Wege gehen - Ziele erreichen
Friday, May 30, 2008
Man muss nicht mit jedem reden
Gestern in der Bahn stieg ein dickes Mädchen ein, das fortwährend mit dem Unsichtbaren sprach. Radio konnte nicht unterhaltsamer sein. Da ich mich allerdings beim Beobachten beobachtet fühlte, behielt ich die Kopfhörer auf: Figaro. Egal. Als ich wenig später in ihre Augen sah, war ihr Blick merkwürdig entrückt. Der Unsichtbare hatte sie ganz. Einsam war das. Dabei war ich fast Quote. Ich hatte das Gefühl, alle hörten weg. Was wolltest du auch sonst machen? Vielleicht ist sie ja auch irgendwo angekommen in Trance. Bin schon wieder in Gedanken beim Dorle und beim Finnen mit der Kofferbombe. Kurz danach spukte mir XXXXXs Mail durch den Kopf, und nichts ging mehr. Mich hatte es noch nie so geschmissen wie nach dieser Mail. Es war, als ob mein Schädel explodierte. Jeder Schmerz war lächerlich dagegen. Ich hatte das Gefühl, ins Nichts zu fallen. Grad war er mir scheinbar noch so nah. Scheinbar. Aber wo beginnt Nähe, wo Himmel, wo Vergöttern? Wo beginnt Bühne? Hab Gänsehaut. Ich sehne mich nach seiner Bühne. Wahrscheinlich ist es das, dieses Verstummen, sobald ich ihn ahne. Dieses hastige Schreiben. Ich will sehen, was er sieht, spreche eher über als mit ihm, als ob ich Jahre nachzuholen hätte. Und dann immer wieder die Illusion, dass er liest, was ich schreibe. Es ist genauso wie das Gespräch der Dicken mit dem Unsichtbaren in der Bahn. Mitten in der Nacht. Aber vielleicht ist ja jedes Liebeslied nichts weiter als ein Schrei nach dem Unsichtbaren. Was ist ein guter Traum, nah genug, um Halt zu geben? Ein Volontariat im Medienkulturzentrum wäre gut, in einer gut funktionierenden Redaktion, mit Webradio, XXXXX im Ohr. Verdammte Sehnsucht nach irgendetwas Konstantem. Wahrscheinlich muss es weit weg sein, um konstant zu erscheinen. Hab lange nicht mehr im Blog bei Wind und Regen gelesen. Es ist so traurig dort.
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