Wege gehen - Ziele erreichen

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Das Notebook vor Augen

Tuesday, January 22, 2008

Ich hab Lust von dir zu träumen

Von deinem stockenden Atem, wenn du wütend wirst, von der gepressten dünnen Stimme, von der Enttäuschung, die du ausstrahlst, sobald du mich spürst, von dem grenzenlosen Hass, der dich auszufüllen scheint, sobald du an mich denkst, und von deinen Locken. Nur um zu spüren, dass ich tatsächlich noch nicht abgestumpft bin. Und wenn mir dann noch nicht einsam genug ist, brauche ich mir nur vorzustellen, dass du mich siehst, grad in diesem Moment. Und dann bleibt nichts als gähnende Leere, grelle Einsamkeit, egal wer da neben mir atmet. Verdammt ich hasse dich. Bestimmt hasse ich dich. Das kann doch nur Hass sein, wenn ich diese Leere spüre. Den Hass, der grad eben noch Nähe und Wärme war, dieses Übervolle, Sprudelnde, Allgegenwärtige, das genau mich zu meinen schien. Warum ist es so schwer, irgendeine Antwort zu bekommen. Irgendwas, was über ein gereiztes Fauchen hinausgeht? Wo verdammt ist diese Gelassenheit geblieben, die ich so an dir liebe? Und hat die tatsächlich niemand anders? Warum ist es so schwer, dich einfach zu verwechseln wie eine alte Aktentasche? Wie eine Tasse Kaffee? Wie den leeren Kühlschrank zu vergessen. Verdammt, ich hab keine Lust, vor irgendwelchen Regalen zu stehen und zwischen Wurst und Käse zu kramen, nur um schon wieder zu essen. Du fehlst mir. Wie ein eigener Plan. Vielleicht ist es das: Wurst und Käse. Irgendwelche Wurst und irgendwelchen Käse, geräuchert und lange abgehangen, mager und scharf gewürzt. Vielleicht blättere ich in irgendwelchen Wurst- und Käse-Katalogen. Irgendwas mit Grünkohl. Grünkohl und Kaffee. Dazu duftendes Brot. Es ist als ob der Hass in Heißhunger umschlägt. Oder ob das Durst ist? Ich hab den Geschmack von Bonbons im Mund, die ich schon vor Tagen gelutscht habe. Ob das eine Halluzination wird? Ein Versuch, die Uhr zurückzudrehen? Das klappt sowieso nicht. Ich wüsste auch nicht, was ich ändern würde, wenn ich es noch ändern könnte. Von einem Tag auf den anderen muss sich etwas verändert haben. Etwas jenseits dieser Halluzinationen. Irgendwo da draußen, wie der Drehschwindel, der kommt und geht. Oder wie der Pelz in der linken Hand. Irgendwas. Wurst und Käse. Ich liebe dich wie eine alte Gewohnheit. Aus irgendeinem Grund scheinst du mir vertrauter zu sein als andere, aber vielleicht ist es auch nur meine eigene Sturheit, die ich liebe, sobald ich mich auf dich konzentriere.

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