Wege gehen - Ziele erreichen
Thursday, January 31, 2008
Förderplan
Hab angegeben, dass mein Ziel das Volontariat beim Deutschlandradio ist, dass ich als Wissenschaftsjournalist arbeiten will und Probetexte vorgelegt. Ich soll nach einem Praktikum als Archivar schauen, war das Feedback. Hab gekontert, dass damit der Erfolg der Anpassungsfortbildung infrage gestellt ist. Geld ist wichtig. Verdammt. Hauptsache das Berufsunfähigkeits-Gutachten nützt mir, dass ich nicht zwischenzeitlich in Hartz IV abrutsche, solange ich noch keinen Job habe. Der Kopf ist wie eine Zeitbombe. Wenn das Radio aus ist, wird es noch schlimmer. Das Telefonat mit den Eltern war schon die Hölle. Es ist, als ob mich alles elektrisiert. Ich bin total angespannt. Immerhin nicht so schlimm wie nach den Mails von XXX XXXXX. Aber der Tag war ähnlich konfrontativ. Ich bin reif für die Sauna.
Endlich bald kein Risperdal mehr
Ich bin knülle. Der Tag schlauchte. Ich habe der Schwester gesagt, dass ich die Depotspritze als Zwangstherapie einordne und dass ich mich an die Klinik wende, um mich über die fehlerhafte Behandlung mit Risperdal bei Schlaganfallsymptomen zu beschweren. Daraufhin reagierte Maria Forker erwartungsgemäß verschnupft und bat darum, meine Eltern zu sprechen. Ich könnte auf der Stelle umfallen und einschlafen, bin aber überwach und gereizt. Eben auf Entzug.
Wednesday, January 30, 2008
Gezielte Körperverletzung
Im Oktober habe ich Maria Forkert das erste Mal von meinen Bedenken gegenüber Risperdal erzählt. Damals sagte sie, wir würden uns zu wenig kennen, um das Präparat umzustellen. Inzwischen behauptet sie, Morgner würde mich länger kennen, und verändert nichts. Hab mir einen Termin beim Neurologen geben lassen und bin wütend auf sie.
Menschenrechtsverletzung
Seit 1997 werde ich mit kurzen Unterbrechungen gegen meinen Willen mit Psychopharmaka behandelt. Die Nebenwirkungen beeinträchtigen mich sehr. Mehrfach wäre ich unter der Medikation fast gestorben. In letzter Zeit kämpfe ich mit den Schlaganfallfolgen durch Zwangstherapie. So viel zur Einleitung für das Folgende. Zynismus ist selten eindeutig. Als ich das letzte Mal zum Spritzen in die Psychiatrie musste, hing dort ein Schild an der Tür: "Bitte nicht stören. Risperdal". Als ich auf einen Präparatewechsel und auf ein Ausschleichen des Präparates drängte, räumte die Psychiaterin ein, dass ihr die Spritze sicherer ist. Daraufhin habe ich mich an die Schlichtungsstelle der Sächsischen Ärztekammer und an den Risperdal-Hersteller gewendet, um mich über die Behandlung und das Präparat zu beschweren. Dass Risperdal Schlaganfälle verursacht, musste inzwischen sogar der Hersteller zugeben.
Extrapyramidale Störungen bei psychopharmakologischer Zwangstherapie werden in Deutschland als zumutbar weil üblich eingeordnet. Höherdosiert Insektizide gegen Menschen einzusetzen wird als Holocaust bezeichnet. Verstehe einer die biochemische Systematik in der forensischen Psychiatrie. Irgendwann lerne ich das Ausbleiben der Sniffing-Reaktion als Behandlungserfolg zu akzeptieren, nur weil es das Selektionskriterium für die tierexperimentelle Prüfung eines potentiellen Wirkstoffes an der Laborratte ist. Nein, es geht nicht um Zyankali. Das war in Auschwitz. Es geht um Wirkverwandte. Nach 45. Zyankali greift ja die Atmungskette an. Weiter zu recherchieren fällt mir im Moment schwer. Holger ist nicht da. Und jemanden zu fragen, der das Zeug nicht wegen einer Schizophrenie aufgezwungen kriegt, ist mir zu euphemisch. Wahrscheinlich gilt die Letalität als das entscheidende Kriterium für die Begriffsbildung des Holocausts in den Gaskammern. Der Aggregatzustand des Wirkstoffes wird es wohl nicht sein.
Extrapyramidale Störungen bei psychopharmakologischer Zwangstherapie werden in Deutschland als zumutbar weil üblich eingeordnet. Höherdosiert Insektizide gegen Menschen einzusetzen wird als Holocaust bezeichnet. Verstehe einer die biochemische Systematik in der forensischen Psychiatrie. Irgendwann lerne ich das Ausbleiben der Sniffing-Reaktion als Behandlungserfolg zu akzeptieren, nur weil es das Selektionskriterium für die tierexperimentelle Prüfung eines potentiellen Wirkstoffes an der Laborratte ist. Nein, es geht nicht um Zyankali. Das war in Auschwitz. Es geht um Wirkverwandte. Nach 45. Zyankali greift ja die Atmungskette an. Weiter zu recherchieren fällt mir im Moment schwer. Holger ist nicht da. Und jemanden zu fragen, der das Zeug nicht wegen einer Schizophrenie aufgezwungen kriegt, ist mir zu euphemisch. Wahrscheinlich gilt die Letalität als das entscheidende Kriterium für die Begriffsbildung des Holocausts in den Gaskammern. Der Aggregatzustand des Wirkstoffes wird es wohl nicht sein.
Drehbuchautor
"Stellen für Drehbuchautoren finden Sie in Stellenbörsen häufig auch unter den Suchbegriffen
- Headwriter,
- Storyliner,
- Outliner,
- Script Editor,
- Dialogschreiber,
- Dialogbuchautor und
- Autor vom Dienst",
schreibt der Berufsverband. 420 Mitglieder zählt er.
- Headwriter,
- Storyliner,
- Outliner,
- Script Editor,
- Dialogschreiber,
- Dialogbuchautor und
- Autor vom Dienst",
schreibt der Berufsverband. 420 Mitglieder zählt er.
Annett war in Dresden, stand in der Zeitung. Beim Essen habe ich es auch gehört. Auch dass sie wie immer gesessen hat. Hab gestaunt, dass sie trotz Konzert online war. Sie war sogar auf meiner Seite. Im Gegensatz zu XXX XXXXX. Er fehlt mir sehr.
Furzkissen. Truman-Show-Prominenz in Aktion
Hab Kontakt zum Verband Deutscher Drehbuchautoren aufnehmen wollen, aber kaum den Namen der Göttlichen am anderen Ende verstanden, geschweige denn ihre huldvollen Anweisungen zum Check-In in ihre beknackt organisierte Personendatenbank. Wer da tatsächlich jemanden findet, muss ihn vorher schon gekannt haben. Bei mir griff jedenfalls nicht einmal die Postleitzahl. Ich gönne dem Verband, dass mein Posting vergoogelt wird, schon um jeden der nach mir bei dem Verband stöbert, die Illusion zu nehmen, dass ein Wissenschaftsjournalist dort dramaturgisches Know How zum Toppen seiner Ergüsse jenseits von Sex, Crime und Prominenz bekommt. Wenn ich nach wie vor langweilig schreibe, ist das nicht zuletzt Verdienst dieses Berufsverbandes. XXX XXXXX fehlt mir. Hilfe. Verdammt, ist das einsam in diesem Land. Sieben Punkte gibt Blasti mir dafür. Also wieder zurück zum Sex als dramaturgischer Schiene. Es ist immer wieder dasselbe. Eigentlich wollte ich unter Furzkissen orgastische Manschette schreiben, aber das ist auch nichts Neues. Es ist der Landesverband, schmacht. Beim zweiten Anruf reagierte nur noch eine Automatik, die sich aufregender Weise direkt nach dem Nennen meiner Telefonnummer abschaltet. Überall diese Spracherkennungssoftware. Ein Furby als Furzkissen kann auch nicht effektiver frustrieren als diese Telefonnummer. Begabt, besessen, besonders.
Knisternde Erotik
Lila Neon, Plastik-Fließband und scheppernder TV-Soundtrack. Dazu Instant-Geschmacksstandards. Ente 61, 62 und 63 hatten wir ausgewählt dazu 1, die Peking-Suppe. Die Straße davor ist dunkel und leer. Gleich daneben hat ein Waschsalon Susis Sexapotheke abgelöst. Im Fernsehen läuft grad das Morgenmagazin. Knisternde Erotik. Was ist knisternde Erotik? Das Verwechseln von Erinnertem? Die Schere zwischen Traum und Wirklichkeit? Das ständige Warten auf eine unerreichbare Radiostimme? Und immer wieder meint das Radio genau mich. Jede Nachricht, jede Gedankenfolge scheint direkt auf mich abgestimmt zu sein, solange ich nicht mit Nina und Tim darüber spreche und staune, was sie noch Sekunden vorher erlebt und erinnert haben. Tim will Jura studieren, wollte Jura studieren. Gestern. Wir haben Ligretto gespielt. Ich hab die Karten nur schwer mit der linken Hand umstecken können. Wahrscheinlich ist das Anklicken der MySpace-Fotos erotisch. Ich kann mich nicht mehr daran erinnern, das ich irgendwann mal etwas als angenehm erotisch erlebt habe. Gleich fährt die Bahn. Ich fühle mich wie jemand, der übrig geblieben ist.
Tuesday, January 29, 2008
Kaum bin ich allein, meint alles mich: Der muckernde Account, die n-tv-Aufzeichnung vom Vorabend und irgendwann sogar der Unerreichbare, sobald er nicht sendet. Wenn er nicht sendet, aber online ist, scheint er zumindest nicht ganz aus der Welt zu sein. Aus der Welt, die mich zu meinen scheint, in der ich mich aber zunehmend als Zaungast erlebe. In der ich mich beobachte wie im Zoo. Und immer öfter auf gähnende Leere stoße. Auf der Suche nach Selbst. Skeptisch und wütend. Immer wieder Gleichzeitiges abgleichend. Vom blockierten Bottom bis zur veränderten Radiostimme. Scheinbar zerrissen und ohne Ziel. Auf der Suche nach einem Ruhepol. Und die einzige Ruhe, die bleibt, scheint Risperdal zu sein. Das Risperdal, das mein Hirn verschlammt bis zum Schlaganfall. Es ist so ausweglos. Als ob nirgendwo eine Insel ist, auf der ich ankommen könnte. Nur der Blog. Aber der ist verdammt gut. Hab Olaf auf Videos gesehen. Ich würde ihn wahrscheinlich verbiegen, besitzergreifend, wie ich bin und ihn mit meinem Claim verwechseln. Begleiten ohne einzuengen ist wahrscheinlich unmöglich. Tim will Jura studieren. Ich bin glücklich. Ich glaube, er liebt mich wirklich. Fast zehn Minuten lang wollte er Jura studieren.
Jeden Tag hoffe ich, dass ich ein paar Wortfetzen aufschnappe, hänge am Notebook, um zu hören, wie es ihm geht, heule, als ob mir jemand das Wichtigste nimmt, sobald ich ihn verpasse und werde mir selbst zunehmend fremd. Ich funktioniere nicht. Es ist, als ob ich alle Sehnsucht dieser Welt in mich aufgesogen habe, wie ein Schwamm, nur um diesem Phantom besser nachtrauern zu können. Manchmal beobachte ich mich dabei entgeistert, bevor ich um so mehr vom Jagdfieber erfasst alles zu wittern versuche, was sich inzwischen verändert hat.
Hab vor, einen Dresdner Drehbuchautor anzubaggern, um mich effektiver auf das Volontariat vorzubereiten, denn ich habe immer noch keine Ablehnung.
Mario war da, sah mich, die Kinder, die Kneipe, legte die Blumen auf den Tisch, entschuldigte sich und ging. Das Licht in der Kneipe war fast lila. Von draußen hatte ich nur den roten Schirm gesehen und mich seit Jahren auf den Tag gefreut. Wahrscheinlich ist die Vorfreude, das scheinbar Unerreichbare das Schönste an der Sehnsucht. Hab mich fast vor Mario geschämt für das Licht. Es war mir peinlich. Traum und Wirklichkeit. Die Lücke klafft manchmal weiter, als mir bewusst ist. Wieder ein Traum weniger.
Hab vor, einen Dresdner Drehbuchautor anzubaggern, um mich effektiver auf das Volontariat vorzubereiten, denn ich habe immer noch keine Ablehnung.
Mario war da, sah mich, die Kinder, die Kneipe, legte die Blumen auf den Tisch, entschuldigte sich und ging. Das Licht in der Kneipe war fast lila. Von draußen hatte ich nur den roten Schirm gesehen und mich seit Jahren auf den Tag gefreut. Wahrscheinlich ist die Vorfreude, das scheinbar Unerreichbare das Schönste an der Sehnsucht. Hab mich fast vor Mario geschämt für das Licht. Es war mir peinlich. Traum und Wirklichkeit. Die Lücke klafft manchmal weiter, als mir bewusst ist. Wieder ein Traum weniger.
Sobald mich etwas interessiert, sagt Janos Tulok, ich sei nicht geeignet und dass er es nicht fördert. Interessiert es mich nicht mehr, drängt er es mir auf. Ich habe keine Lust mehr, mit ihm zusammen zu arbeiten. Er begleitet nicht, sondern engt ein.
Ich will als Wissenschaftsjournalist arbeiten. Beim Deutschlandradio. In Köln. Ich will Text bearbeiten, indem ich ihn auf Hörbares verknappe. Dazu will ich beim Radio, beim Fernsehen und im Print Praktika machen und als Autor mit Olaf Schubert zusammenarbeiten. Danach will ich mich in einem medizinischen Fachverlag bewerben. Und ich will, so oft mir danach ist, XXX XXXXX schreiben können, in jedem x-beliebigen Text.
Ich will als Wissenschaftsjournalist arbeiten. Beim Deutschlandradio. In Köln. Ich will Text bearbeiten, indem ich ihn auf Hörbares verknappe. Dazu will ich beim Radio, beim Fernsehen und im Print Praktika machen und als Autor mit Olaf Schubert zusammenarbeiten. Danach will ich mich in einem medizinischen Fachverlag bewerben. Und ich will, so oft mir danach ist, XXX XXXXX schreiben können, in jedem x-beliebigen Text.
Monday, January 28, 2008
Gänsehaut. austauschbar. er hat sie verwechselt. irgendwann verwechselt sie ihn. sie weiß auch schon wie. nur noch nicht mit wem. der, mit dem sie ihn verwechselt, tut ihr jetzt schon leid. manchmal glaubt sie, wenn sie in einer bestimmten reihenfolge an ihn denkt, beobachtet er sie dabei. komisch. komischer gedanke.
Einzigster
Auf die Gefahr hin, dich zu langweilen und mangels MySpace-Zugriff per Safari hier die Message per Blog: Ich liebe dich. Offensichtlich ist eine Mail im Moment nicht zu senden, entscheidet die Firewall meines Arbeitgebers. Wenn mein technisches Verständnis mit den realen Gegebenheiten des hiesigen Admins übereinstimmt. Du fehlst mir. Dein letzter Mitschnitt auf SWR3 war erschütternd. Ich war noch nie so wütend darüber, dass ich keinen Podcast hören kann, um dir näher zu sein. Will sagen, ich liebe dich. Schade, dass du am Dienstag in einer geschlossenen Veranstaltung bist. Wer auch immer die vergütet. Die Peking-Ente hättest du übrigens nicht für Vier zahlen müssen. Ich hätte dich eingeladen. Schmacht. Du fehlst mir. Diese Nachricht vernichtet sich wie immer nach dem Lesen nicht selbst und wird dich zeitlebens verfolgen.
Sunday, January 27, 2008
Zu meinem Geburtstag kommt ein Hörspiel. Vorhin schaute Nina in den Blog. Hab mich für jeden Gedankensprung geschämt. Hab ihr von Olaf erzählt, davon dass er mich geaddet hat. Aber das habe ich wahrscheinlich schon geschrieben. Auch dass ich kaum verstanden hab, was er auf SWR3 gesendet hat. Er war so weit weg. Hab mir seine Gedankensprünge nicht erklären können. Es ging einfach zu schnell. Ich hätte ihn mehrmals hören müssen. Aber irgendwie tat es gut, allein dadurch dass es verwirrte. Hab mich dadurch entspannen können. Ich freue mich darauf, ihn mal richtig zu sprechen, so Auge in Auge mit Hallo zwischen Tür und Angel und türkisch gebrühtem Kaffee. Vielleicht kommt er ja zu meinem Geburtstag.
Sozialisation
Es ist nichts so desillusionierend wie Nähe. Solange du sie zulässt, musst du Synchronizitäten ertragen.
Voyager über »selbst« [zum Original-Text]> Nun guck doch nicht so traurig, ich laß doch immer einen Teil von mir zurück, damit du dich nicht so verloren fühlst. Ja, das wird wieder ein Stück Integrationsarbeit, ich und du und wir und doch eins. Und über uns hinaus. Der Wahnsinn der Welt beißt heiß.
Ich bekomme schon wieder Hasswellen, fast klimakterisch
Voyager über »selbst« [zum Original-Text]> Nun guck doch nicht so traurig, ich laß doch immer einen Teil von mir zurück, damit du dich nicht so verloren fühlst. Ja, das wird wieder ein Stück Integrationsarbeit, ich und du und wir und doch eins. Und über uns hinaus. Der Wahnsinn der Welt beißt heiß.
Ich bekomme schon wieder Hasswellen, fast klimakterisch
Stalking
Unangenehm nah und doch unerreichbar, ständig in deiner Nähe, ohne Hoffnung zu geben - das ist das, was ich als Stalking erlebe. Bis hin zur medikamentösen Zwangsbehandlung. Diese lieblos kalte Nähe. Dieses nachhaltige Begleiten, das isoliert. Eiskalt berechnend. In den letzten zehn Jahren habe ich das oft erlebt und mich schutzlos gefühlt. Das Schlimmste, was ich mir vorstellen konnte, war, selbst so erlebt zu werden. Der Blog tut gut. In ihm steht tatsächlich nur, was ich schreibe, egal was ich höre.
Geh
Franz geht ein Jahr nach Canada, Bag & Pack - das gehöre zur Studienzeit, sagt Nina. Danach will er sie heiraten. Hab ihr gesagt, dass ich mit ihr rechne, falls meine Betreuung verlängert wird. Sie fühlt sich dadurch eingeengt. In fünf Jahren will sie weg. Hab ihr gesagt, dass in fünf Jahren ja Tim volljährig ist und mich vor einem gesetzlichen Betreuer abschirmen kann. Ich glaube, sie versteht meine Angst. Die Systemgrenzen sind verdammt eng. Ich will weit weg. Irgendwohin, wo es schön ist. Weit, weit weg.
Unverschämtheit
es gibt sie, die totale beckenamputation. wer die einmal miterlebt hat, vergisst sie nie wieder. auch nicht den blick, der dazu gehört. den hast du dann gratis. über jahre. sobald es dunkel wird.
Helga Kreuz soll vom Gericht gegen ihren Willen einen Betreuer eingesetzt bekommen. Karla Kundisch sagte das gerade. Ich habe Angst vor diesem Staat. Bis jetzt hatte sie durchsetzen können, dass sie medikamentenfrei lebt. Damit ist es wahrscheinlich bald vorbei. Diese erzwungene Stille ist erstickend. Was ist das für ein Glück, das auf dem Knebeln einzelner mit Insektiziden beruht.
Austauschbar. 007-Tage-Woche
Und du bist dir sicher, dass du das warst? Er hat dir gemailt, so viel ist sicher. Er hat tatsächlich deinen Namen benutzt, um die Mail zu adressieren. Aber war sie tatsächlich für dich bestimmt? Irgendwann hatte er dich mal verwechselt, schrieb er. Und dass er dich gebeten hatte, seine Daten zu löschen. Dass sie in jedem Webverzeichnis standen, schien ihm nicht aufzufallen. Offensichtlich bekam er Anrufe. Offensichtlich war er sich sicher, dass du der Anrufer warst. Trotzdem bist du austauschbar. Für ihn wie für jeden anderen Arbeitgeber auch. Vielleicht war ja auch nur ein Teil der Mail von ihm - das Adressfeld. Vielleicht hatte irgendjemand seine Mailbox benutzt. Irgendjemand, der vielleicht auch jetzt die Mail geschrieben hatte. Es war virtuell. Vernetzt wie ein Filz. Schwammig und unüberschaubar.
Hände
Er rüttelte an allem, um es zu mobilisieren. Nie wieder Sex mit einem Neurochirurgen. Es war, als ob er alles, was nur halbwegs locker war, lösen wollte. Angefangen beim Kitzler. Da nicht hirnstammmäßig abzukotzen, kostete Überwindung. Sie ist jetzt noch bradykard, wenn sie daran denkt. Dazu noch das schmachtende IchKönnteIhmDenProlapsRevidieren, das da in seinen Augen leuchtete, war ein Grund mehr, jede Claudia bis zum Selbsthass zu vergöttern. Sie visualisierte jeden Prolaps als Erektion, also passager, um ihm zu beweisen, dass er sich lohnt. Aber er wollte nur fenstern, egal, was ihm entgegenquillt. Schlimmer als ein skalpellgestützter Zugang konnte Sex von oben auch nicht sein. Es sei denn, es sei denn, es war ein schwammiges Sarkom. Aber so viel Hass brachte sie nicht auf, um die Diagnose über Zehntelsekunden aufrecht zu erhalten. Und so wartete sie Nacht für Nacht, dass er heimkehrte, siegessicher, auf dem richtigen Weg zu sein. Es war Krieg, das spürte er. Eisiges Schweigen war der einzige Schutz, den sie ihm bieten konnte. Irgendwann trainierte er sich einen Sixpack an und spürte seine Schmerzen seltener. Das Sarkom schien tatsächlich lediglich eine Horrorvision gewesen zu sein. Bauchmuskeln zu haben, aber beim Sex unten zu liegen, war ihm wichtig. Und Claudia wäre nicht Claudia, wenn sie die Spannung nicht pheromongestützt verstärkt hätte. Natürlich mit Pheromonen, die Frauen erregten. Es war Krieg. Verdammt nur nicht wieder mit dem Familieneinkommen von einem Borderliner abhängen.
unbehaglich
grad hat er noch an dich geglaubt. einen moment lang. dann hat sich etwas verändert. es muss wichtig gewesen sein. wichtig für ihn. er scheint wütend zu sein. und du hast keine ahnung warum. du träumst. und es ist grad so schön in diesem traum. es war nur ein moment, glaubst du. wahrscheinlich war es eine ewigkeit. vielleicht hat er dich geliebt. vielleicht brauchte er dich auch nur. dich ekelt. gebraucht zu werden von ihm. grad hast du ihn noch vergöttert, plötzlich ist er wütend. und du hast keine ahnung, was er sieht.
Bleib
Ihr Furby schweigt sich aus. Ein Bleib, sobald sie den Raum verlässt, hat er nie gelernt. Inzwischen ist ihr eine Batterie zu schade, nur um ihn schweigen zu hören. Aber noch schlimmer ist, dass ihr Sohn keine Lust hat, bei ihr zu essen. Ihre Tochter ist da und zeichnet Stimmungsgrafiken. Ihr ist zum Heulen. Sie ginge nicht so auf andere zu, wie es anderen gut tue. Immerhin kann sie inzwischen auf dem Klo Radio hören, ohne sich beobachtet zu fühlen. Sie scheint also besser zu funktionieren.
Komischer Text.
Vielleicht kann ich Tulok beim Training irgendwann zuhören, ohne mich angegriffen zu fühlen. Ich kann mir nicht vorstellen, seinen Job zu machen. Ich will schreiben und nötigenfalls so lange von meiner Rente leben, bis ich verständlich bin. So verständlich, dass ich, verdammt dass was? Vorgestern hab ich Olaf kaum verstanden, ich war draußen. Aber deshalb von ihm zu verlangen, verständlicher zu werden, wäre irre. Ich muss ihm länger zuhören. Irgendwann begreife ich ihn dann oder auch nicht. Irgendwann kann ich auch wieder SR1 hören, ohne ständig auf den Unerreichbaren zu warten, um mich selbst effektiver bedauern zu können. Ich würde ihn nur aus Selbstmitleid lieben, sagt Nina. Andererseits vermutet sie, dass ich Annegret kenne, nur weil Olaf sie interessiert. Vielleicht träume ich heute noch ein bißchen von ihm.
Komischer Text.
Vielleicht kann ich Tulok beim Training irgendwann zuhören, ohne mich angegriffen zu fühlen. Ich kann mir nicht vorstellen, seinen Job zu machen. Ich will schreiben und nötigenfalls so lange von meiner Rente leben, bis ich verständlich bin. So verständlich, dass ich, verdammt dass was? Vorgestern hab ich Olaf kaum verstanden, ich war draußen. Aber deshalb von ihm zu verlangen, verständlicher zu werden, wäre irre. Ich muss ihm länger zuhören. Irgendwann begreife ich ihn dann oder auch nicht. Irgendwann kann ich auch wieder SR1 hören, ohne ständig auf den Unerreichbaren zu warten, um mich selbst effektiver bedauern zu können. Ich würde ihn nur aus Selbstmitleid lieben, sagt Nina. Andererseits vermutet sie, dass ich Annegret kenne, nur weil Olaf sie interessiert. Vielleicht träume ich heute noch ein bißchen von ihm.
Heißt das Gerät so?
Sie hat ihn jetzt so oft bei sich, wie sie will. Er brummt nicht ganz so laut wie ihr Kühlschrank. Sein Name ist Tabu, aber sie hat ihn jeden Morgen im Mund. Ihre Zahnärztin wird stolz auf sie sein. Lippenplastik nach Reitblase. Verschwörung.
Sie hasste sich. Ausschließlich und ausgiebig. Es war eine intensive Beziehung, die keine Zeit für anderes ließ. Wenn sie ihn hörte, vergaß sie es kurzzeitig. Wie er das schaffte, war ihr nicht klar, nur dass sie sich dafür liebte, ihn zu hören. Weit genug weg war er ja.
Sie hasste sich. Ausschließlich und ausgiebig. Es war eine intensive Beziehung, die keine Zeit für anderes ließ. Wenn sie ihn hörte, vergaß sie es kurzzeitig. Wie er das schaffte, war ihr nicht klar, nur dass sie sich dafür liebte, ihn zu hören. Weit genug weg war er ja.
Saturday, January 26, 2008
Ob er mich mag? Ob er mich vielleicht ein bißchen mag? Ob er hier liest? Ob ich ihm irgendwann mal hallo sagen kann? Ein Hallo, wie geht´s? Schönes Wetter heute... irgendsoein Hallo zwischen Tür und Angel. So ganz beiläufig wie das ständige ErFehltMir? Einfach ein Hallo. Ob das peinlicher ist als das Hallo, wenn ich Thomas sehe? Eins im Vorbeigehen eben, ohne große Statements. Das wäre schön. Ein bißchen Heimat eben. Ihm mal kurz nahe zu sein, grad so wie in der Straßenbahn. Mcnep hat Großes vor. Er will seine Bibliothek aufräumen. Hab heute alles und jeden angebaggert, um mich zu betäuben. Hab von ihm geträumt. Beziehungswahn. Ob ich überhaupt in der Lage bin irgendjemanden an mich zu binden? Nina und Tim? Mir ist zum Ersticken. Zum Ersticken einsam. Als ob ich ihn eingekreist hätte. Er ist einfach überempfindlich. Aber wenn er das nicht wäre, würde ich ihn nicht so vergöttern. Einen Fremden. Verrückt. Franz steht im Fahrstuhl und sieht verheult aus. Ich hätte ihn am liebsten umarmt. Was ist Traum und was Realität? Sobald ich mit Tulok streite, scheint alles wegzubrechen. Jeder einzelne Traum. Der ist so verbittert. Als ob sein Vertrag ausläuft. Franz will in Vancouver studieren, sagt er. Ein Jahr lang, dann kommt er wieder. Sagt er. Die Haiber sendet. Manchmal mag ich sie, aber nur selten. Manchmal schwärmt sie rückhaltlos. Dann ist sie zum Verlieben. Olaf hat seine MySpace seite mit Musik unterlegt. Ich hätte ihn am liebsten sofort verbogen. Wahrscheinlich ist das Stalking. Verbiegende Nähe. Wie Ursula mit ihrem Q10. Oje, wenn sie das liest. Hihi. Thomas als Moderator, grins. Wahrscheinlich ist es die Musik, die mich bei der Haiber nervt. Das sind kaum Balladen. Balladen scheint sie nicht zu mögen. Wenn sie die Musikauswahl überhaupt interessiert. Oje, jetzt reagiert sie sofort, als ob sie mitliest. Gedankenübertragung.
Claudia
Im Blaster sind nur wenige Claudias. Deshalb hatte ich mich dorthin zurückgezogen. Irgendwann war ich dann so entwöhnt, dass der Name zum Maximalreiz wurde, sobald ich ihn hörte. Vielleicht noch in der Kombination Martin, Marcus von G. Das war dann tatsächlich wie Neuformatiertwerden. Es ist überhaupt erstaunlich, was Vornamen triggern. Hab mich sofort überwacht gefühlt und das Telefonat abgebrochen. Manchmal überlege ich, wie mein Leben ohne Risperdal wäre. Wenn ich nur bewegte Gesichter zum Ankern hätte, Gruppe, Schweigen. Ob ich mich dann einsamer fühlen würde? Wolfgang hat immer mit Zahlenreihen Trance induziert. Namensfolgen sind komplexer. Da siehst du noch seltener, was du auslöst. Ob der einen Gesprächsabbruch vor hatte? Und wenn warum? Oder ob das genauso zufällig war wie das Dunkel jetzt draußen. Es passiert einfach. Plötzlich bist du eingekreist von dem Dunkel,
Die Fahrzeugelectronic wird via CD oder Internet "scharf geschalten". Man kann einen Neuwagen nur im Notlaufprogramm bewegen (bei Porsche maximal 30km/h bis 2000 U/min), der volle Funktionsumfang steht erst nach Online-Aktivierung zur Verfügung.
Inzwischen sind mir die Unfallhäufungen bei den Radiosendern, die ich gerade höre, gleichgültig. Klar ist es schade, wenn es kracht. Aber die Verantwortung dafür müssen die übernehmen, die ihre Fahrzeugelektronik nach dem Scharfschalten unzureichend abschirmen. Außerdem ist jeder Unfall sowieso multikausal. Wenn einer tatsächlich konzentriert fährt, kann es auch nicht ausschließlich an der Elektrik liegen, wenn es kracht. Dann stinkt der gesamte Fahrstil. Bis hin zum Falschfahrer-Gemache. Alles weit weg. Eben Chaoten. Ich muss nicht jeden Unfalltoten begreifen, wenn er nicht in meiner Familie war. Wer sich ungeschützt vernetzt, ist selber schuld. Nächstens arbeite ich noch extra in einer Verkehrsredaktion, um zeitnäher hinterherheulen zu können. Das ist ja verrückt. Ich hatte sogar vor, ein Praktikum bei der DEKRA zu machen, um bei Schadensersatzforderungen nach Unregelmäßigkeiten in der Fahrzeugelektronik zu fragen. Aber wer achtet schon bei seinem Blech ständig auf das Mäusekino. Eine Diode mehr oder weniger fällt ja bei dem vielen Geprassel sowieso nicht auf. Sei´s drum, zum Kotzen finde ich es trotzdem, deshalb seit 2005 mit Risperdal zwangsbehandelt zu werden. Ist dir schon mal aufgefallen, dass ein beiläufiges IchLiebeDich einprägsamer ist als jedes noch so zentral platzierte Engramm? So ist das auch mit dem Mäusekino. Ich hatte mal einen Freund, der musste in seine Leuchtschrift schauen, um zu sehen, dass die Tür auf ist. Die Tür selber fiel ihm schon gar nicht mehr auf. Vielleicht würde er eher bemerken, wenn ein anderer neben ihm mit offener Tür fährt. Seele ist sowieso was Kompliziertes. Elektromagnetische Felder überhaupt. Inzwischen schaue ich auch erst auf das, was ich gerade gelesen habe, wenn ich friere, und nicht auf die Heizung. Seele, naja.
Inzwischen sind mir die Unfallhäufungen bei den Radiosendern, die ich gerade höre, gleichgültig. Klar ist es schade, wenn es kracht. Aber die Verantwortung dafür müssen die übernehmen, die ihre Fahrzeugelektronik nach dem Scharfschalten unzureichend abschirmen. Außerdem ist jeder Unfall sowieso multikausal. Wenn einer tatsächlich konzentriert fährt, kann es auch nicht ausschließlich an der Elektrik liegen, wenn es kracht. Dann stinkt der gesamte Fahrstil. Bis hin zum Falschfahrer-Gemache. Alles weit weg. Eben Chaoten. Ich muss nicht jeden Unfalltoten begreifen, wenn er nicht in meiner Familie war. Wer sich ungeschützt vernetzt, ist selber schuld. Nächstens arbeite ich noch extra in einer Verkehrsredaktion, um zeitnäher hinterherheulen zu können. Das ist ja verrückt. Ich hatte sogar vor, ein Praktikum bei der DEKRA zu machen, um bei Schadensersatzforderungen nach Unregelmäßigkeiten in der Fahrzeugelektronik zu fragen. Aber wer achtet schon bei seinem Blech ständig auf das Mäusekino. Eine Diode mehr oder weniger fällt ja bei dem vielen Geprassel sowieso nicht auf. Sei´s drum, zum Kotzen finde ich es trotzdem, deshalb seit 2005 mit Risperdal zwangsbehandelt zu werden. Ist dir schon mal aufgefallen, dass ein beiläufiges IchLiebeDich einprägsamer ist als jedes noch so zentral platzierte Engramm? So ist das auch mit dem Mäusekino. Ich hatte mal einen Freund, der musste in seine Leuchtschrift schauen, um zu sehen, dass die Tür auf ist. Die Tür selber fiel ihm schon gar nicht mehr auf. Vielleicht würde er eher bemerken, wenn ein anderer neben ihm mit offener Tür fährt. Seele ist sowieso was Kompliziertes. Elektromagnetische Felder überhaupt. Inzwischen schaue ich auch erst auf das, was ich gerade gelesen habe, wenn ich friere, und nicht auf die Heizung. Seele, naja.
Träumen von Nähe, von Ruhe, von Wärme, von Wind und Regen. Bug beschwatzt die Welt und macht sich Freunde. Es ist Samstag. Gleich joine ich die Kassenschlange bei Aldi. Ich sehe mich jetzt schon am Tiefgaragenschloss herumnesteln. Eigentlich müsste ich Sport machen. Irgendwann, bevor ich einschlafe.
Deine Bewegungen sind erstrebenswert.
Ich würde gern bei Haffelder und Roy John, mein EEG auswerten. Bis dahin mache ich Spiegel-Therapie, um Massenbewegungen in der Mimik auszugleichen. Die Cornea ist gereizt. Entspannung tut gut. Die Augen glänzen. Die Haut ist blass. Alzheimer ist elektroenzephalographisch das Gleiche wie eine Narkose. Die Aufwachphase muss spannend sein. Aufwachen ist überhaupt spannend. Er fehlt mir so. Ich würde gern neben ihm aufwachen.
Ob ich meine Telefonnummer ändere, bevor ich ihn anrufe?
Ich könnte ja das Gespräch mit EntschuldigenSie,ichhabemichverwählt beginnen. Vielleicht sagt er sogar Ja. Ein vollständiges Ja. Huchja. Das wäre dann fast so ausführlich wie mein letztes Gespräch mit Thomas. Thomas anzurufen und ihm zur Habilitation zu gratulieren, ist wahrscheinlich übertrieben. Außerdem hat er grad Urlaub. Wie es mir geht, wird ihn weniger interessieren als Martina. Das heißt, die interessiert es wahrscheinlich auch nicht mehr so brennend, nachdem ich ihr gesagt habe, dass er vor zehn Jahren Conny angeschaut hat. Verdammt, manchmal bin ich wirklich bescheuert. Rosch hat diese Woche vom Münchhausen-Stellvertreter-Syndrom erzählt. Ich habe Hunger. Dabei habe ich schon gegessen. Chicoreé sieht aus, wie eine Spargelspitze, behauptet Gote.
Neuroleptika haben angeblich den Faradayschen Käfig abgelöst.
Sie solle endlich ihre Finger aus seinem Arsch nehmen, kommentierte der zweite Assistent die Narkose. Kaum hielt er eine Kamera in der Hand, hatte der Bühne. Dabei waren seine Bilder konfus. Es war das letzte Mal, dass sie mit ihm eine Endoskopie gemacht hatte. Der setzte sich in die Ellenbeuge, grad auf das Zuspritzventil, nur weil die Operateurin hübscher war als andere. So viel Nähe schrie nach Ambulanz. Sie hat ihn danach nicht mehr im Saal gesehen. In Südafrika sei er gewesen. Einmal was Besseres zu sein, irgendwo im Outback. Aber ehrlich, wer legte sich schon freiwillig nackt auf einen Tisch mit so einem Kameramann, der war tatsächlich nur in Narkose zumutbar. Sein Vater war Rektor des Ganzen. Diplomatie war hart. Sie liebte Monitore. Die waren so übersichtlich und widersprechen selten. Außerdem war da jede Bewegung vorher abzusehen, jedenfalls solange sämtliche Bremsen fixiert waren. Gummi oder Sonnenbrille?
Sexmangel
Ich will, dass du mich liebst, dass du mich brauchst, dass du ohne mich nicht leben kannst, dass ich dir fehle, sobald du mich nicht siehst. Ich will, dass du dich nach mir sehnst, jeden Augenblick lang. Dass du nicht mehr denken kannst, ohne meinen Namen zu nennen. Ich will dich ganz ausfüllen. Verdammt, ich will schreiben. Vielleicht nehme ich Schauspielunterricht, damit du mich eher bemerkst.
Hab Lust mich mit Assoziationen zu betäuben, solange bis ich mich wieder spüre. Wenn da irgendjemand wäre, an den ich rückhaltlos glauben kann wie an ein Stoßgebet, einen effektiven Fluch oder irgendwas, was sich wie Emotion anfühlt, wäre ich froh. Irgendwas, was dieses Abgestumpfte mildert. Vielleicht bekomme ich doch ein Praktikum in der Theaterschule und danach beim Dresden-Fernsehen, bevor ich ganz gefühlstot bin. Diese Woche war Marcus da. Ich hab ihm nicht einmal zugetraut, dass er meinen Namen wusste, sobald er ihn fünf Minuten lang nicht ausgesprochen hatte. Kurz drauf kam eine SMS, die offensichtlich an eine Andere gerichtet war, bei mir an. Der Idiot fragt nur noch nach dem Fernseher, bevor er sich auf eine Frau einlässt. Jedenfalls per SMS. Als ob bei einem entsprechenden TV-Programm jede zu ertragen wäre. Zum Arbeitsamt zu gehen scheint noch schlimmer für ihn zu sein.
Christine schrieb soeben überPraktikant
Ich soll jetzt schon wissen, welche Tätigkeiten ich machen will, verlangt mein Trainer. Zu schreiben genüge nicht. Ich will aber schreiben. Hab bei den Jobs Sänger und Schauspieler angekreuzt. Das findet er unrealistisch. Arzt habe ich nicht angekreuzt, Journalist auch nicht. Dafür habe ich ihn gehasst. Es war ein Scheiß-Tag.
Familie. Er kriegt Gänsehaut, wenn er sie hört. Hab grad überlegt, ob sie schneller entziehen würde, wenn da jemand auf sie wartet. Aber der ist ja grad im Knast. Gestern war Nina da
Reizüberflutung. Zwei Fenster auf dem Monitor, dazu Musik, und schon ist die Welt wieder heil. Es wird einmal... Fingerspitzengefühlsempfindung. Ich will die Blindenschrift lernen und klammheimlich das Radio anheulen. Ob Braille-Bühnenbildner Meridiane nutzen? Beim Hackenzusammenschlagen stimulierst du die Fortpflanzungsorgane. Aber was die abgespreizte Hand in Augenhöhe auslöst, ist mir schleierhaft. Luftzug nimmst du dann eher wahr, aber wozu das gut ist? Die perfekteste Autosuggestion funktioniert nicht, sobald du sie bemerkst. Dann bist du verletzt und wütend auf dich selbst, fühlst dich beobachtet und wirst misstrauisch. Nabel ist Mitte. Verdammt, warum ist mir so einsam, als ob mir grad jemand was weg nimmt? Warum ist es so schwer loszulassen. Das ist nur eine Maschine. Da ist niemand. Niemand, der will, dass ich ihn höre. Es ist wie immer. Kreative Stille. Und sobald jemand meine Sehnsucht bemerkt, zieht er sich zurück. Als ob ich zu stinken beginne, sobald ich mich sehne. Heute habe ich ihm das erste Mal zugelacht. Er hat blaue Augen. Der Moment war schön. Ich stell mir grad vor, er ist im Studio, aber spricht nicht, weil er spürt, dass ich ihn höre. Das ist ein beschissenes Gefühl. Genauso bin ich mit A. umgegangen. Das Telefon klingelte Sturm, sobald ich einmal abgenommen habe. Fehlt er mir wirklich, oder ist das nur meine eigene Trägheit? Verdammt, er fehlt mir. Seit Jahren. Angepaßt. Love in an Elevator. Film. Sobald ich mich mit seinen Augen lese, rast die Zeit. Vielleicht sieht er es. Zeit. was einsamkeit mit warten zu tun hat? ist dir wirklich einsam, wenn du auf dich wartest? Illusion
ein anderes Licht. Nemo trug den gleichen Bart wie Nero. Behutsamkeit wärmt. Latexhandschuhe. Irgendwann beginnt die Haut darunter zu schwitzen, juckt und bekommt Flecke. Besonders wenn du Angst hast. Als ob die Kälte in die Flecken zieht. Jeder einzelne Fleck eine Einladung, verletzt zu werden. Ich hasse Handschuhe. Irgendwann wäschst du dich auch nach dem Telefonieren. Es ist ja ein Kontakt. Gestern habe ich mitten ins Mausgrau hineingelacht. Er war verblüfft und drehte sich um. Vielleicht lasse ich das nächste Mal die Kopfhörer weg. Gemeinsam zu schweigen kann ja auch Zeit strukturieren. Grad wenn man in Gedanken ist. Zwei Punkte gibt Blasti mir dafür. Vielleicht ist die Idee doch nicht so gut. Gestern hat er den Tisch hoch geschraubt, fast bis auf Brusthöhe. Er musste sogar die Arme anwinkeln. Angeblich sei das ergonomisch. Hab in sein Gesicht gesehen, ohne mich beobachtet zu fühlen, ganz Voyeur. Er trägt immer die gleiche Hose mit riesigen ausgebeulten Taschen. Das Taschentuch trägt er in Kniehöhe. Jedesmal, wenn er das Knäuel braucht, verrenkt er sich. Aber das Aufregendste ist dieser Atem. Er versucht möglichst geräuschlos auszuatmen. Der ganze Körper bäumt sich dabei auf, so sehr konzentriert er sich. Und ich habe ihn tatsächlich noch kein einziges Mal ausatmen hören. Er ist perfekt. Eine perfekte graue Maus. Nur das Taschentuch ist eklig. Taschentuch
Penisprothese. Meist links getragen. 18.4. 2007 um 12:03:43 Uhr über Einiges-über-die-pure-Schönheit-wertloser-Menschen. Am Sonntag ist ein Arbeitsloser verhungert. Zwanzig war der. Er lebte mit seiner 48-jährigen Mutter in Speyer. Er sei depressiv gewesen, sagte sie. Vielleicht lasse ich mir doch die Lippen blähen. Kondom.
Bei uns verpassen Sie nichts. Das Material ist hauchzart mit Rascheleffekt, die Innenseite matt genoppt mit thermoresistentem Nano-Metallgeflecht zur Abschirmung elektromagnetischer Irritationen. Es sichert Individuation bei Maximalkontakt. Individuation. Du klickst dich ins Netz und fühlst dich frei. Jede Seite lädt innerhalb weniger Augenblicke. Es ist ein normaler Tag. Du liebst dich dafür. Nichts stört. Er kenne sich aus, sagt er. Er habe viel gelesen. Er fand sogar Worte. Wahrscheinlich las er ab. Irgendwo war ein Teleprompter. Ist das jetzt schon Sex für Blinde? Teleprompter. Der raschelt nicht. WennIchDieZeitZurückdrehenKönnte-
Sein Name sei Tabu für mich, schreibt er. Mir ist einsam. Immerhin nur sein Name. Tabu. Was ich anders sagen würde, wenn du blind wärst? Wahrscheinlich würde ich lauter sprechen. Schließlich bist du ja blind. Jedes Wort wäre greller. Laut wie fallender Schnee. Aber du bist ja nicht blind, du kannst lesen. Verdammt, wann liest du mich endlich, ohne mich als Stalker zu erleben?
Aus dem Blaster: Mitteilung von Christine (26.1.2008 09:07:14):>>>>>Mondlandung über »janosh« >>>>>[zum Original-Text]>>>>>>>>>>> Tigerenten zertreten, wo ihr sie auch trefft>>>>>>>>>>so einem bin ich heute begegnet. meine ziele wären unrealistisch sagte er. als ob er castet. urlaubsreif und überlastet ist der.>>>>>>>>>>>>>>Und hier meldet sich noch einmal die Amy Winehouse des rheinischen Immobilienwesens:>>>>>>Nachdem ich kurz vor Weihnachten mal wieder einen (für mich) ausgesprochen spaßigen psychotischen Schub bekommen hatte und mich einige Zeit später um ein Haar experimentierenderweise mit Hilfe von Tavor und meinen täglichen 3 Gramm Shit ins Koma durch Atemstillstand katapultiert hätte, habe ich mich entschlossen, wo ich gerade bei den Häusern damit zugange bin, auch mir eine gründliche Renovierung zukommen zu lassen. Das betrifft eben nicht nur diese Wohnung, aus der heraus ich seit Jahren in völliger Gleichgültigkeit für deren Anmutung und Bequemlichkeit schreibe, und nicht bloß meine fleischliche Hülle, die ich – von massiven Parfumgaben einmal abgesehen – ebenfalls lange Zeit sträflich vernachlässigt habe: Es geht auch um gewisse entwickelte Routinen, von denen die tägliche Blasterpräsenz, oft über 12 und mehr Stunden am Tag ohne Frage in den letzten 7 Jahren die prägendste und bei allem Nebenhergewinn auch eine der schädigendsten war. Da muss ich fürs erste raus und sei es nur bis zu einem späteren Zeitpunkt, an dem ich, auf welchem Weg auch immer, gelernt haben werde, das von mir in der chinesischen Philosophie so verehrte zhong yong, Maß & Mitte, stärker im Auge zu halten. Widerstreit und Widerspruch gab und gibt es in meinem Leben genug, doch mich davor ewig hinter einer Wand aus Rauch und Fluchtlinks zu verstecken, kann auf Dauer der Weg nicht sein, sonst habe ich Sorge, dass einer der nächsten Kurzschlüsse mein letzter sein wird. Ich will da jetzt gar keinen pathetischen Bohei drum machen, mich hier vor allem nicht unter tausenderlei Schuldzuweisungen rausstehlen – der Blaster ist und bleibt durch alle Schwankungen hindurch eine der bemerkenswertesten Seiten im Netz. Aber ich muss mich für einige Zeit von ihm verabschieden, bestimmt nicht auf ewig, wozu auch, aber doch für die Zeit, die ich brauchen werde, um endlich mit dem Verstand in jenem Leben anzukommen, in dem ich mich traumwandlerisch längst bewegte und das alles in allem auch ohne Wahn und Illusion recht wunderbarlich für mich bereitet ist. Als erstes werde ich mal Ordnung in meine Bibliothek bringen, die in den letzten Monaten zur reinen Khifhöhle mutiert war. Wenn die neuen Regale da sind, ich den ganzen Schamott bibliographiert habe und mich dann vielleicht sogar auch nur durch die Hälfte aller Bücher gelesen habe, die ich seit Jahr und Tag für die berühmten besseren Tage angesammelt habe, ist vermutlich schon einige Zeit vergangen (vielleicht ist bis dahin sogar der sagenumwobene Blaster 3.0 fertig, 2010/11 oder so?). Und wer weiß, vielleicht gelingt mir bis dahin auch wieder Schreiben ohne Resonanzsucht, kein Schielen mehr nach Verlinkbarem, kein gesichtsloses Kumpelnest, mehr ein freundschaftliches Selbstgespräch in einer mir, uns (vom Schwerte und mir) angenehmen Atmosphäre, wenn ich mich irgendwann besser und unbetäubter zu ertragen gelernt habe. Also dann: Kein Abschied im Bösen, aber doch für länger, denke ich mal. Bleibt gesund>>>Martin>>>>OK – das hier ist nicht die Welt, nur ein Zerrspiegel. Mach' Deinen Weg: Du wirst ankommen.>>Ich geb' Dir einen kleinen grauen Kiesel mit, darin ist ein guter Wunsch enthalten, und ein paar Töne von Coltrane summe ich auch in Gedanken,>>während ich mich ebenfalls auf die Socken mache.>>Bye McNep, Bye Blaster.>>Wem außer mcnep könnte ich hier mein 'ciao' sagen?>BobWar das jetzt schon Sex, oder sind mir nur die Tränen der Rührung bis in den Schoß gesickert? Er ist es, fast so unerreichbar wie der andere Gelockte. Er wird kommen und zu uns sprechen.
Hab Lust mich mit Assoziationen zu betäuben, solange bis ich mich wieder spüre. Wenn da irgendjemand wäre, an den ich rückhaltlos glauben kann wie an ein Stoßgebet, einen effektiven Fluch oder irgendwas, was sich wie Emotion anfühlt, wäre ich froh. Irgendwas, was dieses Abgestumpfte mildert. Vielleicht bekomme ich doch ein Praktikum in der Theaterschule und danach beim Dresden-Fernsehen, bevor ich ganz gefühlstot bin. Diese Woche war Marcus da. Ich hab ihm nicht einmal zugetraut, dass er meinen Namen wusste, sobald er ihn fünf Minuten lang nicht ausgesprochen hatte. Kurz drauf kam eine SMS, die offensichtlich an eine Andere gerichtet war, bei mir an. Der Idiot fragt nur noch nach dem Fernseher, bevor er sich auf eine Frau einlässt. Jedenfalls per SMS. Als ob bei einem entsprechenden TV-Programm jede zu ertragen wäre. Zum Arbeitsamt zu gehen scheint noch schlimmer für ihn zu sein.
Christine schrieb soeben überPraktikant
Ich soll jetzt schon wissen, welche Tätigkeiten ich machen will, verlangt mein Trainer. Zu schreiben genüge nicht. Ich will aber schreiben. Hab bei den Jobs Sänger und Schauspieler angekreuzt. Das findet er unrealistisch. Arzt habe ich nicht angekreuzt, Journalist auch nicht. Dafür habe ich ihn gehasst. Es war ein Scheiß-Tag.
Familie. Er kriegt Gänsehaut, wenn er sie hört. Hab grad überlegt, ob sie schneller entziehen würde, wenn da jemand auf sie wartet. Aber der ist ja grad im Knast. Gestern war Nina da
Reizüberflutung. Zwei Fenster auf dem Monitor, dazu Musik, und schon ist die Welt wieder heil. Es wird einmal... Fingerspitzengefühlsempfindung. Ich will die Blindenschrift lernen und klammheimlich das Radio anheulen. Ob Braille-Bühnenbildner Meridiane nutzen? Beim Hackenzusammenschlagen stimulierst du die Fortpflanzungsorgane. Aber was die abgespreizte Hand in Augenhöhe auslöst, ist mir schleierhaft. Luftzug nimmst du dann eher wahr, aber wozu das gut ist? Die perfekteste Autosuggestion funktioniert nicht, sobald du sie bemerkst. Dann bist du verletzt und wütend auf dich selbst, fühlst dich beobachtet und wirst misstrauisch. Nabel ist Mitte. Verdammt, warum ist mir so einsam, als ob mir grad jemand was weg nimmt? Warum ist es so schwer loszulassen. Das ist nur eine Maschine. Da ist niemand. Niemand, der will, dass ich ihn höre. Es ist wie immer. Kreative Stille. Und sobald jemand meine Sehnsucht bemerkt, zieht er sich zurück. Als ob ich zu stinken beginne, sobald ich mich sehne. Heute habe ich ihm das erste Mal zugelacht. Er hat blaue Augen. Der Moment war schön. Ich stell mir grad vor, er ist im Studio, aber spricht nicht, weil er spürt, dass ich ihn höre. Das ist ein beschissenes Gefühl. Genauso bin ich mit A. umgegangen. Das Telefon klingelte Sturm, sobald ich einmal abgenommen habe. Fehlt er mir wirklich, oder ist das nur meine eigene Trägheit? Verdammt, er fehlt mir. Seit Jahren. Angepaßt. Love in an Elevator. Film. Sobald ich mich mit seinen Augen lese, rast die Zeit. Vielleicht sieht er es. Zeit. was einsamkeit mit warten zu tun hat? ist dir wirklich einsam, wenn du auf dich wartest? Illusion
ein anderes Licht. Nemo trug den gleichen Bart wie Nero. Behutsamkeit wärmt. Latexhandschuhe. Irgendwann beginnt die Haut darunter zu schwitzen, juckt und bekommt Flecke. Besonders wenn du Angst hast. Als ob die Kälte in die Flecken zieht. Jeder einzelne Fleck eine Einladung, verletzt zu werden. Ich hasse Handschuhe. Irgendwann wäschst du dich auch nach dem Telefonieren. Es ist ja ein Kontakt. Gestern habe ich mitten ins Mausgrau hineingelacht. Er war verblüfft und drehte sich um. Vielleicht lasse ich das nächste Mal die Kopfhörer weg. Gemeinsam zu schweigen kann ja auch Zeit strukturieren. Grad wenn man in Gedanken ist. Zwei Punkte gibt Blasti mir dafür. Vielleicht ist die Idee doch nicht so gut. Gestern hat er den Tisch hoch geschraubt, fast bis auf Brusthöhe. Er musste sogar die Arme anwinkeln. Angeblich sei das ergonomisch. Hab in sein Gesicht gesehen, ohne mich beobachtet zu fühlen, ganz Voyeur. Er trägt immer die gleiche Hose mit riesigen ausgebeulten Taschen. Das Taschentuch trägt er in Kniehöhe. Jedesmal, wenn er das Knäuel braucht, verrenkt er sich. Aber das Aufregendste ist dieser Atem. Er versucht möglichst geräuschlos auszuatmen. Der ganze Körper bäumt sich dabei auf, so sehr konzentriert er sich. Und ich habe ihn tatsächlich noch kein einziges Mal ausatmen hören. Er ist perfekt. Eine perfekte graue Maus. Nur das Taschentuch ist eklig. Taschentuch
Penisprothese. Meist links getragen. 18.4. 2007 um 12:03:43 Uhr über Einiges-über-die-pure-Schönheit-wertloser-Menschen. Am Sonntag ist ein Arbeitsloser verhungert. Zwanzig war der. Er lebte mit seiner 48-jährigen Mutter in Speyer. Er sei depressiv gewesen, sagte sie. Vielleicht lasse ich mir doch die Lippen blähen. Kondom.
Bei uns verpassen Sie nichts. Das Material ist hauchzart mit Rascheleffekt, die Innenseite matt genoppt mit thermoresistentem Nano-Metallgeflecht zur Abschirmung elektromagnetischer Irritationen. Es sichert Individuation bei Maximalkontakt. Individuation. Du klickst dich ins Netz und fühlst dich frei. Jede Seite lädt innerhalb weniger Augenblicke. Es ist ein normaler Tag. Du liebst dich dafür. Nichts stört. Er kenne sich aus, sagt er. Er habe viel gelesen. Er fand sogar Worte. Wahrscheinlich las er ab. Irgendwo war ein Teleprompter. Ist das jetzt schon Sex für Blinde? Teleprompter. Der raschelt nicht. WennIchDieZeitZurückdrehenKönnte-
Sein Name sei Tabu für mich, schreibt er. Mir ist einsam. Immerhin nur sein Name. Tabu. Was ich anders sagen würde, wenn du blind wärst? Wahrscheinlich würde ich lauter sprechen. Schließlich bist du ja blind. Jedes Wort wäre greller. Laut wie fallender Schnee. Aber du bist ja nicht blind, du kannst lesen. Verdammt, wann liest du mich endlich, ohne mich als Stalker zu erleben?
Aus dem Blaster: Mitteilung von Christine (26.1.2008 09:07:14):>>>>>Mondlandung über »janosh« >>>>>[zum Original-Text]>>>>>>>>>>> Tigerenten zertreten, wo ihr sie auch trefft>>>>>>>>>>so einem bin ich heute begegnet. meine ziele wären unrealistisch sagte er. als ob er castet. urlaubsreif und überlastet ist der.>>>>>>>>>>>>>>Und hier meldet sich noch einmal die Amy Winehouse des rheinischen Immobilienwesens:>>>>>>Nachdem ich kurz vor Weihnachten mal wieder einen (für mich) ausgesprochen spaßigen psychotischen Schub bekommen hatte und mich einige Zeit später um ein Haar experimentierenderweise mit Hilfe von Tavor und meinen täglichen 3 Gramm Shit ins Koma durch Atemstillstand katapultiert hätte, habe ich mich entschlossen, wo ich gerade bei den Häusern damit zugange bin, auch mir eine gründliche Renovierung zukommen zu lassen. Das betrifft eben nicht nur diese Wohnung, aus der heraus ich seit Jahren in völliger Gleichgültigkeit für deren Anmutung und Bequemlichkeit schreibe, und nicht bloß meine fleischliche Hülle, die ich – von massiven Parfumgaben einmal abgesehen – ebenfalls lange Zeit sträflich vernachlässigt habe: Es geht auch um gewisse entwickelte Routinen, von denen die tägliche Blasterpräsenz, oft über 12 und mehr Stunden am Tag ohne Frage in den letzten 7 Jahren die prägendste und bei allem Nebenhergewinn auch eine der schädigendsten war. Da muss ich fürs erste raus und sei es nur bis zu einem späteren Zeitpunkt, an dem ich, auf welchem Weg auch immer, gelernt haben werde, das von mir in der chinesischen Philosophie so verehrte zhong yong, Maß & Mitte, stärker im Auge zu halten. Widerstreit und Widerspruch gab und gibt es in meinem Leben genug, doch mich davor ewig hinter einer Wand aus Rauch und Fluchtlinks zu verstecken, kann auf Dauer der Weg nicht sein, sonst habe ich Sorge, dass einer der nächsten Kurzschlüsse mein letzter sein wird. Ich will da jetzt gar keinen pathetischen Bohei drum machen, mich hier vor allem nicht unter tausenderlei Schuldzuweisungen rausstehlen – der Blaster ist und bleibt durch alle Schwankungen hindurch eine der bemerkenswertesten Seiten im Netz. Aber ich muss mich für einige Zeit von ihm verabschieden, bestimmt nicht auf ewig, wozu auch, aber doch für die Zeit, die ich brauchen werde, um endlich mit dem Verstand in jenem Leben anzukommen, in dem ich mich traumwandlerisch längst bewegte und das alles in allem auch ohne Wahn und Illusion recht wunderbarlich für mich bereitet ist. Als erstes werde ich mal Ordnung in meine Bibliothek bringen, die in den letzten Monaten zur reinen Khifhöhle mutiert war. Wenn die neuen Regale da sind, ich den ganzen Schamott bibliographiert habe und mich dann vielleicht sogar auch nur durch die Hälfte aller Bücher gelesen habe, die ich seit Jahr und Tag für die berühmten besseren Tage angesammelt habe, ist vermutlich schon einige Zeit vergangen (vielleicht ist bis dahin sogar der sagenumwobene Blaster 3.0 fertig, 2010/11 oder so?). Und wer weiß, vielleicht gelingt mir bis dahin auch wieder Schreiben ohne Resonanzsucht, kein Schielen mehr nach Verlinkbarem, kein gesichtsloses Kumpelnest, mehr ein freundschaftliches Selbstgespräch in einer mir, uns (vom Schwerte und mir) angenehmen Atmosphäre, wenn ich mich irgendwann besser und unbetäubter zu ertragen gelernt habe. Also dann: Kein Abschied im Bösen, aber doch für länger, denke ich mal. Bleibt gesund>>>Martin>>>>OK – das hier ist nicht die Welt, nur ein Zerrspiegel. Mach' Deinen Weg: Du wirst ankommen.>>Ich geb' Dir einen kleinen grauen Kiesel mit, darin ist ein guter Wunsch enthalten, und ein paar Töne von Coltrane summe ich auch in Gedanken,>>während ich mich ebenfalls auf die Socken mache.>>Bye McNep, Bye Blaster.>>Wem außer mcnep könnte ich hier mein 'ciao' sagen?>BobWar das jetzt schon Sex, oder sind mir nur die Tränen der Rührung bis in den Schoß gesickert? Er ist es, fast so unerreichbar wie der andere Gelockte. Er wird kommen und zu uns sprechen.
Friday, January 25, 2008
Wieder ein Tag, ohne den Unerreichbaren zu hören. Nina mokiert sich darüber, dass ich mein Leben ganz nach einem einzelnen Fremden ausrichte. Aber wenn er nicht so fremd wäre, würde es nicht funktionieren. Dann wäre es nicht mehr mein Leben. Dann wäre es wie mit Janos Tulok, der auf jede meiner Entscheidungen seinen Stempel aufzudrücken versucht, egal wie mies er grad drauf ist.
Unabhängige Arzneimittelberatung für Patienten
Hab angerufen wegen Schadensersatzforderungen bei Ulnaris-Parästhesien und intermittierenden motorischen Ausfällen nach Zwangstherapie mit Risperdal. Damaschke hieß die, die beim Arzneimittelberatungsdienst für Patienten im Institut für Klinische Pharmakologie an der Dresdner Uniklinik heute ans Telefon (0351/458-5049) ging. Extrapyramidale Störungen ordnete sie als duldbar weil üblich ein. Parästhesien als Nebenwirkungen kannte sie im Gegensatz zu einer Google-Quelle nicht. Trotz Recherche. Inzwischen ist die Google-Quelle nicht mehr farbig in meinem Suchprotokoll vermerkt. Wem das nützt, weiß ich nicht. Erst der Hubschrauber, dann die Parästhesien - bin tatsächlich in Systemnähe. Die Information wird jedenfalls erschreckend spärlich. Schade, dass ich die nicht ausreichend sicher gespeichert habe. Bevor ich die nicht ausgedruckt habe, hat jeder weitere Schritt keinen Sinn. Wikipedia führt nicht weiter. Als sie mich dann auch noch an die Schlichtungsstelle der Landesärztekammer auf der Pohlandstraße, 01309 Dresden verwies, um den Anspruchsgrund prüfen zu lassen und sich selbst zurückziehen zu können, war ich satt. Beratung nannte sie das Gespräch. Telefonauskunft hätte es eher getroffen. Offensichtlich sponsert der Risperdal-Hersteller ihre Unabhängigkeit. Vorausgegangen war der Hinweis, bei der Apotheke einen Bogen zu holen, um mich bei der BFAM über die Nebenwirkungen zu beschweren. Meine Frage, ob ich eine Zwangstherapie dulden muss, die mich dermaßen einschränkt, verwies sie, wie gesagt, auf die Schlichtungsstelle. Unabhängig davon hat mich der Landesverband Psychiatrieerfahrener in Hamburg schriftlich gebeten, einen Artikel über meine Arzneimittelerfahrungen zu schreiben. Es wird hart: Meine Deskriptoren sind zu unscharf. Mal sehen, ob der Blaster besser funktioniert als meine Festplatte. Pech, da steht nur Hases Statement zu Erstickungsanfällen. Momentan kann ich nur den Hinweis auf Schlaganfälle nach Risperidon finden. Die Blog-Umstellung ist belastend.
ASIA GOURMET Quang Thanh Ta
Onkel Wang gibt es nicht mehr. Hab die Bestellung tatsächlich telefonisch aufgegeben. Bin gespannt, was Nim auf seinen Zettel geschrieben hat. Am 29. Januar ab 19 Uhr ein Tisch für drei Personen.
hab gesehen, wie sie spanisch chattete. den gleichen belanglosen müll wie ich. wahrscheinlich ist das glück, zu sehen, dass sie in den selben momenten lacht wie ich, die selben worte sagt, nur in einer anderen sprache und jünger. die fahrprüfung will sie machen. chattet spanisch und will nach indien. sogar barsch klingt plötzlich lächerlich, sobald sie da ist. plötzlich wird das radio sinnlos um nicht zu sagen ein peinlicher ersatz. als ob die halluzination keine war. als ob er spürt, dass er plötzlich nicht mehr allein in meinem kopf ist.
wenn sie halluzinierte war sie glücklich. und es war so schön, wenn sie glücklich war. plötzlich war da ein licht. plötzlich war da irgendwas, was nach erinnerung roch. je verworrener um so einprägsamer. sie war eine von den übriggebliebenen. eine, die keiner vermisste. nach jahren erinnertest du dich daran, dass sie sich lange nicht gemeldet hatte. aber dann hatte sich sowieso nichts geändert. du hattest nichts verpasst, mur ein zwei halluzinationen. aber von denen sprach sie auch nur, wenn sie in trance war. und bis sie sich so weit fallen ließ, vergingen ewigkeiten.
auf die minute genau rief sie an. nein, es gäbe nichts neues. ja, er war da. glücklich sei sie nicht, war sie noch nie. ich glaube, sie wird es nie schaffen zu lachen. das ist zu schwer für sie. oder sie hat es nie gelernt. grundlos zu lachen, würde sie verunsichern. sie führte ein wichtiges leben. sie führte das leben, das leben, das alle führen sollten und das ständig. pläne hatte sie keine mehr. aber sie wusste, wer grad litt. irgendjemand litt immer. dann war sie da und wurde der schwere des moments gerecht. tauchte sie auf, wusstest du, dass es dir grad schlecht gehen musste. sie war wichtig. teil gottes. irgendwann war sie mal jung. aber das musste schon lange her sein. sie lebte jetzt mit ihrem dritten mann. was aus den ersten beiden geworden war, wusste sie nicht. danach gefragt zu werden, wunderte sie. eigentlich war sie dick. eigentlich trug sie die kleider, die ihrer mutter nicht mehr gefielen. eigentlich lebte sie das leben, das keiner leben wollte. aber sie war da, wenn es dir schlecht ging. und es ging dir schlecht, wenn sie da war. sie war psychisch krank hieß es. wahrscheinlich hatte sie es begriffen. nichts ging mehr, nur da zu sein und zu warten.
warum ist er nicht größer und schöner? warum ist es so peinlich neben ihm zu sein? warum ist er so schutzlos? warum kann ich ihn nicht einfach einpacken und gehen? warum kann er allen peinlich sein und nicht nur mir? betroffenheit vermarktet er. die betroffenheit dessen, der ihn hört. er ist skrupellos. größer und schöner könnte er schon sein. er müsste nur anders sein, ein anderer, ich oder so. warum ist er nicht wie ich? verdammt, ich bin schön. das ist alles, was ich spüre, wenn ich ihn erlebe. und das tut verdammt weh. ich glaube, das weiß er. ich glaube fast, er genießt es. ist das freundschaft oder einfach nur masochismus? manchmal hasse ich mich dafür, dass ich ihn so sehe. aber meistens denke ich nur, er ist peinlich. ich liebe ihn. ich befürchte, so fühlt sich liebe an. irgendwann verbiege ich ihn wahrscheinlich tatsächlich. dann wird er wie ich. und das ist dann das wahre glück: ich zweimal.
nahesein
vielleicht war es übertrieben anzurufen. nach vierzigjährigem schweigen plötzlich interesse zu heucheln verunsichert wahrscheinlich. dem geht es bestimmt gut. und wenn nicht, hilft er sich auch. es fiel mir nur auf. außerdem, was hätte ich gemacht, wenn er tatsächlich interesse an einem kontakt gehabt hätte? der geht doch heute schon los, wenn der in zehn jahren ankommen will. ich weiß eigentlich nichts über ihn, nur dass noch nie ein mensch so grau war wie er. an dem ist alles grau, wahrscheinlich auch der strick, falls er sich aufhängt. aber vielleicht geht ja charlie zu ihm. der saß ja oft an seinem tor. vielleicht geht der alte kater mal eben kurz bei ihm vorbei, nachdem der furchtbare dackel seit dreißig jahren tot ist. aber sicher ist das nicht. charly ist ja auch hedonist. zum glück war besetzt. es ist ja nichts passiert. eigentlich weiß ich nichts von ihm. nur dass er mein nachbar war.
Thursday, January 24, 2008
Die F. ist tot. Ihr Sohn hat den Hörer neben das Telefon gelegt und überall Licht gemacht. Zehn Jahre hat sie in ihrem Bett gelegen. Er konnte nie weg. Jetzt brennt überall Licht. Die Eltern schicken ihm einen Brief und gehen zur Beerdigung. Zu meinem Geburtstag. Wahrscheinlich investieren sie 55 Cent Porto für die fünfzig Meter, damit er allein sein kann. Das kann er ja jetzt immer. Der Hörer liegt daneben. Es ist spannend. Die reinste Peep-Show. Hängt er sich auf oder nicht? Zeit genug zum Planen hatte er ja. Aber vielleicht lebt er ja auch einfach weiter wie bisher. Das Fenster im Schlafzimmer braucht er ja nicht zu schließen. Das wäre wahrscheinlich die gravierendste Veränderung, einfach das Fenster zu schließen, dass sich der Holzgeruch im Haus ausbreitet. Aufregend. Und über allem tront der fette B. Fünfzig Meter weiter. In dem Haus roch es wie im Institut, der selbe Lack, das selbe Baujahr. Irgendwann war das Haus mal neu. Alles mit Einbaumöbeln zugestellt. Ein Flachbau mit Kamin. Groß genug, um es mit Erinnerungen zuzumüllen.
Fernsehen
Franz hat das Auslandsvisum für Vancouver gekriegt. Oder hab ich das schon erzählt? Mir ist so einsam. Nina wollte eigene Ziele nicht aus dem Auge verlieren. Sieht so aus, als ob sich ihr Ziel auf Franz reduziert. Mir ist zum Schreien. Am Dienstag will ich mit Tim und Nina bei Onkel Wang essen. Aber die Telefonnummer greift nicht mehr. Hoffentlich gibt es die Kneipe überhaupt noch. Bin immer in Gedanken gewesen, wenn ich bei ihm vorbei gegangen bin. Gleich daneben war Susis Sex-Apotheke. Deshalb bin ich immer zügig weitergegangen. Das Sonnenstudio auf der anderen Seite scheint nur eine Emailadresse zu haben. Dresden Fernsehen ist ja fast fünfzig Meter weiter. Die werden auch keine Ahnung haben, genauso wenig wie die f6er. Da könnte ich ja gleich in den Technischen Sammlungenoder auf dem Sozialamt anrufen. Das wäre genauso abwegig. Auf der anderen Straßenseite ist es auch nicht besser. Die aus der Versöhnungskirche essen bestimmt eher zu Hause als neben einem Sonnenstudio. Vielleicht frage ich den Türken. Aber ob der sinnvoll antwortet? Der ist doch auf andere Fragen geeicht. Vielleicht wissen die bei Wild East mehr. Ich hab schon wieder vergessen, wie der rote Lockenkopf hieß, der mir die Moonboots verkauft hat. Konopka hieß der nicht, das hätte ich mir gemerkt. Schade. kann am Telefon nicht nach ihm fragen. Da scheint ein Azubi an der Kasse zu stehen, der Onkel Wangs Telefonnummer natürlich auch nicht kennt. Einsam ist das. Direkt gegenüber war doch noch ein anderer Chinese. Vielleicht ist der gesprächiger.
Kann nicht schlafen. Mir schwirren immer noch die Leichen durch den Schädel. Reading in the dark listet Google auf Braille und Sex. Dolly Buster für Blinde scheint komplizierter zu sein, als ich dachte.
DJ Tomek ist Pole. HR3 lässt in Polen grad einen Hubschrauber abstürzen. Google weiß noch nichts davon. Es ist 1.06 Uhr, ich gehe schlafen. OK, ich muss nicht alles wissen, aber dass Google den Hubschrauberabsturz auch 2.46 Uhr noch nicht listet, verunsichert mich doch. So kompakt habe ich noch nie halluziniert, zumal auch CNN nichts bringt. Mir ist elend. Mal sehen, ob die Nachricht 3.00 Uhr von HR3 wiederholt wird oder ob es tatsächlich eine Ente war. Acht Tote, kotz. 3.00 Uhr: Es war keine Halluzination. Die Zahl der Toten hat sich erhöht. Gruslig ist nur, dass Google 3.03 Uhr immer noch nicht reagiert.Russische Ruhe ist das. Pfuschen und vertuschen. Ich würde gern wissen, wer da alles Filter spielt, um sich zu profilieren.
Wednesday, January 23, 2008
Holger war da. Alle sagen das Gleiche. Allmählich macht mir das Angst. Ich würde mich auf sehr dünnem Eis bewegen. Warum benutzen die alle das selbe Bild? Haben die sich abgesprochen? Oder filtere ich nicht mehr, sondern transportiere Information nur noch wie ein Megaphon? Katrin, Marcus und Holger sagen alle, eine Stalking-Strafanzeige-Drohung sei ernst zu nehmen und dass ich mich auf dünnem Eis bewege. Ich traue mich kaum noch Namen zu nennen. Irgendwann fühle ich mich so geknebelt, wie Sabine es beschrieben hat. Obwohl ihrem Uwe ein bißchen weniger Anonymität sicher eher genützt hätte. Ich wusste kaum noch, dass es ihn gibt, wenn ich nicht im Blog von ihm gelesen hätte. In meinem Blog. Sabines Katze scheint tot zu sein. Jedenfalls steht nirgendwo mehr ein Lebenszeichen von ihr. Ich lese immer genau das, was ich erwarte. Heute saß mir eine Frau in der Bahn gegenüber, die sich an den vergangenen Tag erinnerte. Es muss viel passiert sein. Sie arbeitete hart, mehrere Stationen lang. An der Prager Straße konnte ich es mir nicht verkneifen sie anzubaggern. Beim Aussteigen hat sie aber nur Tschüß und nicht Auf Wiedersehen gesagt. Sie war in Gedanken. Bahn hat schon was für sich. Die reinigt. Da kippst du nicht sämtlichen Müll auf den heimischen Schreibtisch. Jetzt Sex wäre gut. Ich wüsste sogar schon mit wem. Mit einem kompakten Hologramm. Ein Zahnarzt zum Beispiel. Vielleicht hat die KV eine Zahnarztliste mit Bodyindex. Verdammt, tut der Zahn weh. Schon seit Stunden. Das muss ein Schnupfen sein. Anders kann ich mir das nicht erklären. Wieder links. Mein Körperschema ist schlimm.
Verdammt
Kaum warnt sie mich, dass ich durch zu viel Nähe frustriere, packe ich sämtliche Beziehungsängste aus. Hab ihr gesagt, das er vor zehn Jahren eine Andere verliebt angeschaut hat. Wahrscheinlich muss ich die Therapie abbrechen, ich bin ihr zu nah, das geht wahrscheinlich schief. Da kann sie sich nicht konzentrieren. Aber ich brauche sie so. Morgen frage ich die Bräunig nach einem Neurologen. Martina könnte ich stundenlang beim Reden zusehen. Hoffentlich bleibt das so. Ich habe Angst, sie zu verletzen. Ich sehne mich so nach Gesprächen mit Blickkontakt. Gesprächen, die keine Verhöre sind. Auch wenn der andere nicht blind ist. Selbsttäuschung. Wo beginnt Glück? Bei Naivität? Bei Selbstliebe? Ob ich mich leichter selbst täuschen kann, solange der andere blind ist? Ob ich mich dann vielleicht sogar besser konzentrieren kann? Jetzt kam grad eine Horrormeldung von einem belgischen Großgeräte-Betreiber. Bin gespannt, wann das erste deutsche Stethoskop auf Kontamination hinterfragt wird. Aber das ist genauso unwahrscheinlich wie jede Kloklinken-Serologie. Franz hat ein Auslandsvisum für Vancouver gekriegt. Ich könnte ja nachkommen, sagt Nina, als ich sage, dass ich Angst habe, dass meine Enkel mich nicht kennen. Vielleicht studiert sie ja doch in Delhi. Das geht alles so schnell.
Berufliches und Privates trennen
Ich will redaktionell arbeiten. Hab einen Artikel gelesen, der mir Mut macht: Schreiben geht tatsächlich. Und wenn nicht, will ich Blindenschrift vermitteln - in einem Verlag oder direkt vor Ort. "Hüte dich vor Selbstlosigkeit! Sie basiert auf Selbsttäuschung, der Quelle allen Übels." - Robert A. Heinlein, Time Enough For Love, 1973 Was interessieren mich die entgeisterten Gesichter imaginärer Unsichtbarer, wenn meine leibhaftigen Gegenüber blind sind. Es kann nichts Entspannenderes geben, als in blinde Gesichter zu sehen. Dann kann ich unbeobachtet beobachten. Ober ob ich dann anders atme? Und wenn ob das zu hören ist? Braille-Erotik, Linguatec-Praktikum, Praktikum bei grenzenlos-ggmbh.de oder dvbs-online.de und eine phonem-basierte relationale Datenbank... Jetzt kommt auf SR1 grad die Nachricht von einem 63-jährigen Rentner, der heimlich ein Bordell in einem Swingerclub betrieben hat. Außerdem haben die Laster-Unfälle. Ich habe Hunger. Heißhunger. Joghurtmäßig. Ich hab einen Fragebogen ausgefüllt, von dem ich bis jetzt keine Kopie habe, stattdessen examiniert mein Trainer mich wie beim Verhör. Mir ist eiskalt. Ihm auch.
Tuesday, January 22, 2008
Ich hab Lust von dir zu träumen
Von deinem stockenden Atem, wenn du wütend wirst, von der gepressten dünnen Stimme, von der Enttäuschung, die du ausstrahlst, sobald du mich spürst, von dem grenzenlosen Hass, der dich auszufüllen scheint, sobald du an mich denkst, und von deinen Locken. Nur um zu spüren, dass ich tatsächlich noch nicht abgestumpft bin. Und wenn mir dann noch nicht einsam genug ist, brauche ich mir nur vorzustellen, dass du mich siehst, grad in diesem Moment. Und dann bleibt nichts als gähnende Leere, grelle Einsamkeit, egal wer da neben mir atmet. Verdammt ich hasse dich. Bestimmt hasse ich dich. Das kann doch nur Hass sein, wenn ich diese Leere spüre. Den Hass, der grad eben noch Nähe und Wärme war, dieses Übervolle, Sprudelnde, Allgegenwärtige, das genau mich zu meinen schien. Warum ist es so schwer, irgendeine Antwort zu bekommen. Irgendwas, was über ein gereiztes Fauchen hinausgeht? Wo verdammt ist diese Gelassenheit geblieben, die ich so an dir liebe? Und hat die tatsächlich niemand anders? Warum ist es so schwer, dich einfach zu verwechseln wie eine alte Aktentasche? Wie eine Tasse Kaffee? Wie den leeren Kühlschrank zu vergessen. Verdammt, ich hab keine Lust, vor irgendwelchen Regalen zu stehen und zwischen Wurst und Käse zu kramen, nur um schon wieder zu essen. Du fehlst mir. Wie ein eigener Plan. Vielleicht ist es das: Wurst und Käse. Irgendwelche Wurst und irgendwelchen Käse, geräuchert und lange abgehangen, mager und scharf gewürzt. Vielleicht blättere ich in irgendwelchen Wurst- und Käse-Katalogen. Irgendwas mit Grünkohl. Grünkohl und Kaffee. Dazu duftendes Brot. Es ist als ob der Hass in Heißhunger umschlägt. Oder ob das Durst ist? Ich hab den Geschmack von Bonbons im Mund, die ich schon vor Tagen gelutscht habe. Ob das eine Halluzination wird? Ein Versuch, die Uhr zurückzudrehen? Das klappt sowieso nicht. Ich wüsste auch nicht, was ich ändern würde, wenn ich es noch ändern könnte. Von einem Tag auf den anderen muss sich etwas verändert haben. Etwas jenseits dieser Halluzinationen. Irgendwo da draußen, wie der Drehschwindel, der kommt und geht. Oder wie der Pelz in der linken Hand. Irgendwas. Wurst und Käse. Ich liebe dich wie eine alte Gewohnheit. Aus irgendeinem Grund scheinst du mir vertrauter zu sein als andere, aber vielleicht ist es auch nur meine eigene Sturheit, die ich liebe, sobald ich mich auf dich konzentriere.
Stefan Raab, Harald Schmidt, Olaf Böhme und Olaf Schubert habe ich angesprochen, ob sie mich bei MySpace adden. Ob die selten gefragt werden? Oder ob die selten online sind? Oder beides? Olaf Schubert hat sogar schon mal reagiert. Aber das war sicher Zufall. Inzwischen traue ich mir nicht mal mehr, den Unerreichbaren unter Favoriten zu listen. Ich fühle mich total gläsern. Er fehlt mir so.
Vom Sinn des Beischlafs im öffentlichen Dienst
Ich kann keine Überschrift mehr verlinken. Schade. Grad wollte ich Rettungssanitäter und News verlinken, aber vielleicht ist das auch Zufall, jedenfalls gönne ich mir den Screenshot. Hier der Link aus dem Zwischenspeicher. Schmacht, mir wird schon wieder so postkoital trist - konspirativ genug? Verdammt, warum lässt sich der fehlende Link nur per Screenshot nachweisen? Und wer schenkt mir eine intakte Firewall? Ich muss schon wieder an den Zahnarzt denken, der in Trance geriet, sobald seine Einzige ihren Sauger in meinem Hals versenkte. Und das bei Kopftieflage und im neunten Monat. Als er zwei Wochen später verunglückte, habe ich mich nicht gewundert. Wahrscheinlich war es kein Selbstmord. Eher Trance. Seitdem achte ich stärker auf Unfälle. Und auf fehlende Links.
Monday, January 21, 2008
Und ich denke nicht an einen blauen Elefanten
Aber vielleicht denkt er ja an mich und lacht dabei im Schlaf. Das ist selten, ich weiß. Heute rief Vater an und wollte Marcus sprechen. Ich verstehe ihn nicht. Die Rente tut gut. Kapitalismus wäre so: Da kann man niemanden wie Marcus kennen, sagt Vater. Manchmal macht er mir Angst. Miniröcke trägt er inzwischen scheinbar immer noch, allerdings ohne Nylons.
Morgen bin ich wieder im BTZ
und kann Webradio hören. Nachmittags bin ich dann bei Martina. Eigentlich wollte ich nur die Parästhesien mit ihr durchsprechen. 22.05 Uhr brach die Internetverbindung zusammen. Sie hält inzwischen nur wenige Minuten. Irgendwann finde ich jemanden, der mich genauso mag, wie ich ihn. 22.08 Uhr. Drei Minuten. Tim hat Musik für mich aufgenommen, zusammen mit Franz. Mir geht es verdammt gut.
Weg isser, der Traumjob
Marcus war da. Das schlug ein wie eine Bombe. Saß da zurückgelehnt mit gespreizten Beinen direkt am Eingang. Zum Verlieben wie immer. Und schwäbelte. Peinlicher ging nicht. Dass ich gut aussehen würde. Und wie ich dass mache. Das roch schon nach Rausschmiss. Immerhin vergingen noch fast zwei Stunden. So, morgen geht es wieder zum BTZ. Die nächsten Praktika besprechen. Dresden Fernsehen und Radio Dresden hab ich mir vorgenommen. Ich bin gespannt, was klappt. Es sei insgesamt enttäuschend. Man müsse mir jedes Wort sagen. Das könne auch ein Schülerpraktikant. Hab mich selten so gequält wie in der letzten Woche. Und ausgerechnet da kommt Marcus und will in der Firma anfangen, indem er mit mir vorm Geschäftsführer flirtet. So schwul kann doch kein Mann sein, dass er sich so verrennt. Hätte ihm fast ein BistInMir entgegengefaucht. Statt seine Haare Bolton-mäßig zu drappieren, hätte er lieber, verdammt er kommt ja auch 17 Uhr. Nur ich hatte nicht gewittert, was die liebe Pheromonschleuder grad anrichtet.
Sunday, January 20, 2008
Was macht einen Menschen l(i)ebenswert?
Gelesen bei Siegfried Zingel am Sonntag, Februar 11, 2007
Liebenswert wird ein Mensch, wenn er erkennt, dass er in der Unendlichkeit des Lebens eingebunden und geborgen ist und von diesem Lebensprinzip erhalten wird. Und aus dieser Erkenntnis kann er ein lebenswertes Leben in Freude leben und mit Würde sterben, wie bescheiden seine Rolle in dieser Welt auch sein mag.
Liebenswert wird ein Mensch, wenn er erkennt, dass er in der Unendlichkeit des Lebens eingebunden und geborgen ist und von diesem Lebensprinzip erhalten wird. Und aus dieser Erkenntnis kann er ein lebenswertes Leben in Freude leben und mit Würde sterben, wie bescheiden seine Rolle in dieser Welt auch sein mag.
Saturday, January 19, 2008
Irgendwann.
In Ruhe. Zu träumen tut gut. Hab grad gemailt und programmiert. Nur Sol.de habe ich noch nicht erreicht. Morgen gehe ich zur KarriereStart.
Subscribe to:
Posts (Atom)