Wege gehen - Ziele erreichen

Wege gehen - Ziele erreichen
Das Notebook vor Augen

Monday, February 11, 2008

Wahrscheinlich brauche ich ihn wirklich nicht: Heute früh war ich frustriert wie immer. Ein Telefon wäre besser gewesen. OK, ein Telefon UND Radio wäre besser gewesen als nur Radio. Hab Sigurd Goldenbogen angesprochen, ob ich bei ihm zwei Wochen mediengestalterisch arbeiten darf. Ich hätte ihn umarmen können, als er zugesagt hat. T. hat gedroht, dass er ein eigenes Urteil fällen wird. Ich begreife immer weniger, was er will - er hat mir keinen einzigen Tipp gegeben. Hab Lust, mich über ihn zu beschweren. So ein gelangweilter Gernegroß. Die Praktikanten-Datenbank hab ich bei Daggi abfragen müssen. Vielleicht rede ich erst mal mit Daggi über ihn. Ich bin so wütend auf ihn. Er macht sich kein bißchen tot und frustriert nur. Ich weiß nicht, was er will. Eine Endzeit-Dumpfbacke kann nicht dröger sein. Gestern habe ich einen Kehlkopflosen bei Lablue entdeckt. Allmählich tauche ich in die Krebs-Jahrgänge ein. Warum hat XXXXX heute einen Unfall auf der A63 gemeldet, als ich den Sender eingeschaltet habe? Hab schon wieder Bühnenerleben. Die A63 ist jedenfalls außerhalb des Saarlandes. Nach welchen Kriterien der Verkehrsmeldungen auswählt, ist mir unklar. Aber ich habe ihn heute sowieso kaum gehört. Wahrscheinlich brauche ich ihn wirklich nicht. Jetzt ist wieder der SR1-Chefredakteur auf Sendung. Gestern habe ich mit einem Sozialarbeiter aus Gröditz gesprochen. Von dem stammt die DuBrauchstIhnNicht-Formel. Anfangs tat sie weh. Hab erst mit IchBraucheKeinenSozialarbeiter reagiert. Mutter habe ich heute gebraucht. Wir waren zusammen beim Neurologen die Nervenleitgeschwindigkeit über dem Ulnaris links messen. Sie war wie erwartet über der Ellenbeuge verlangsamt. Allerdings hat er keine Vitamine verschrieben. Im Gegensatz zu Ursula. Neurologe zu sein ist schon ein Scheißjob. Ich bin froh, dass ich die Ausbildung nicht gemacht habe. Dann hätte ich inzwischen bestimmt schon längst Selbstmord gemacht. Etwas Trostloseres gibt es nicht. Er hätte keine Traumprinzessin, nur unklare Vorstellungen, hatte der Sozialarbeiter gesagt. Seinen Namen habe ich sofort wieder vergessen. IchBraucheIhnNicht. Was nützt der schönste Traumprinz, wenn er sich mit Händen und Füßen dagegen wehrt, ein Traumprinz zu sein, und es lieber auf der A63 krachen lässt? Ob der es krachen lässt? Ob dem überhaupt bewusst ist, dass ich ihn höre? Manchmal habe ich das Gefühl, er spürt es. So eine Euphorie ist das meistens, diese Euphorie, für die ich ihn liebe. Diese Euphorie, die mir zu suggerieren scheint, dass ich normal und nicht reserviert bin. Verdammt, warum schreibt Morgner in mein Gutachten, ich sei reserviert? Und ist es nicht normal, bei jemandem wie Morgner reserviert zu sein? Heute hat mich einer angesprochen und seine Geschichte erzählt, ein technischer Zeichner, der mal Dachdecker war. Das heißt, ein Dachdecker, der technischer Zeichner werden will. Der hat unter Neuroleptika eine Epilepsie entwickelt. Ich hab gleich wieder eine Schadensersatzklage gegen den Pharmakonzern gewittert. Er ist aber sofort auf den Alkohol ausgewichen, den er dazu getrunken hat. Es ist alles so ausweglos. Hab wieder die Ohrenschmalz-Oliven von Aldi. Zehn Prozent teurer ist der jetzt, sagt das Morgenmagazin, das ich eigentlich nur wegen Skulski sehe. Der erinnert mich noch am meisten an das, was ich mal als Heimat eingeordnet hatte, bevor ich XXXXX gehört hatte. Neben dem kannst du dich durch die schmuddligsten Blasterseiten klicken, ohne rot zu werden. Normal eben. Ach Mann. Was ist eigentlich wichtig? Wann wird ein Text lesbar, naiv arglos? Eben ein richtiger Blastertext? Schmuddlig und trotzdem ursprünglich. Zu einem Text, bei dem du spürst, dass der, der da schreibt, das schon lange erzählen wollte. Und das nicht mit Makatschem bühnenreifen Schmachtgequelle, sondern zwischen Tür und Angel nebenbei. Einem Nebenbei, bei dem du dich ertappt fühlst, sobald dir jemand beim Lesen über die Schulter schaut.

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