Bei allem Respekt vor der Gruftkälte im Probenkeller, das AlsNewcomerEntdecktZuWerden mit Auftragskunst zu bezahlen ist hart: Hab eine ach so schöne Rilke-Vertonung von meinen Kindern bekommen mit der Auflage, sie NIE zu senden, weil sie sich nicht damit identifizieren und sie nur für die Schule als Hausaufgabe erledigt haben. Ein Auftragswerk. Stattdessen versuchen sie grad eine CD zu vermarkten, auf der sie alles, was Nähe induzieren könnte, so laut rausschreien, dass Ohropax das Mindeste ist, was ich brauche, um "zuzuhören". Sich McDonald-mäßig auf Casting-, entschuldige Künstler-Treffs anzubieten wäre das Letzte, was ich ihnen zumuten würde, zumal sie auch den Anspruch haben, Berufliches und Privates zu trennen. Bleibt die Konfrontation mit den potentiellen Hörern bei Straßenfesten wie dem Elbhangfest und der Bunten Republik Neustadt und die Kneipe an der Ecke zum Aufspielen. Ehrlichkeit und Selbstschutz scheint sich auszuschließen. Es sei denn, der Job an der Kasse im Supermarkt wirft genug Geld ab, um genau die Musik machen zu können, die einen selber meint. Dreist genug? Wahrscheinlich läuft es darauf hinaus, dass sie aus der Musik keinen Job machen werden, aber glücklich sind.
Wenn die Stadt - konkret Dresden - im Kraftwerk Mitte nicht nur ein kommerzielles Musiktheater einrichtet, sondern auch öffentliche Proberäume ähnlich wie beim Hörfunk und Fernsehen der Ausbildungs- und Erprobungskanal, Proberäume, die gleichzeitig Bühne sein können, wären Tage der offenen Tür vielleicht ein Kompromiss. Und da ein entsprechendes Management, das zurückhaltend genug begleitet, träum ... Das wär´s. Das wäre ein Künstlertreff, wie ich ihn mir vorstellen kann.
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