weg, was passager stört, statt es zu sanieren und alle Welt nimmt es gelassen hin, inklusive der Betroffenen, die ihre Schamgrenze glücklicherweise so weit überwindet, dass sie überhaupt von der OP spricht. Nie wieder Narkosen machen, nie wieder jemandem Gelegenheit geben, seinen Gegenüber unwidersprochen zu verstümmeln. Ich bin immer noch wütend. Hab den halben Vormittag nach Stoma-Badeanzügen gesucht vor lauter Wut. Warum hat die sich operieren lassen, statt es konservativ zu behandeln? Warum kenne ich sie erst so kurz? Warum verdammt hat der den Darm gleich entfernt, statt ihn ruhigzustellen? Mir ist einsam. Am 19. Mai geht Mutter in die Klinik. Bis jetzt ist das, worauf sie sich einlässt, noch überschaubar. Vater kauzt wegen seinem Rücken rum und scheint keine Lust zum Muskelaufbau zur Schmerzreduktion zu haben. Es fehlt nicht viel, dass er sich auf irgendeinen OP-Tisch legt, um wahllos Hüfte und Rücken revidieren zu lassen. Warum sehnen sich Menschen nur so nach Einschnitten? Und warum ist es inzwischen so leicht, unters Messer zu kommen? Indikationsgerechtes Veräußern von Krankenversicherungsleistungen ... Das passt zu der Invasivpsychiatrie, die ich kennengelernt habe. Wenn Geld und Leistung marktnäher verknüpft sind, muss schon ein sehr übersichtlicher Informationspool verfügbar sein, um sich vor Fehlentscheidungen schützen zu können. Schamlippenverkleinerung ... Verdammt. Ich weiß nicht, worüber ich mich mehr aufregen soll - über dieses irrwitzig operative Begleiten von Angstschiss oder über die kitzlernahe Beschneidung. Ich kann mir nicht vorstellen, dass reduzierte Schamlippen keinen Einfluss auf die Erregbarkeit der Headschen Zone haben. Ich muss schon wieder an den Surfer denken, der nach Akustikusneurinom-OP und Gesichtsplastik jedes Mal zwinkerte, sobald er schluckte. Der Neurochirurg war ein Idiot. Bloß nicht so genau hingucken, hatte ich mir vorgenommen, um nicht zu explodieren. Gesurft ist er wie ein Gott. Ob er einen guten Anwalt hatte, um die OP-Folgen finanziell auszugleichen, weiß ich nicht. Wie ausweglos Beratungsgespräche mit Chirurgen sind, kann ich auch nur ahnen, ausgehend von den anästhesiologischen Aufklärungsbögen der 90er Jahre. Zum Glück ist das alles lange her. Ich freu mich auf das Praktikum bei auDDite. Etwas Schönes zu erleben tut gut. Irgendwann sind die Selbsthilfegruppen in Sachsen hoffentlich auch so interaktiv wie die Freier im Sachsenforum.

Mich würgt es immer noch wenn ich an den Idioten denke, der Tim einen Zahn gezogen hat, weil er die Vitalitätskontrolle nach Lokalanästhesie gemacht hat. Ich war nicht dabei. Verdammt, ich war nicht dabei. Bin schon wieder in Kalaschnikoff-Stimmung und kein bißchen sachlich. Irgendwo ein Mikro und dann open end labern, bis der Letzte eingeschlafen ist oder zu kotzen anfängt, ist es nicht. Ich hab noch keine Ahnung, was ich die einzelnen Bands frage. Vielleicht Biografisches. Ob das verbindet? Ich muss positiv denken, grübel. Ich will. Ich will positiv denken. Warum kenne ich noch keinen Dresdner Produzenten und Songwriter? Ich habe noch nicht mal einen Suchweg.

Fernweh

Ich liebe dich, geht mir immer öfter durch den Kopf.

Befristete Arbeitsverhältnisse nehmen zu, und das Modell der klassischen Erwerbsbiografie läuft aus, sagt Sabine Kanzler-Magrit. "Auch das Verhältnis jedes einzelnen Mitarbeiters zum eigenen Unternehmen verändert sich. Vermutlich hin zu mehr emotionaler Distanz, hin zu eher sachlich geprägtem Austausch von Leistung und Können gegen Geld und Prestige."

Morgen beginnt mein befristetes Arbeitsverhältnis bei auDDite. 70 Bands habe ich gemailt, vierzig Rückmeldungen und drei Interviewzusagen. Immerhin. Die Ausbeute war besser, als ich erwartet hatte. Sogar Franz hat zugesagt. Hab Guy Chambers gemailt: "Herzliche Gruesse aus Dresden." Ninas Praktikum im Juni soll ein Sozialpraktikum sein, was immer das bedeutet. Das Abi ist bald vorbei.

1., 2., 3.

Nina hat keine Lust, in dem Raumfahrtzentrum Praktikum zu machen. Ich soll sie machen lassen, sagen Franzens Eltern. Hab einen "Straßenbahn-Gegenüber" bei ihnen getroffen. Die reagierte auf mein WirHabenUnsJaSchonOftGesehen mit Oh,IchWerdeBeobachtet.DasMachtMirAberKeineAngst - sie hat mich offensichtlich nicht gesehen. Komisch. Die steht fast täglich in der selben Bahn. Aber das ist es wahrscheinlich: Sie steigt nach mir ein. Hab Lust XXX XXXXX zu schreiben. Seitenweise. Ihr Mann schreibt ein Musical. Und Franzens Schwester scheint mitzumachen. Warum gibt es nur so wenige Menschen, auf die ich rückhaltlos zugehen kann? Ich würde gern wieder selbstvergessen begleiten. Franz überhöht Guy Chambers so. Ob es tatsächlich so schwer ist, an ihn heran zu kommen? Sonnenbaden mit Anus praeter ... Der heizt sich bestimmt auf. Ob es da eine Extra-Stoffhülle zum Sonnen gibt? Geschichten ... Das ist alles so weit weg. Chambers werde ich ebensowenig aufgefallen sein wie der Frau in der Straßenbahn und XXX XXXXX. Ich glaube, dieses DuStalkstMich ist nur ein Synonym für DuInteressierstMichNicht. Klebrig macht es nicht. In der Altenberger 36, in der das nächste Sanitätshaus ist, ist eine Eventmanagement-Agentur. Nina hat am Wochenende jemanden im Seidel-Park slacken sehen.

Sunday, May 11, 2008

Vielleicht findet Tim in einem Jugendhaus einen Proberaum. Vielleicht hat Nina Lust, im Juni beim Raumfahrtzentrum Praktikum zu machen. Freitags kann ich nicht zum Volleyball: Da sendet auDDite. Snooker ist mir zu teuer. Außerdem ist mein Nacken dabei verspannt.