Wege gehen - Ziele erreichen
Tuesday, May 27, 2008
So wie du deine Gefühle ordnest, orientiere ich mich auch immer wieder neu. Ich sehe das als einen normalen Prozess an. Bei mir kommt das ständige Abgrenzen von Phantasie und Wirklichkeit hinzu, was um so komplexer wird, je mehr sich gleichzeitig verändert. Und das war durch das Senden auf auDDite für mich eine ganze Menge. Gestern habe ich mit Tim zusammen Fernsehen gesehen, während er online war. Wir saßen nebeneinander, er hatte Kopfhörer, und wir hatten kaum gesprochen. Ich bin jetzt noch knülle: Das war scheinbar Schwerstarbeit. Trotz Kopfhörer, Schweigen und Online-Input war er mir so nah wie lange nicht. Wahrscheinlich hätte ein Gespräch die Distanz wieder spüren lassen. Vorgestern hatte er ein Lames-Wahlplakat dabei. Ich mag Lames nicht: Er hat bei der Talkrunde am Samstag zur OB-Wahl kaum eigene Visionen artikuliert. Gestern hatte ich außerdem Kontakt zu Sascha Zeus (SWR3) aufgenommen, um ihn zu begreifen. Ihn zu hören, ohne ihn zu sehen, ist eben doch nicht missverständnisarm. Er hatte von seinen orangen Schuhen gesprochen, aber chinesisches Fastfood gemeint, das er während der Sendung gekostet hat. Fotos dazu sind auf der SWR3-Webseite zu sehen. Trotzdem habe ich Ewigkeiten gebraucht, um den Gag als solchen zu verstehen. Das orangebraune Fastfood ist offensichtlich ledrig zäh. Conny Papadopulus alias Jeff Smart sagt, ich soll mich nicht so unter Druck setzen und entspannter sein. Für das nächste Band-Interview habe ich inzwischen eine Vorab-Zusage. Heute kommt Bernd schon wieder. Ich weiß nicht, warum er so oft kommt. Er erzählt viel von sich. Ob ich ihm so einsam erscheine oder was ihn sonst dazu bringt, eine dreiviertel Stunde in der Bahn zuzubringen, um zu mir zu kommen, ist mir schleierhaft. Jamie Oliver wird heute 33. Nach den drei Sendungen, die ich mit ihm gesehen habe, ist er mir näher als Bernd, der genauso lange auf mich eingeredet hat. Aber Nähe ist sowieso relativ. Das habe ich gemerkt, als ich mit XXX XXXXX telefoniert hatte. Plötzlich war er weit weg, viel weiter, als wenn ich ihn im Radio hörte. Nähe ist eben relativ und etwas sehr Zerbrechliches. Phantasie spielt da eine große Rolle. Oft ist es nur meine Phantasie, in der mir der Andere nah ist. Oder anders gesprochen: Die Nähe ist einseitig, ein Ausdeuten des Schweigens. Morgen wollen wir Tims Schlagzeug zu Franz in den Keller bringen, damit Tim endlich wieder ungestört proben kann.
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