Wege gehen - Ziele erreichen

Wege gehen - Ziele erreichen
Das Notebook vor Augen

Sunday, January 27, 2008

Hände

Er rüttelte an allem, um es zu mobilisieren. Nie wieder Sex mit einem Neurochirurgen. Es war, als ob er alles, was nur halbwegs locker war, lösen wollte. Angefangen beim Kitzler. Da nicht hirnstammmäßig abzukotzen, kostete Überwindung. Sie ist jetzt noch bradykard, wenn sie daran denkt. Dazu noch das schmachtende IchKönnteIhmDenProlapsRevidieren, das da in seinen Augen leuchtete, war ein Grund mehr, jede Claudia bis zum Selbsthass zu vergöttern. Sie visualisierte jeden Prolaps als Erektion, also passager, um ihm zu beweisen, dass er sich lohnt. Aber er wollte nur fenstern, egal, was ihm entgegenquillt. Schlimmer als ein skalpellgestützter Zugang konnte Sex von oben auch nicht sein. Es sei denn, es sei denn, es war ein schwammiges Sarkom. Aber so viel Hass brachte sie nicht auf, um die Diagnose über Zehntelsekunden aufrecht zu erhalten. Und so wartete sie Nacht für Nacht, dass er heimkehrte, siegessicher, auf dem richtigen Weg zu sein. Es war Krieg, das spürte er. Eisiges Schweigen war der einzige Schutz, den sie ihm bieten konnte. Irgendwann trainierte er sich einen Sixpack an und spürte seine Schmerzen seltener. Das Sarkom schien tatsächlich lediglich eine Horrorvision gewesen zu sein. Bauchmuskeln zu haben, aber beim Sex unten zu liegen, war ihm wichtig. Und Claudia wäre nicht Claudia, wenn sie die Spannung nicht pheromongestützt verstärkt hätte. Natürlich mit Pheromonen, die Frauen erregten. Es war Krieg. Verdammt nur nicht wieder mit dem Familieneinkommen von einem Borderliner abhängen.

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